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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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wieder an! Ich bin es so leid, immer wieder von allen Seiten angelogen zu werden! Ich habe es einfach satt! Hast du verstanden?“
    Er hatte verstanden. Und zum ersten Mal begriff er auch, warum sie so heftig auf dieses Thema reagierte. Sie hatte es eben satt, von allen Menschen um die Wahrheit betrogen zu werden …
    Auch ihn hielt sie für einen notorischen Lügner.
    Lysanders Hand fiel kraftlos herab, auf seiner Wange zuckte nervös ein Muskel.
    „Warum setzen wir uns nicht wieder und reden miteinander?“, murmelte er beschwörend. „Du ziehst einfach irgendwelche Schlüsse und stellst falsche Thesen auf, ohne mir überhaupt die Gelegenheit zu geben, sie zu entkräften.“
    „Geh zur Hölle!“, fuhr sie ihn an, und Lysander blieb nichts anderes übrig, als ihren stürmischen Abgang verblüfft hinzunehmen.
    Die Familie Rosakis hatte zu einem kleinen Empfang auf ihrer prächtigen Terrasse geladen. Gerade wurden exquisite Cocktails und kleine Snacks gereicht, als Lysander überraschend auftauchte.
    Galatea freute sich sichtlich über das unerwartete Auftauchen ihres Sohnes und eilte mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. Doch Lysander verlor keine Zeit, auf den eigentlichen Grund seines Kommens hinzuweisen.
    „Tut mir leid, aber dies ist kein Anstandsbesuch“, sagte er knapp. „Ich muss mit Leonidas sprechen.“
    Dass er den Vornamen seines Vaters benutzte, machte Galatea klar, dass zwischen den beiden etwas nicht im Reinen war. „Er führt gerade ein wichtiges Geschäftsgespräch mit dem iranischen Botschafter, mein Liebling. Und da du der eigentliche Chef von Rosakis-Shipping bist, wird der dich sicher kennenlernen wollen. Warum setzt du dich nicht zu uns und nimmst erst einmal einen Drink? Mit deinem Vater kannst du dann über Privatangelegenheiten reden, wenn unsere Gäste gegangen sind.“
    „Was ich ihm zu sagen habe, kann nicht warten!“
    Ohne weitere Verzögerung setzte Lysander seinen Weg fort und legte eine Hand auf die Schulter seines Vaters. „Ich möchte mit dir reden“, platzte er ohne Einleitung heraus und sah, wie Leonidas’ Gesichtsfarbe sich verdunkelte.
    „Lysander! Ist das, was du mir sagen willst, so immens wichtig, dass du darüber deine Manieren vergisst? Du siehst doch, dass ich mich gerade mit einem Gast unterhalte. Lass mich dir …“
    Weiter kam er nicht, da sein Sohn vehement den Kopf schüttelte. „Wenn du nicht möchtest, dass ich dich vor deinem wichtigen Gast noch mehr brüskiere, schlage ich vor, du redest jetzt sofort mit mir.“
    Leonidas Arbeitszimmer mit den dunklen, seidenbespannten Wänden, dem schweren antiken Mobiliar und den erstickenden Samtportieren wirkte wenig einladend, als Lysander es nach seinem Vater betrat.
    „Da gibt es ein paar Dinge, die du wissen solltest“, begann er ohne Umschweife.
    „Was für Dinge?“, fragte Leonidas perplex und schüttelte verwirrt das dichte weiße Haar. „In der letzten Zeit bist du immer so abrupt und hitzköpfig, mein Sohn. Hat das vielleicht irgendetwas mit der jungen englischen Lady zu tun? Wie war übrigens dein Treffen mit Takis. Ich nehme an, ihr habt nicht über Geschäftliches gesprochen?“ Er schmunzelte. „Und, war die schöne Elektra auch anwesend?“
    Lysander hatte Mühe, nicht auf der Stelle zu explodieren. „Ich habe deinen Freund nicht wegen seiner Tochter besucht“, informierte er seinen Vater kalt. „Ein für allemal, hör endlich auf, dich ständig einzumischen! Reicht es nicht, dass du mich bereits in eine Heirat gedrängt hast, die mir mein Leben zur Hölle gemacht hat? Okay, ich trage auch meine Schuld daran, weil ich mich von Mariannas Schönheit und heißen Liebesschwüren habe blenden lassen“, gab er gerechterweise zu. „Aber du warst über ihren wahren Charakter im Bilde, Vater! Du kanntest die Familie und wusstest, dass Marianna weder treu noch vertrauenswürdig war. Aber das war egal, nicht wahr? Wichtig war nur, dass sie, wenn auch nur über hundert Ecken, mit irgendwelchen Aristokraten verwandt war!“
    Leonidas schwieg einen Moment, dann schaute er seinen Sohn offen an. „Ich wollte dir nicht all diesen Kummer und Schmerz zufügen, das musst du mir glauben. Aber auch Mariannas Vater war der Meinung, dass du der einzige Mann seiest, der sie im Zaum halten könne. Ich dachte, falls Marianna lernen könnte, dich zu lieben …“
    Der alte Mann seufzte. „Aber ich habe erkannt, dass mein Ehrgeiz damals meinen Verstand vernebelt hat. Deine Mutter hat mir das bereits unzählige Male

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