JULIA EXTRA BAND 0262
die vor der Kirche warteten – aber daran war er selber schuld, wenn er Maceo bat, sein Trauzeuge zu sein!
Das Haus der Familie Whittaker war bereit für eine weitere Hochzeit und sah zu diesem Anlass einfach atemberaubend aus. Alles war so perfekt, wie es nur sein konnte. Zum ersten Mal freute sich Cesare auf den Rest seines Lebens.
„Ich liebe dich, Sorcha“, flüsterte er, gerade bevor der Pfarrer zu sprechen begann.
Und Sorcha war froh, dass dies kein Märchen war, denn dann wäre es jetzt zu Ende.
Stattdessen fing es gerade erst an.
– ENDE –
Fiona Hood-Stewart
Rivalinnen um Fürst Ricardo
E r ist attraktiv, vermögend und Fürst des Inselreiches Maldoravien – trotzdem würde die junge Gabriella am liebsten vor Ricardo fliehen. Denn nur aus Vernunftgründen soll sie ihn heiraten! Aber so liebevoll und aufmerksam umwirbt Ricardo sie, dass ihre Sehnsucht nach seiner Liebe erwacht. Und kaum ist die Märchenhochzeit vorüber und der Jubel der Menschen verklungen, genießt Gabriella in seinen Armen eine nie gekannte Leidenschaft. Doch mit dem Sonnenaufgang kommt die Gefahr. Denn eine intrigante Rivalin will ihr Eheglück zerstören …
1. KAPITEL
Während der Geländewagen sich über die holperige Straße quer durch die ausgedörrte Landschaft im Nordosten Brasiliens kämpfte, fragte sich Seine Hoheit Fürst Ricardo von Maldoravien wieder einmal, was ihn eigentlich dazu veranlasst hatte, eine Einladung anzunehmen, die nichts als Ärger bedeuten konnte.
Er betrachtete den Fahrer des Geländewagens: ein untersetzter Kerl mit Designer-Sonnenbrille, haselnussbrauner Haut, einem breiten Lächeln und viel Geschick, wenn es darum ging, sich mit den örtlichen Behörden auseinanderzusetzen. Es schien den Polizisten zu gefallen, Autos auf offener Straße ohne ersichtlichen Grund anzuhalten und Papiere zu kontrollieren. Dann folgte meist ein belangloses Palaver, und man wurde wieder weitergeschickt. Ricardo sah auf seine Uhr: fünf Minuten nach halb vier. Die unerträgliche Hitze von draußen war bis ins Innere des Wagens vorgedrungen, trotz der getönten Scheiben und der Klimaanlage, die auf der höchsten Stufe eingeschaltet war. Mit seinen knappen Portugiesisch-Kenntnissen hatte er dennoch verstanden, dass die Reise noch mindestens eine Stunde dauern würde. Seiner Erfahrung nach konnte er auf diese Auskunft aber nicht viel geben: Zeit hatte hier eine ganz eigene Bedeutung.
Er lehnte sich zurück und streckte seine Beine so weit es ging von sich. Es war verrückt gewesen, die Einladung anzunehmen, die ihm ein Freund seines verstorbenen Vaters geschickt hatte. Gonzalo Guimaraes und Ricardos Vater hatten vor vielen Jahren zusammen in Eton und Oxford studiert. Danach war ihr Leben recht unterschiedlich verlaufen: Ricardos Vater wurde der Herrscher über das kleine Inselreich Maldoravien im Mittelmeer, während Gonzalo zu seinem riesigen Familienanwesen nach Brasilien zurückkehrte.
Dennoch waren sie immer gute Freunde geblieben, und in all den Jahren war es Ricardo nie zu Ohren gekommen, dass Gonzalo jemals eine Bitte einem anderen gegenüber geäußert hätte. Deshalb überraschte und reizte ihn auch dessen dringender Appell, ihn in Brasilien zu besuchen.
Sie fuhren mittlerweile die Küstenstraße entlang, und die Landschaft hatte sich deutlich verändert: hohe Wellen, weißer Sandstrand und Palmen, die sich rhythmisch im Wind wiegten. Zwei spärlich bekleidete Männer saßen am Straßenrand, und die heiße Sonne schien ihnen nicht das Geringste auszumachen. Ein weiterer Mann zog ohne jede Eile einen bepackten Esel hinter sich her. Tempo spielte in diesem Teil der Welt offenbar keine große Rolle. Einmal sah Ricardo sogar einen kleinen Jungen, der eine Schlange hochhielt, in der Hoffnung, sie an einen Passanten verkaufen zu können.
Obwohl er Bedenken wegen dieser Reise hatte, war Ricardo vollkommen fasziniert. Dabei war es nicht das erste Mal, dass er nach Brasilien reiste. Wenige Jahre zuvor war er schon einmal zum Karneval in Rio gewesen. Doch jetzt sah er das Land mit anderen Augen – dies war eine Gegend, die für sich existierte und wenig mit der Außenwelt zu tun hatte.
Eineinhalb Stunden später bogen sie in eine sandige Auffahrt ein, und der Fahrer zeigte auf ein riesiges, von Palmen umsäumtes Eisentor. Dahinter konnte Ricardo eine kleine Brücke erkennen, doch mehr war nicht zu sehen – die üppige Vegetation versperrte die Sicht.
Am Eingangstor kamen mehrere schwarz gekleidete
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