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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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ihrer Ehe hatten leisten können. Mit Blick auf eine der schönsten Buchten von Sydney Harbour erinnerte es an ein altes Grandhotel und war mit wunderschönen Antiquitäten, Ölgemälden und Wandteppichen eingerichtet.
    Erin und Joey belegten eine ganze Suite mit einem gemeinsamen Wohnzimmer, zwei Schlafzimmern und zwei großen Bädern. Hohe Flügeltüren führten hinaus auf den Balkon, von dem sie einen sensationellen Blick auf den Hafen genossen.
    Joey war außer sich vor Begeisterung. „Wow!“, rief er aus und lief immer wieder hinaus auf den Balkon, um das belebte Panorama von Schiffen, Fähren und Segeljachten zu bewundern. „Das Hotel ist der Hammer, Dad.“
    „Wo ist dein Zimmer?“ Erin konnte es sich nicht verkneifen, Luke danach zu fragen.
    „Gegenüber.“
    Seine Stimme klang ein wenig scharf. Insgeheim fragte sich Erin, ob er dasselbe dachte wie sie. Früher hatten sie kaum die Hände voneinander lassen können. Sie hätten es nicht ertragen, durch einen Flur getrennt zu sein.
    Sei doch nicht so rührselig. Denk jetzt nicht daran.
    „Du bist bestimmt müde“, fügte er hinzu.
    „Ja, ein bisschen. Ein Bad wäre jetzt wunderbar.“
    „Gut, dann kommt doch erstmal an.“ Er sah auf seine Uhr. „Bestimmt hast du keine Lust, heute Abend ins Restaurant zu gehen. Wenn du magst, lasse ich euch etwas aufs Zimmer bringen.“ Seine Stimme klang höflich, aber es lag keine Wärme in seinen Worten.
    Erin fand diesen kühlen, distanzierten Luke beunruhigend. Sie hob den Kopf. „Danke, bemüh dich nicht. Ich kümmere mich schon selbst ums Abendessen.“
    Er runzelte die Stirn, als wolle er etwas erwidern. Doch dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Joey, der inzwischen völlig erschöpft auf seinem Bett lag.
    „Joey scheint ziemlich fertig zu sein“, meinte er und führte Erin in den Flur.
    „Ja, bestimmt wird er bald einschlafen. Das war schließlich sein erster Flug. Mal sehen, wie er mit dem Jetlag zurechtkommt.“
    Luke sah sie wieder an, seine Augen wirkten kalt. „In deiner Mail hast du geschrieben, es gäbe einige Grundregeln, über die du mit mir sprechen möchtest.“
    „Oh …“ Erin spürte, wie ihre Wangen sich röteten, was sie ärgerte. „Ja, das stimmt.“
    „Wann würde es dir passen?“
    „Ich … na ja, ich denke, je eher, desto besser.“
    „Ich könnte später noch mal wiederkommen – vielleicht, wenn Joey eingeschlafen ist?“
    Der Gedanke, mit Luke allein zu sein, ohne Joey als Puffer, nahm Erin den Atem. Aber bestimmt war es am besten, die Sache zügig hinter sich zu bringen. „Okay. Gib mir eine Stunde zum Auspacken. Kannst du gegen sieben klopfen?“
    „Ja, klar.“
    Als Luke die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging Erin hinüber in Joeys Zimmer. Der Fünfjährige rollte sich auf den Rücken und lächelte sie an. Seine rauchblauen Augen glänzten, die Lider waren schwer. „Mein Dad ist der Beste, findest du nicht, Mom?“
    War sie stark genug, um Joeys grenzenlose Begeisterung auszuhalten? „Dein Dad findet dich wunderbar“, erwiderte sie, küsste ihn und blieb dann regungslos auf der Bettkante sitzen. Erin strich Joey über das kurze, weiche Haar. Wie schon so oft überraschte sie die Kraft ihrer Liebe für ihn.
    Joey war der wichtigste Mensch, das Wichtigste in ihrem Leben. Sein Glück ging ihr über alles. Allein deshalb riskierte sie auch diese Reise.
    Aber ihn loszulassen machte Erin Angst. Wenn er seinen Vater erst einmal besser kannte, würde er sie vielleicht nie wieder so rückhaltlos lieben wie jetzt. Sie hatte auch keine Ahnung, wie Luke reagieren würde. Würde er sich im Recht glauben und seinen Sohn für sich zurückfordern?
    Darüber durfte sie gar nicht nachdenken, denn dann könnte sie nicht weitermachen. Doch um Joeys willen musste sie in dieser Angelegenheit einen Schritt nach dem nächsten tun. Das Wichtigste war, dass Erin jetzt ruhig blieb.
    Fünfundvierzig Minuten.
    Vor weniger als einer Stunde war Erin wieder in sein Leben getreten, und Luke war schon jetzt völlig am Ende.
    Nachdem er sein Hotelzimmer betreten hatte, warf er seine Schlüssel voller Wut auf den gläsernen Nachttisch. Sie landeten am Boden, doch Luke hob sie nicht einmal auf.
    Er fühlte sich schrecklich.
    Sein Plan funktionierte nicht.
    Fest hatte Luke vorgehabt, sich durch das Treffen mit den beiden nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Das hätte eigentlich ein Kinderspiel sein müssen.
    In den letzten fünf Jahren hatte er seine Gefühle für seine Frau –

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