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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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zu.
    „Dann lass uns das trinken und zu Bett gehen.“
    Seine Augen, seine Stimme und seine Körpersprache signalisierten nichts anderes als Pragmatismus. Wenn sie auf eine Gefühlsregung gehofft hatte, so schien sie enttäuscht zu werden.
    Sie folgte ihm in ein in Dunkelheit getauchtes Schlafzimmer. Er zog sie ins Bett, in seine Arme und legte über sie beide eine Decke.
    Für einen Moment hielt Sorcha die Luft an. Doch obwohl er sie an seine warme Brust drückte – als wolle er sie vor den tobenden Naturgewalten da draußen bewahren –, kam sie sich so verloren vor, als wandere sie immer noch allein durch den Sturm.
    Cesare hatte ihr nicht gesagt, was er für sie empfand. Er hatte nicht die leiseste Andeutung gemacht, ob es eine gemeinsame Zukunft für sie geben könnte – doch sie sagte sich, dass das nicht der Grund gewesen war, warum sie ihm ihre Gefühle gestanden hatte. Sie hatte es einfach tun müssen, weil er es hören musste. Selbst wenn es ihr Schicksal sein sollte, niemals zusammen zu sein, wusste sie, dass sie sich nie verziehen hätte, hätte sie es nicht getan.
    Aber ihr Herz schmerzte, als sie neben ihm lag und der Wind stürmte, Donner grollte und Blitze den Himmel teilten. Sorcha lag in seinen Armen, den Kopf auf seiner Schulter, während er ihr Haar streichelte. Blicklos starrte sie auf die dunklen Schatten. Ganz langsam übermannte sie die Müdigkeit, ihre Lider wurden schwer und fielen schließlich zu.
    Als sie erwachte, brauchte sie einen kurzen Moment, bis sie wusste, wo sie war. In der Ruhe des Morgens überkam sie ein Gefühl der Unwirklichkeit. War sie aus einer Laune heraus wirklich hierher geflogen und hatte Cesare gestanden, dass sie ihn liebte?
    Sie betrachtete den Mann an ihrer Seite und rückte ein wenig von ihm ab. Doch Cesare schlief tief und fest. Als sie aus dem Bett schlüpfte, wachte er nicht auf. Was für eine Ironie, dass sie sich so lange gewünscht hatte, eine ganze Nacht mit ihm zu verbringen, und dann – wenn es endlich passierte – war es ganz und gar nicht so, wie sie es sich in ihren Träumen vorgestellt hatte. Sie hatten das Bett in jungfräulicher Keuschheit geteilt.
    Sie ging ins Badezimmer und wusch sich Gesicht und Hände. Unsicher trat sie anschließend nach draußen in den Garten.
    Im hellen Morgenlicht sah die Villa nach dem heftigen Sturm traumhaft schön aus. Es war alles so wundervoll.
    Da waren blassrosa Rosen, an denen noch der feuchte Tau des vergangenen Sturms schimmerte. Ein Olivenhain glitzerte silbern in der Ferne. Die Weinberge lagen auf der anderen Seite der Villa, mit Reihen über Reihen grüner Reben voller Trauben. Das Gras glänzte in allen Schattierungen, und die Berge in der Ferne bildeten ein eindrucksvolles Panaroma.
    Sorcha spürte, wie sich ein Kloß in ihrer Kehle bildete, während sie den Gartenweg entlangging – im klaren Licht des Tages wirkte das, was in der Nacht zuvor passiert war, wie ein merkwürdiger Traum. So als müsse sie nur die Augen öffnen und wäre wieder in England, um sich anzuziehen und zur Arbeit zu gehen.
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und unterdrückte so die Tränen, die ihr in die Augen traten, als sie die umbrische Landschaft betrachtete.
    Langsam wurde Cesare wach.
    Ein verrückter Traum hatte ihm die Nacht versüßt.
    Er streckte die Arme über dem Kopf aus und gähnte, doch plötzlich riss er die Augen auf und blickte neben sich aufs Bett, wo er den Abdruck eines Kopfes auf dem Kissen sah.
    Hatte er es wirklich geträumt?
    Er setzte sich auf, und mit einem Mal kamen die Erinnerungen zurück. Sorcha, die mitten während der Dinnerparty auftauchte. Der Sturm. Das zerbrochene Glas. Sorcha, die ihm sagte, dass …
    Seine Augen verengten sich.
    Sorcha, die ihm sagte, dass sie ihn liebe.
    Und er, der dazu nur geschwiegen hatte.
    Im Badezimmer fand er die noch feuchte Seife. Die Tüte mit ihren Sachen lag noch immer auf der Terrasse, aber von Sorcha war weit und breit nichts zu sehen. Plötzlich überfiel ihn eine furchtbare Angst – auch wenn er wusste, dass sie eigentlich nicht weit sein konnte, dass sie hier mitten in der Einöde waren.
    Doch die Selbstsicherheit, auf die er sich sein ganzes Leben verlassen hatte, wirkte in diesem Moment hoffnungslos unpassend – denn Sorcha war ebenfalls selbstsicher. Und stolz. Wer hätte ihr einen Vorwurf machen sollen, wenn sie die paar Kilometer den Berg hinauf nach Panicale gegangen wäre, wo sie ein Taxi hätte rufen können, um sie abzuholen? Was, wenn sie es

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