Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
Vom Netzwerk:
auf. Auf einem Pferd galoppierte er heran und hielt einen riesigen Blumenstrauß in der Hand – Goldregen, Mohn und lilafarbene Wildblumen.
    „Was ist los?“, rief er, als er Erins Koffer sah.
    Über Joeys Schreien rief sie zurück: „Ich halte es hier nicht länger aus. Ich verlasse dich. Joey ist krank, und du bist seit Tagen verschwunden. Mir reicht’s!“
    Luke sprang von seinem Pferd. „Was ist los mit Joey?“
    „Keine Ahnung. Er weint die ganze Zeit, und er will nichts zu sich nehmen.“
    „Ich komme mit dir. Wir bringen ihn zum Arzt.“
    „Nein, Luke. Du willst es nicht verstehen. Es ist zu spät, du kannst mir nicht mehr helfen. Es ist vorbei, Luke. Ich habe genug von dem Ganzen hier. Ich fahre nach Hause, und ich nehme Joey mit.“
    Damals hatte sie ihren Entschluss nicht egoistisch gefunden. Sie war so viel allein gewesen und hatte solche Sorgen um Joey ausstehen müssen. Auf sich gestellt mit ihrem ersten Kind, war Erin sehr nervös gewesen, und ihr Baby hatte die ganze Zeit geweint. Aber die Flying Doctors hatten ihre Situation nicht als Notfall eingeschätzt. Ihr Mann war nie da gewesen, und Erin hatte das Gefühl, als gäbe es niemanden, an den sie sich wenden konnte.
    Luke war wie vor den Kopf geschlagen. Unfähig zu sprechen, hatte er ihr schließlich die Blumen in die Hand gedrückt. „Aber ich habe sie extra für dich gepflückt!“
    Erin konnte nicht anders. Gequält schrie sie auf, dann fegte sie den Strauß mit einer einzigen Armbewegung zur Seite. Die Blütenblätter flogen durch die Luft und landeten auf der Treppe. Im Nachhinein war ihr klar, dass sie damals völlig überreagiert hatte.
    „Für Blumen ist es zu spät. Vergiss es!“
    „Du kannst doch nicht einfach abhauen.“ Das Entsetzen in seinem Gesicht ließ sie fast in ihrem Entschluss schwanken. „Das verstehe ich nicht.“
    „Natürlich verstehst du es nicht. Weil du ja nie da bist. Ich hätte nur ein bisschen Unterstützung von dir gebraucht. Aber du hast immer nur Witze gemacht, wenn ich dir von meinen Sorgen erzählte. Du hast mich hier Wochen lang allein gelassen. Die ganze Zeit über bist du weg, um dich um dein Vieh zu kümmern. Oder um deine Kühe, die irgendwo stecken geblieben sind. Nun, ich war bisher auch hier stecken geblieben, aber jetzt verschwinde ich. Ich werde einen richtigen Arzt für Joey finden, und ich komme nicht zurück.“
    In diesem Moment erschien Nails in seinem Ute. Erin drückte Joey fest an sich, lief auf den Wagen zu, stieg ein und knallte die Tür zu.
    Ganz schrecklich wurde es, als Nails sich aus dem Fenster lehnte. „Wollen Sie die Missus in die Stadt fahren, Boss?“
    „Nein!“, rief Erin. „Das will ich nicht. Los, fahren Sie schon!“
    Aber ohne Kampf wollte Luke sie nicht weglassen. „Gib mir die Schlüssel, Nails. Ich werde meinen Sohn persönlich zum Arzt bringen.“
    Sie hatte wirklich den Eindruck, dass er die Tür aufreißen wollte. „Du kommst zu spät“, rief sie verzweifelt aus. „Selbst wenn du mir folgst, kannst du mich nicht zwingen, zu dir zurückzukehren. Ich werde hier nicht bleiben!“
    Luke sah sie wütend an. Seine Augen waren dunkel vor Zorn und Verzweiflung. Erin warf den Kopf zurück und starrte auf die staubige Straße vor ihr. „Fahren Sie los, Nails!“
    Plötzlich gab Luke nach. Er warf ihre Koffer hinten ins Auto, mit einem dumpfen Aufprall landeten sie auf der Rückbank. Nails, der sich auf das Ganze keinen Reim machen konnte, zuckte die Schultern und fuhr schließlich los.
    Wütend hatte Luke ihnen etwas Unverständliches hinterhergerufen. Niemals würde sie diese schreckliche Szene vergessen …
    „Mommy, was ist los?“
    Joey starrte sie an. Und plötzlich merkte Erin, dass ihr die Tränen die Wangen herunterliefen. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Es ist nichts. Mir geht es gut.“
    „Gefällt dir Dads Auto nicht?“
    „Doch, doch. Dein Vater ist ein sehr guter Fahrer. Ich bin nur ein bisschen müde.“ Sie suchte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch und trocknete sich die Augen.
    Wenn ich die nächsten vierundzwanzig Stunden nur vorspulen könnte, dachte Erin. Sie wollte dieses Treffen und alles, was damit verbunden war, möglichst schnell hinter sich bringen. Erst dann könnte sie endlich Ferien in Australien machen und müsste bis zum August nichts mehr mit Luke Manning zu tun haben.

2. KAPITEL
    Das Hotel, das Luke für sie gebucht hatte, strahlte unglaublichen Luxus aus. Es war viel teurer als die Pensionen, die sie sich während

Weitere Kostenlose Bücher