Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
Vom Netzwerk:
vorsichtshalber Antibiotikum zugeführt.“
    Nell runzelte die Stirn. „Sie wissen noch gar nicht, was ihr fehlt, aber Sie pumpen sie schon voller Drogen?“
    „Ich erachte es als notwendig.“
    „Und was ist das für eine Maschine?“ Sie wollte alles wissen. Sie wollte ihn unter Druck setzen. Es war ihr Recht zu erfahren, was hier vor sich ging.
    „Ein Inhalator. Er versprüht die Medizin zu einem feinen Nebel, damit der Patient sie einatmen kann, ohne zu husten.“
    Je eher sie im Krankenhaus angelangten, desto eher könnte Nell wieder ruhig durchatmen. Oder auch nicht. Das hing davon ab, ob die Ärzte dort einfühlsamer wären als das Exemplar, mit dem sie bisher hatte vorliebnehmen müssen. Wenn sie doch Molly nur ihre Liebe und Nähe zeigen könnte …
    „Ich störe sie nicht und ziehe auch nichts heraus“, versprach sie.
    „In Ordnung. Ich hebe sie auf Ihren Schoß, dann können Sie sie halten, während sie die Medizin einatmet.“
    „Danke.“ Nell war so dankbar. Alle feindseligen Gefühle ihm gegenüber verpufften. Sie sah auf Mollys blasses Gesicht hinunter. Haut und Lippen waren aschfahl und hatten einen leichten Blauschimmer. „Es wird Zeit, dass Sie mir sagen, was sie hat.“
    „Sobald ich es weiß, sage ich Ihnen Bescheid. Keinen Augenblick vorher.“
    Er war nicht bereit, jetzt schon eine Diagnose abzugeben. Womöglich stellte sie sich nach genaueren Untersuchungen im Krankenhaus als falsch heraus. Außerdem ließ er sich ungern unter Druck setzen. Luca hatte sich auf seinen wohlverdienten freien Tag gefreut, als der Anruf kam. Er hatte weder gegessen noch getrunken, geschweige denn geduscht. Und was war der Lohn dafür, dass er sich für seine Mitmenschen aufopferte? Eine Frau, die jede seiner Bewegungen mit Argusaugen überwachte, als sei er ein Student im praktischen Jahr.
    Wäre das Kind nicht in einem so desolaten Zustand gewesen, hätte er die Mutter und das Kind dem Team der Ambulanz überlassen. Seine Konzentration galt immer den Patienten, die er betreute. Verwandte und Freunde gab er unter die Obhut der Schwestern. Sie lenkten ihn nur ab. Wenn Nell Foster mehr wollte, als dass er ihre Tochter rettete, dann war das ihr Problem.
    Eines jedoch beschäftigte ihn. Was mochte Miss Foster zugestoßen sein, dass sie jegliche Weiblichkeit aus ihrem Äußeren entfernt hatte? Sie verbarg ihre Figur in weiten, unförmigen Kleidern, und das stachelige Haar spiegelte ihren Charakter bestens wider. Ihr Gesicht hatte wahrscheinlich noch nie auch nur den Hauch von Make-up gesehen. Dennoch waren ihre Augenbrauen hübsch geschwungen, und ihre Augen, umrahmt von herrlich dichten Wimpern, waren wunderschön. Ihre Zähne waren blendend weiß. Das konnte er mit Sicherheit sagen, denn sie hatte ihn mehrmals voller Ironie angelächelt.
    Luca musste lachen. Ganz offensichtlich hasste sie Ärzte und misstraute ihnen gründlich. Er war es gewohnt, dass man ihm dankbar war. Sie jedoch sah in ihm eine Bedrohung.
    Und doch weckte sie Gefühle in ihm, die er nicht leugnen konnte. Ihre Einstellung irritierte ihn, und er war von ihrem Verhalten abgestoßen. Doch da war etwas Tiefergehendes … etwas Elektrisierendes. Ein Gefühl, das ganz und gar untypisch für Luca war. Außerdem war es einem Mann in seiner Position untersagt, solche Gefühle zu hegen. Es könnte ihn seine Karriere kosten, wenn er dem Wunsch nachgäbe …
    Welchem Wunsch? Mit Nell Foster zu schlafen?
    Genau das wollte er, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Und genau deshalb hatte er sich so distanziert wie nur möglich ihr gegenüber verhalten.

3. KAPITEL
    Luca betrachtete Nell Foster. Sie war so ganz anders als ihre Tochter. Ihre Gestalt war schlank, aber kräftig, ihre Gesichtszüge klar. Das Kind mit seinen weichen Zügen musste nach dem Vater kommen. Dieser Gedanke warf noch mehr Fragen auf. Unwillig schob Luca sie beiseite. Hier ging es um die Patientin. Nicht um die Frau vor ihm. Die Augen des kleinen Mädchens waren ebenso blau wie die der Mutter. Das hatte er gesehen, als er bei der Untersuchung ihre Augenlider angehobenhatte. Aber war ihr Blick auch ebenso direkt und schonungslos? Er konnte nur hoffen, dass die Kleine eine genauso harte Kämpferin war wie die Mutter.
    „Ich warte immer noch auf eine Erklärung.“
    Wie ein Schutzschild setzte er seine professionelle Miene auf. Nells intelligenter Blick ruhte auf ihm. Er räusperte sich und dachte über eine vernünftige Erklärung nach, bei der er nicht zu viele Details verraten

Weitere Kostenlose Bücher