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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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getan hatte?
    Unerwarteterweise spürte er einen schmerzhaften Stich im Herzen.
    In der vergangenen Nacht hatte sie ihre Gefühle für ihn bloßgelegt – und er hatte mit weniger Interesse drauf reagiert, als er für eine Geschäftsstrategie aufbringen würde.
    Denn Strategien waren sicher, man wusste genau, woran man war – wohingegen die Gefühle, die sie in ihm auslöste … beängstigend waren.
    Dennoch hatte er nicht einen Gedanken daran verschwendet, wie sie sich fühlen musste … was es sie gekostet hatte, so unvermittelt hierherzukommen und ihm zu gestehen, was er ihr bedeutete. Sie hatte ihren ganzen Stolz hinuntergeschluckt und ihm offen gesagt, was sie für ihn empfand.
    Und was hatte er ihr dafür zurückgegeben?
    Nichts.
    Er stand auf der Terrasse, blickte auf die silbern schimmernden Reihen des Olivenhains hinab und sah in diesem Moment jemanden in seine Richtung kommen. Sein Herz setzte einen Schlag aus, denn es war Sorcha. Barfuß und in seinem T-Shirt kam sie auf ihn zu, und ihr wunderschönes Haar ergoss sich wie ein Wasserfall über ihren Rücken.
    Als sie nicht mehr weit von ihm entfernt war, erkannte er, dass ihre Augen noch grüner waren als das Gras, das sie umgab. Doch in ihren Augen lag ein gewisses Misstrauen.
    „Ich dachte, du wärst fort“, sagte er sanft, als sie vor ihm stand.
    „Ich habe …“ Sie biss sich auf die Lippe. „Cesare …“
    „Ich dachte, du wärst fort“, flüsterte er und schüttelte dabei den Kopf als wolle er einen dichten, undurchdringlichen Nebel abwerfen. Er streckte die Arme aus, griff nach ihren Händen und schaute in ihre smaragdgrünen Augen.
    „Ich weiß nicht, wie ich das hier angehen soll, Sorcha“, flüsterte er leise.
    Sorcha suchte seine Augen. „Was?“
    „Dir sagen, welche Gefühle du in meiner Seele entfachst.“ Er starrte sie vollkommen hilflos an und zuckte die Schultern – als könne er so die Last loswerden, die auf ihnen zu ruhen schien. „Und ich weiß nicht, warum.“
    Fest ergriff sie seine Hände, die sie am liebsten nie mehr losgelassen hätte. „Tust du das nicht, Cesare? Wirklich nicht?“
    „Erzähl es mir“, hauchte sie und wusste dabei ganz genau, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte. Ein falscher Schritt, und alles wäre verloren.
    „Die Leute haben Maceo immer bemitleidet und mich beneidet“, begann er langsam. „Weil er aus den Slums kam, während ich in einer Villa aufwuchs – aber weißt du, Maceo musste nicht bemitleidet werden. Das Heim, in dem er groß wurde, war ein richtiges Heim. Mit einer Mutter, die immer da war, und einem Vater, der abends nach Hause kam.“
    „Und das hattest du nicht?“
    Er schüttelte den Kopf. „Mein Vater war reicher, als es sich die meisten Menschen überhaupt vorstellen können, aber das schien nie genug zu sein. Tag für Tag ging er aus, um mehr und mehr zu verdienen, so als könne er damit eine Lücke füllen, die immer leer blieb.“
    Cesare hatte genau dasselbe getan, erkannte Sorcha. Die Geschichte hatte sich wiederholt, wie so oft. „Und deine Mutter?“
    „Oh, sie war sehr schön – und ruhelos. Sie wollte nicht, dass ihre Welt von einem Baby dominiert wurde, während ihr Ehemann rund um den Erdball flog, um immer größere Erfolge zu erzielen. Auch sie wollte ihren Teil vom großen Kuchen …“
    Seine Stimme verebbte, und sie sah, wie er die Stirn runzelte. Sorcha holte tief Luft. Es war, als hätte Cesare die äußere Form eines Gemäldes gezeichnet und bräuchte nun ihre Hilfe, um es mit Farbe zu füllen. Wenn sie jemals ein Paar werden sollten, dann war dies doch genau das, was Paare taten, oder? Sich gegenseitig helfen. Der eine war für den anderen da. Man zeigte Gefühle, weil es das war, was zählte. Man machte sich keine Gedanken darum, wie es aussehen würde oder ob man verletzt wurde.
    „Sie war nicht für dich da?“, fragte sie.
    Er nickte und spürte, dass keine Kritik in ihrer Stimme mitschwang. Es war lediglich eine nüchterne Frage zum besseren Verständnis. Indem er sich nun selbst diesen Tatsachen stellte, erkannte er, dass sie an Bedeutung verloren und nicht mehr die Macht hatten, zu sehr zu schmerzen. „Nein, sie war nicht da. Es gab andere Menschen, die sich um mich kümmerten, aber das war nicht dasselbe.“ Er holte tief Luft, während er das Undenkbare tat und sich offen mit seiner Vergangenheit konfrontierte. „Vielleicht liegt es daran, dass es mir nicht leichtfällt … Liebe zu zeigen“, sagte er zitternd und warf ihr den Blick

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