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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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gemurmelten Entschuldigungen ziemlich rücksichtslos durch die wartenden Menschen drängte, bis er direkt neben ihr stand.
    Eleni konzentrierte sich nur auf die schwarzen Flecken vor ihren Augen. Plötzlich traten alle Geräusche um sie herum zurück und ihr armer Kopf fühlte sich unglaublich leicht an. Und wenn Lysander sie nicht in seinen starken Armen aufgefangen hätte, wäre sie unweigerlich zu Boden gestürzt.
    „Eleni!“
    Dem vertrauten Klang ihres Namens folgte eine schnelle, scharfe Tirade auf Griechisch. Wie durch einen Nebel fühlte sie sich aufgehoben und irgendwo im Schatten wieder abgesetzt. Dass es ein Stuhl einer Taverne war, den ein alter Grieche umsichtig für sie freigemacht hatte, bekam sie gar nicht mit.
    „Hat jemand einen Schluck Wasser?“ Einer der wartenden Touristen reichte Lysander eine Mineralwasserflasche, die er rasch öffnete und Eleni an die Lippen hielt. „Trink“, sagte er eindringlich, und brav folgte sie seinem Befehl. Dann öffnete Eleni mühsam die Augen und blinzelte benommen.
    „Lysander! Was machst du hier …?“
    Er antwortete ihr nicht, sondern schaute ihr nur besorgt ins blasse Gesicht. „Fühlst du dich jetzt besser?“ Als sie langsam nickte, spürte Lysander, wie seine Erleichterung plötzlich in Ärger umschlug. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, in der prallen Sonne herumzustehen?“, schimpfte er.
    „Ich … ich habe auf die Fähre gewartet.“
    „Warum? Weil du zurück nach England willst? Zurück in dein altes Leben und ohne dich von mir zu verabschieden? Bedeute ich dir denn so wenig, Eleni?“
    „Nein! Genau das Gegenteil!“, platzte es aus ihr heraus.
    „Aber warum willst du dann weg von mir?“
    „Weil … weil ich dich in der letzten Zeit so schrecklich behandelt habe, dass ich dachte, du könntest mir das nicht verzeihen.“ Ihre Unterlippe zitterte, und das schüchterne Lächeln geriet zu einer schmerzlichen Grimasse, während sie verzweifelt die Hände im Schoß rang.
    Langsam zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich ihr gegenüber. „Ah, ja … und das alles, nachdem ich so gut zu dir war und dir bei der ersten Gelegenheit misstraut und dich mit meinem ungehobelten Benehmen verletzt habe“, murmelte er rau. „Hör mir zu, Eleni. Ich würde dich nie dazu überreden wollen, ein Kind von mir abzutreiben. Das musst du mir glauben!“
    „Ich weiß … jetzt weiß ich es.“
    „Wenn du tatsächlich von mir schwanger wärst, würde ich eher ein großes Fest geben.“ Er lächelte schmerzlich, als er ihren erstaunten Blick sah. „Ich habe dir erzählt, dass ich verheiratet war und dass meine Frau gestorben ist …“
    Eleni nickte mechanisch. Und dass sie dich betrogen hat, fügte sie im Kopf hinzu.
    „Ich kann ihr nicht die alleinige Schuld an allem geben. Als sie mich betrog und später anflehte, ihr zu verzeihen und eine zweite Chance zu geben, habe ich zugestimmt, weil ich davon überzeugt war, dass sie es wirklich ernst meinte. Wie auch immer … sie wurde schwanger, bekam vorzeitige Wehen und ist zusammen mit unserem kleinen Sohn gestorben …“, endete er mit brüchiger Stimme.
    Eleni stockte der Atem. Jetzt verstand sie den immer wieder aufflackernden Schmerz in seinen schönen Augen. Eine Flut von Emotionen stürmte auf sie ein, sodass sie schon fürchtete, erneut ohnmächtig zu werden.
    „Oh, Lysander! Was hast du alles durchmachen müssen!“
    Sie beugte sich vor, legte tröstend eine Hand auf sein Knie, und durch den fadenscheinigen Stoff seiner abgewetzten Jeans spürte sie die Hitze seines Körpers. Fast schuldbewusst zog Eleni ihre Hand wieder zurück, weil sie plötzlich nichts lieber tun wollte, als ihn auf eine Art zu trösten, wie es sich definitiv nicht in aller Öffentlichkeit schickte …
    Auch Lysander hatte die aufflammende Hitze zwischen ihnen gespürt, die sich jetzt in seinen Lenden ausbreitete. Aber so sehr er sich danach sehnte, endlich mit Eleni allein zu sein, gab es noch ein, zwei Dinge, die er ihr gestehen wollte.
    „Ich habe dir nicht gleich anfangs alles über mich erzählt, weil ich durch die Erfahrungen in meiner Ehe Frauen gegenüber sehr vorsichtig und misstrauisch geworden bin. Kannst du das verstehen?“
    Eleni nickte.
    „Außerdem ist meine Familie so bekannt, dass jeder unserer Schritte beobachtet und womöglich noch veröffentlicht worden wäre, denn Klatsch blüht hier genauso gut wie an jedem anderen Ort der Welt.“ Er lächelte Eleni verschmitzt an. „Weißt du eigentlich,

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