JULIA EXTRA BAND 0264
hatte ich dir doch bereits gegeben. Keine Frau kann für mich so schön sein wie du.â
âNicht einmal Bianca?â
Ãberraschenderweise war Marcello keineswegs gekränkt. Liebevoll umfasste er ihr Gesicht. âBianca ist seit vier Jahren tot.
Du schäumst vor Leben. Deine Schönheit ist mit nichts zu vergleichen.â
âDas ist so süÃ.â Und schon wieder trieben die Hormone ihr das Wasser in die Augen.
âDas ist nicht süÃ, das ist die Wahrheit.â Er neigte den Kopf, bis ihre Lippen sich fast berührten. âIch werde dich nie anlügen, nie. Du kannst mir vertrauen.â
âDas möchte ich. SchlieÃlich gedenke ich dich zu heiraten.â âUnd du wirst diese Entscheidung niemals bereuen müssen, das garantiere ich dir.â Er besiegelte das Versprechen mit einem Kuss, der anders war als alle Küsse, die er ihr je gegeben hatte.
Sie konnte sein Verlangen schmecken, doch da war noch etwas â eine nie gekannte Zärtlichkeit. Wegen des Babys, dachte sie. Bisher war sie seine heimliche Geliebte gewesen, jetzt war sie die Mutter seines Kindes und seine zukünftige Ehefrau.
Das machte sie zu etwas Besonderem.
Danette erwiderte den Kuss mit all der Liebe, die sie in ihrem Herzen trug, gab ihm die Zärtlichkeit zurück, die er ihr schenkte, und verwob seine Leidenschaft mit ihrer. Die Welt um sie herum versank, nur seine federleichten Küsse zählten und die Sanftheit, mit der er ihr Gesicht hielt.
Dieser Mann gehörte zu ihr, auf eine Weise, die gesprochene Liebeserklärungen unnötig machte. Und sie gehörte zu ihm.
âGlaube mirâ, murmelte er an ihren Lippen. âIch wollte dich nie verletzen. Ich ahnte ja nicht, wie sehr die Heimlichkeit unserer Beziehung dir zusetzte. Aber ich konnte dir auch nicht den Rücken kehren. Ich habe es versucht. Vergeblich.â
âLust, die auÃer Kontrolle geraten war.â
âEs ist wesentlich mehr als nur Lust.â
Sie lächelte zustimmend. Ja, jetzt war es bestimmt mehr. âNatürlich. SchlieÃlich wächst dein Kind in mir heran.â
âEs war schon mehr als Lust, bevor ich von deiner Schwangerschaft erfuhr.â
Sie wandte sich ab, wollte ihn den plötzlichen Schmerz nicht sehen lassen. Sie liebte ihn, würde ihn immer lieben. Ganz gleich, was er für sie fühlte, es war keine Liebe. Konnte es nicht sein. Sie war nicht Bianca.
Er legte die Hände um ihre Taille und küsste sie auf die empfindsame Haut am Nacken. âIch liebe dich, Danette.â
Mit einem Ruck riss sie sich von ihm los. âSag das nicht! Das meinst du nicht ernst!â
Seine Miene wurde grimmig. âEs ist mein voller Ernst.â âNein, du glaubst, du müsstest die Mutter deines Kindes lieben. Fehlgeleitete Ritterlichkeit, mehr ist es nicht. Aber das will ich nicht. Mit Ehrlichkeit kann ich umgehen, damit nicht.â
Erbost stapfte er durch den Raum auf sie zu, packte sie bei den Handgelenken und riss sie an sich. âDu sagst, mit Ehrlichkeit kannst du umgehen? Dann lass uns ehrlich sein. Seit Biancas Tod hat keine Frau länger als zwei Nächte das Bett mit mir geteilt, und selbst das ist nur wenigen gelungen. Du dagegen besitzt meinen Körper und mein Herz seit mehr als sechs Monaten, du zweifelndes, zänkisches Frauenzimmer!â
âIch bin kein â¦â
âUnd ob. Jedes Wort, das ich sage, drehst du mir im Munde um, hinter allem, was ich tue, siehst du eine böse Absicht. Du traust mir nicht. Du schleuderst mir sogar meine Liebeserklärung zurück ins Gesicht. Du hast nicht das geringste Vertrauen in mich!â
âIch â¦â Ihr fiel nichts ein, was sie zu ihrer Verteidigung erwidern könnte. Weil es keine Verteidigung dagegen gab.
âIch dachte, ich könnte niemals einer Frau ein Kind schenken. Du kannst nicht einmal ahnen, wie sehr mich das verletzt hat. Ich glaubte, nichts zu haben, was ich in eine feste Beziehung einbringen könnte.â
âIn einer Ehe geht es nicht nur darum, Babys zu bekommen.â
âDas lässt sich leicht sagen, wenn du nicht einmal ahnst, wie es ist, etwas zu wollen und zu wissen, dass du es nie bekommen wirst. Bianca wusste es. Es hat sie innerlich zerrissen.â Er brach ab, schluckte hart, als könne er den Schmerz nicht ertragen. âSie hat sich umgebracht, um nicht in einer Zukunft ohne Kinder leben zu müssen. Ich konnte ihr
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