JULIA EXTRA BAND 0263
sehr nach ihm gesehnt, dass sie jetzt von der Versuchung überwältigt wurde.
Wie schaffte er es nur, diese Wirkung auf sie auszuüben? Sie atmete tief durch und versuchte, ihr Verlangen zu verdrängen… aber gleichzeitig legte sie ihre Hand in seine und gestattete ihm, sie ins Haus und dann die Treppe hinauf ins Schlafzimmer zu führen.
Die Nacht war außerordentlich heiß. Nicole warf das Laken ab, mit dem sie zugedeckt war, und lauschte dem Unwetter, das draußen wütete. Lautes Donnern erfüllte die Luft, und immer wieder wurde das dunkle Zimmer von heftigen Blitzen erleuchtet.
Morgen würden sie nach Miami zurückkehren, und sie würde ihre Schwäche vergessen … vergessen, dass sie gerade wieder eine unglaubliche Nacht in Lukes Armen verbracht hatte. Und ich werde eisern bleiben, nahm sie sich fest vor. Denn es bedeutete nichts.
Sie ließ sich diese Worte wie ein beruhigendes Mantra immer wieder durch den Kopf gehen, aber es funktionierte nicht. Wie konnte sie etwas so Beglückendes vergessen? Wie konnte sie sich einreden, dass es nichts zu bedeuten hatte, wenn sie ihn doch von ganzem Herzen liebte?
Nicole drehte sich im Bett um, als ein weiterer Blitzschlag das Zimmer erhellte. Luke lag neben ihr, das Laken tief auf die Hüften herabgerutscht. Ihre Blicke trafen sich, und da erst bemerkte sie, dass auch er wach war. Er streckte die Hand aus und streichelte ihre Schulter, dann fuhr er ihr durch das dichte Haar, das er ihr aus dem Gesicht strich. Seine Berührung war besitzergreifend und sexy und ließ sie erschauern.
„Du bist unglaublich im Bett …“ Er lächelte dieses schiefe, halbe Lächeln, das sie so erregte.
„Ich habe keine Ahnung, was ich darauf antworten soll. Man hat mir beigebracht, Komplimente charmant entgegenzunehmen, aber danke klingt unter diesen Umständen doch etwas merkwürdig.“ Sie lächelte zurück.
Luke gab ein kehliges, tiefes Lachen von sich, dann ergriff er ihre Hand und hob sie an seinen Mund, um sie zu küssen. Die Geste war voller Zärtlichkeit.
Nicole verspürte eine seltsame Reaktion im Magen, als wenn ihr Herz einen Purzelbaum dort hinunter geschlagen hatte und dann wieder nach oben gehüpft war.
„Ich weiß nicht, warum wir immer wieder zusammen im Bett landen.“ Sie sprach diese Worte beinahe wie eine schützende Beschwörungsformel. „Denn es hat schließlich überhaupt nichts zu bedeuten.“
Er warf ihr einen verschmitzten Blick zu. „Du analysierst einfach alles viel zu sehr …“ Er zog sie in seine Arme. „Es gibt Momente, in denen man nachdenken muss … und dann gibt es auch Momente, in denen man sich einfach treiben lassen sollte … sich ganz seinen Gefühlen überlassen sollte.“ Wie um seine Worte zu untermauern, ließ er seine Hände sanft über ihren Körper wandern.
Auf einer Welle der Ekstase schloss Nicole die Augen. Er küsste ihren Nacken und ihre Schultern, und ein wohliger Schauer durchströmte sie.
Ein tiefes Donnergrollen durchbrach die Lüfte und erschien ihr wie ein Echo der wilden Seligkeit, die sie empfand, als er sie auf den Rücken drehte und sie noch einmal nahm …
9. KAPITEL
Als Luke ein paar Stunden später die Augen öffnete, war draußen die Dämmerung angebrochen, und heftiger Regen prasselte auf das Haus.
Szenen der letzten Nacht schossen ihm durch den Kopf. Die Art, wie Nicole ihre Hand in seine gelegt und sich von ihm nach oben hatte führen lassen … wie sie sich beide hektisch die nassen Kleider vom Leibe gerissen hatten und es kaum aushalten konnten, noch länger aufeinander warten zu müssen.
Er hatte sie zurückerobert! Er empfand ein Gefühl tiefster Befriedigung – dann runzelte er die Stirn. Eigentlich hätte die Befriedigung über den erfolgreichen Abschluss gestern im Vordergrund stehen müssen. Seltsamerweise schien dieser Erfolg im Vergleich zu der Tatsache, dass er Nicole wieder in den Armen hielt, zu verblassen und unwichtig zu sein.
Luke drehte sich auf die Seite und betrachtete sie, wie sie friedlich neben ihm schlief. Sie war schön, und sie gehörte wieder ihm. Nun konnte er sich entspannen und seine Prioritäten überdenken. Er sollte jetzt wohl telefonieren und den Firmenjet für den Rückflug nach Miami startklar machen lassen. Seine Aufgabe hier war erledigt, und es gab im Büro noch ein paarabschließende Dinge zu regeln. Außerdem wartete in der New Yorker Geschäftsstelle Arbeit auf ihn. Seine Gedanken schweiften zu den vor ihm liegenden Aufgaben.
Nicole öffnete schläfrig die
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