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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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sie einander wiederum einen Schritt näher gebracht hatte.
    „Gut.“ Erleichtert atmete Luca tief durch. „Sie haben wahrscheinlich wenige gute Erinnerungen an Venedig.“
    „Wie sollte ich auch?“
    „Geben Sie mir die Chance, das zu ändern?“
    In seinem Blick lagen Mitgefühl, Wärme und vielleicht ein ganz klein wenig mehr, worüber Nell jedoch nicht spekulieren wollte. Sie beschloss, das Thema wieder auf das Geschäftliche zu lenken. „Ich würde Ihnen gerne mehr über meine Organisation und die Vorteile, die Ihre Klinik aus einer Zusammenarbeit ziehen würde, erzählen. Wir haben heute Abend wenig über Geschäftliches gesprochen, nicht wahr?“
    „Wir haben ja noch Zeit. Beim Kaffee, wenn Sie mit mir kommen.“
    „Wenn das so ist …“ Sie schwankte innerlich. Vielleicht war das keine gute Idee. Der Morgen war sicherlich besser geeignet. Andererseits wollte sie gar nicht, dass der Abend schon endete …
    „Schauen Sie nicht so sorgenvoll. Ich verspreche, Ihnen eine Chance zu geben.“ Er zwinkerte ihr zu. „Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, da ich die nächsten Tage sehr beschäftigt sein werde.“
    „Wenn das so ist …“, sagte sie wieder.
    Der Kellner kam mit der Rechnung und einer Thermoskanne Kaffee. Nell lächelte. „Ich dachte, Sie haben gescherzt, als Sie sagten, der Kaffee sei zum Mitnehmen.“
    „Was Kaffee angeht, mache ich nie Witze.“
    Humor blitzte in Lucas Augen auf. Diese menschlichen Züge machten ihn noch viel attraktiver. Sein Lachen konnte Nell gefährlicher werden als der Wein. Dennoch sagte sie Ja.
    „Wir fahren doch nicht mit einer Gondel, oder?“ So unvernünftig ihre Furcht war, so hatte sie sie seit jenem Tag vor zehn Jahren doch nie ganz verlassen.
    „Keine Gondel“, beruhigte Luca sie, als sie an einer Reihe traditioneller Boote vorübergingen. Er blieb neben einem schlanken weißen Boot stehen.
    „Ich bin beeindruckt.“ Nell bewunderte das elegante Boot.
    „Nicht nötig. In Venedig besitzt so gut wie jeder ein Boot.“ Luca zuckte gleichgültig die Schultern.
    Aber nicht jeder hat ein solches Boot, dachte Nell, als er ihr an Bord half.
    „Wohin fahren wir?“, wollte sie wissen. Sie gab sich bewusst kühl, doch insgeheim war sie von dem Aufwand, den er betrieb, verunsichert. Ein Abend auf einer luxuriösen Jacht, ganz allein mit einem Mann, den sie ungeheuer attraktiv fand? Normalerweise wäre sie auf ein solches Angebot niemals eingegangen.
    „Zur Lagune hinaus“, sagte Luca in ihre Gedanken hinein. „Die Aussicht dort draußen sollte jeder Mensch einmal in seinem Leben genossen haben. Bei Nacht ist es geradezu magisch dort.“
    „Um meinetwegen brauchen Sie sich nicht so viel Mühe zu machen.“
    „Ich möchte aber gerne.“ Einen Moment sahen sie sich in die Augen. „Es bereitet mir Freude, und ich bin stolz auf meine Stadt.“
    Mit einem letzten Blick auf die Küste schalt sich Nell eine Närrin. Luca würde sie schon nicht auf seinem Boot zu verführen suchen. Außerdem war dies ihre Chance, ihn ohne irgendwelcheAblenkung mit ihrem Projekt vertraut zu machen.
    Und davon abgesehen durfte sie ja wohl ausnahmsweise auch einmal einen Abend ausgehen. Eine Bootsfahrt, bei Mondenschein die Küste einer der schönsten Städte der Welt entlangzuschippern, hörte sich einfach unwiderstehlich an. Luca hatte recht: Wahrscheinlich würde sie nie wieder herkommen, und dies war die einzige Gelegenheit für sie.
    Der samtschwarze Himmel war übersät mit unzähligen funkelnden Sternen. Die uralten Gebäude rund um den Markusplatz sahen im Mondlicht aus, als seien sie aus Zuckerguss gemacht. Nell lehnte sich gemütlich in ihrem Sitz zurück, und eine kindliche Vorfreude breitete sich in ihr aus. Gleich würde sie über das Wasser gleiten und all die schönen Dinge sehen, die seit Jahrhunderten von Menschen bewundert wurden.
    „Das ist unglaublich.“
    „Habe ich das nicht versprochen? Ich werfe den Anker aus, dann können wir hier Kaffee trinken.“
    „Kommen Sie oft her?“, fragte sie neckend.
    „Nur, wenn ich einen schwierigen Fall zu behandeln habe.“
    „Möchten Sie damit andeuten, dass ich ein solcher bin, Herr Doktor?“
    „Schwierig?“ Luca lachte auf. „Sie sind der komplizierteste Fall, den ich je angenommen habe.“
    Was tat sie hier eigentlich? Sie durfte nicht mit Luca flirten, sie sollte mit ihm über ihre Arbeit sprechen. Doch ihr Herzschlag war da anderer Meinung. Er beschleunigte sich merklich, als Luca den Anker auswarf. Wie sollte sie

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