JULIA EXTRA BAND 0264
übernommen, nicht wahr? Aber es war nicht deine Schuld, Marcello. Gerade weil sie so jung war, war sie wahrscheinlich auch ein wenig erleichtert, noch keine Mutterpflichten übernehmen zu müssen.â
Er legte sich neben sie und stützte sich auf einen Ellbogen. âSie hat eine künstliche Befruchtung abgelehnt.â
âVielleicht hatte sie deshalb auch Gewissensbisse.â
âJa, vielleicht. In der Kommunikation mit Bianca gab es eine Menge Missverständnisse ⦠Oder vielleicht sollte man es besser einen Mangel an Kommunikation nennen, der uns beide verletzt hat. Ich möchte nicht, dass so etwas zwischen uns passiert.â
âIch auch nicht.â
âAls du mir diese ersten Male sagtest, du liebst mich, wollte ich dir nicht glauben.â
âDas weià ich. Soll das heiÃen, jetzt glaubst du mir?â
âMuss ich wohl. SchlieÃlich hast du eingewilligt, mich zu heiraten, obwohl du meinst, ich würde noch immer Bianca lieben.â
âEs ist in Ordnung, dass du sie noch immer in deinem Herzen trägst.â
âDiese Liebe gehört zu meiner Vergangenheit. Aber du hast dich heute in der Gegenwart dennoch geweigert, meine Liebeserklärung anzunehmen, die ich dir machte.â
âIch â¦â
âIch liebe dich, Danette, mehr als mein Leben. Es tut mir leid, dass in meinem Kopf ein solches Durcheinander über eine Ehe herrschte. Doch ich wünsche mir, dass unsere Ehe auf Vertrauen und Ehrlichkeit beruht.â Er holte tief Luft. âWir warten mit der Hochzeit, bis ich dich von der Aufrichtigkeit meiner Gefühle überzeugt habe.â
âWas?â Sie traute ihren Ohren nicht. âUnd wenn das zu lange dauert? Was, wenn das Baby dann längst auf der Welt ist?â
âDann ist es eben so. Ich werde dich heiraten, Danette, das steht fest. Aber ich werde den Rest unseres Lebens nicht auf Misstrauen aufbauen.â
Seine Worte drangen wie ein heller Lichtstrahl mitten in ihr Herz. Er musste sie lieben, wenn er bereit war, sein Kind unehelich zur Welt kommen zu lassen! Damit zeigte er ihr, dass es nichts Wichtigeres für ihn gab als sie.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und ein glückliches Lächeln lieà ihr Gesicht erstrahlen. âIch glaube dir, Marcello. Ich glaube dir wirklich.â
Mit forschendem Blick betrachtete er sie. âBist du sicher?â âSo sicher war ich in meinem ganzen Leben noch nicht.â
Ihm entfuhr ein schwerer Seufzer der Erleichterung, als das drückende Gewicht von seiner Seele fiel. â Te amo, amante. Ich liebe dich von ganzem Herzen.â
Die Hochzeit von Tomasso und Maggie war wunderbar, und Danette lernte nun auch Therese kennen, ihre andere zukünftige Schwägerin.
Danette stand an Marcellos Seite und lauschte dem feierlichen Gelübde, das die Brautleute vor dem Altar im Pavillon am Privatstrand der Familie ablegten. Bei der romantischen Zeremonie musste Danette sich mehrere Male verstohlen über die Augen wischen. Es war für jeden sichtbar, wie hingebungsvoll Braut und Bräutigam sich liebten.
Marcello schlang den Arm um ihre Taille. âSchon bald werden wir diesen Schwur leisten, amante miaâ, flüsterte er ihr ins Ohr.
Sie nickte nur ergriffen und versuchte, die aufsteigenden Tränen zu ignorieren.
Er küsste sie auf die Schläfe. âIch liebe dich.â
âIch liebe dich auch.â
Nach der Zeremonie neckte die Familie Danette damit, wie rührselig die Schwangerschaft sie machte, doch Therese legte ihr warmherzig lächelnd eine Hand auf den Arm. âIch finde es bezaubernd.â
Danette erwiderte das Lächeln. Obwohl sie Therese kaum kannte, war sie sicher, dass sie die andere Frau mögen würde, auch wenn sie beide in völlig verschiedenen Welten groà geworden waren. âEs war so ergreifend, die beiden da vorn stehen zu sehen, so unendlich glücklich. So sollte eine Hochzeit sein, nicht wahr?â
In Thereses schöne braune Augen trat ein Ausdruck von Trauer, den Danette nicht zu deuten wusste. âJa, so sollte es seinâ, erwiderte sie leise.
Flavia seufzte und warf ihrem Exgatten einen vorwurfsvollen Blick zu.
âWas?â, fragte er konsterniert und klang so sehr wie ein Mann und gar nicht wie ein König.
âIch hätte die Dinge schon vor Jahren in die Hand nehmen sollen.â Sie schüttelte den Kopf. âAber Stolz ist eine schwer zu
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