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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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zersprang. Rasch bückte sie sich.
    „Nicht anfassen!“
    Seine Stimme schnitt durch den aufheulenden Wind. Sorcha blickte auf in sein Gesicht, das nun hart und unnachgiebig wirkte. Seine Worte klangen wie Peitschenhiebe.
    Er schritt auf sie zu und fasste sie an den Handgelenken, aber es war keine zärtliche Geste – in seinen Fingern, die sich in ihr Fleisch gruben, war keine Spur von Sanftheit.
    „Und jetzt lieferst du mir besser eine gute Erklärung!“, fuhr er sie an.

12. KAPITEL
    Sorcha starrte Cesare an, während der strömende Regen sich über ihre Köpfe ergoss, doch er schien das Wetter gar nicht zu bemerken – auch nicht die Tatsache, dass sie wahrscheinlich gefallen wäre, hätte er sie nicht an den Handgelenken gehalten.
    Es war dunkel, und Sorcha erkannte nur die merkwürdige Blässe, die sich unter seiner braunen Haut abzeichnete, und die Regentropfen, die auf seinen dunklen Wimpern schimmerten. Kein Begrüßungslächeln erhellte sein Gesicht, stattdessen wirkte er wütend und vorwurfsvoll.
    „Also?“, hakte er nach, als sie nicht antwortete.
    Sie atmete stoßweise, jeder Atemzug tat weh, und die Eifersucht, die sie zu versengen drohte, war dunkler als die Sturmwolken am Horizont. Sie dachte an das, was vermutlich passiert wäre, wäre sie an diesem Abend nicht aufgetaucht, und bei diesem Gedanken zitterten ihr die Knie. „Wolltest du mit ihr schlafen?“, stöhnte sie.
    Seine Finger gruben sich noch fester in ihr Fleisch. „Mit wem denn?“
    „Mit wem? Mit Letizia natürlich!“
    Cesares Augen verdüsterten sich, und ganz plötzlich wollte er ihr wehtun – wollte sie genauso verletzen, wie sie ihn verletzt hatte. Die Welt war furchtbar leer und vorhersehbar ohne Sorcha, aber zumindest war sie dann nicht voller Schmerz, Qualen und Unsicherheit.
    „Was für ein Recht glaubst du zu haben“, schrie er und merkte dabei gar nicht, wie der Regen sein Gesicht peitschte, „hier aus heiterem Himmel aufzutauchen und mir solche Fragen zu stellen?“
    Recht? Gar kein Recht. Dennoch war ihr die Frage herausgerutscht, und es war ganz so, als hätte sich dadurch eine dunkle Schleuse geöffnet, die sie nicht mehr schließen konnte.
    Sie fühlte die Regentropfen, die auf der Terrasse aufschlugen, sie hörte das Hämmern ihres Herzens, und sie spürte den furchtbaren Schmerz, der sich dort eingenistet hatte. „Hättest du es getan?“, flüsterte sie.
    Ihre Worte gingen im Sturm unter, doch er las sie von ihren Lippen ab und zog sie ins Innere der Villa, ins Trockene, wo sich zu ihren Füßen Pfützen auf dem Holzboden bildeten.
    „Zwischen Letizia und mir ist nichts geschehen. Aber was willst du von mir hören?“, höhnte er. „Dass ich nicht daran gedacht habe, mit ihr zu schlafen? Dann würde ich lügen! Dass sie nicht willig ist? Das wäre auch gelogen! Oder dass ich den Rest meines Lebens in Enthaltsamkeit verbringen werde, weil es mit uns nie wirklich funktioniert hat? Nun, das wäre wohl die allergrößte Lüge von allen, Sorcha.“
    Glühend heißer Zorn packte sie, und sie sprach, ohne nachzudenken. „Vielleicht will ich, dass du lügst!“
    Er lachte, freudlos und bitter. „Tja, das ist wirklich … Pech. Man kann ja viel über unsere Beziehung sagen, aber nicht, dass sie nicht ehrlich gewesen ist!“
    Sie hörte die Zeit, die er benutzte. Vergangenheit. Sie schwankte. Es war vorbei.
    Sein dunkler Blick glitt über sie, doch er löste seinen Griff nicht. Er konnte ihren heftigen Pulsschlag unter seinen Fingern spüren. „Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du hier bist.“
    Und in diesem Augenblick wusste Sorcha, dass ihre Eifersucht – so schmerzhaft und real sie auch war – nur eine weitere emotionale Schutzmauer war, hinter der sie sich verborgen hatte. Aber zeigte das nicht, dass sie noch immer zu feige war, für das zu kämpfen, was sie wirklich wollte?
    Hier ging es nicht um Stolz oder Besitzansprüche – nicht mehr. Auch nicht um gesellschaftliche Konventionen, weil eine Frau niemals ihre Gefühle erklärte, bevor der Mann es tat – so als wäre das alles ein einziges großes Spiel, oder gar ein Wettkampf. Nein, nun war es an der Zeit, Cesare endlich zu gestehen, was sie für ihn empfand, denn sie würde es sich niemals verzeihen, es nicht getan zu haben.
    „Ich bin hier, weil mein Leben ohne dich leer ist. Es ist so, als hättest du in meiner Welt ein Licht entzündet, und jetzt ist dieses Licht erloschen.“ Sie holte zitternd Luft, denn dies fiel ihr schwerer als

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