JULIA EXTRA BAND 0264
Geste und seufzte schwer. Es war sinnlos, ihn überzeugen zu wollen. âMir ist gleich, was Sie glauben. Fakt ist, Laurence hat mir keine Wahl gelassen. Ich muss bleiben.â
Zane lachte bitter auf. âSchon erstaunlich, wie schnell man bei ein paar Hundert Millionen seine Meinung ändert, was?â
âDas Geld interessiert mich nicht!â, fuhr sie auf. âAber wenn ich gehe, was wird dann aus den Leuten? Wer übernimmt die Firmenleitung? Wer wird Laurences Traum weiterführen? Laurence wollte, dass ich mich um die Menschen, die hier arbeiten, kümmere. Solche Menschen wie Kyoto, die seit Jahren bei Bastiani in Diensten stehen.â
âOh, Sie bleiben also allein wegen der Angestellten? Wie nobel von Ihnen.â Er beugte sich zu ihr vor. âVerzeihen Sie, aber mir fällt es schwer, das zu glauben.â
âSie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Von Ihnen erwarte ich auch nichts anderes. Sie haben sich bisher durch einen bemerkenswerten Mangel an der Fähigkeit zu glauben ausgezeichnet.â
âUnd Sie zeigten bisher eine seltene Unfähigkeit, die Wahrheit zu sagen. Dabei ist es für jeden offensichtlich. Warum wohl sollte mein Vater Ihnen ein Vermögen hinterlassen? Sie haben selbst gesagt, dass Sie eine besondere Freundschaft miteinander verband. Ich glaube, da war viel mehr als nur Freundschaft.â
Das Blut schoss ihr in den Kopf und rauschte ihr in den Ohren. âSie meinen also, Ihr Vater hat mir die Hälfte der Firma überlassen, weil ich seine Geliebte war?â
âSie haben es erfasst.â
Angriffslustig schob sie das Kinn vor. âReduzieren Sie eigentlich alles auf Sex?â
âStimmt es denn nicht?â
Zu gerne hätte sie widersprochen, doch andererseits ⦠War es nicht genau das, was er denken sollte? Wenn er sie verachtete, weil sie angeblich die Geliebte seines Vaters gewesen war, dann würde er die Finger von ihr lassen. Und wenn er die Finger von ihr lieÃ, hatte sie wenigstens die Chance, seiner Anziehungskraft zu widerstehen. Was wiederum bedeutete, dass sie ihm nicht hoffnungslos verfallen würde.
Also beschloss sie, eine andere Taktik anzuwenden. Seine Meinung über sie stand schon fest. Warum es nicht für ihre eigenen Zwecke ausnutzen?
Sie verzog die Lippen zu einem sinnlichen Lächeln und reckte die Schultern, damit ihre Brüste sich ein wenig vorwölbten. Der Trick funktionierte, sein Blick senkte sich automatisch auf die festen Rundungen. âTja, da haben Sie mich wohl durchschaut, Zaneâ, hauchte sie und fuhr sich provozierend mit der Hand über die Hüfte. âSie wissen verdammt gut, dass ich etwas Besonderes für Ihren Vater war. Ihm muss unsere Beziehung sogar mehr bedeutet haben, als ich annahm. Eine solche GroÃzügigkeit hätte ich nie erwartet.â
Zane lief dunkelrot an, an seinem Hals begann eine Ader hart zu pochen.
âWissen Sieâ, fuhr sie lasziv fort und freute sich diebisch, dass ihr Plan solch reife Früchte trug, âich vermute sogar, ihm lag mehr an mir als an dem eigenen Sohn. Das ist es, was Sie so zerreiÃt, nicht wahr? Durchaus verständlich. Er liebte mich, aber nicht Sie. Deshalb hassen Sie mich auch so, stimmtâs?â
Er machte einen Riesenschritt auf sie zu, seine Bewegungen verkrampft vor Rage, seine Gesichtzüge verzerrt. Rubys Herz setzte einen Schlag lang aus. Wieso war er so wütend, wenn sie doch nur bestätigte, was er von ihr dachte? Allerdings, so wie er aussah, war sie wohl zu weit gegangen.
âZane, ich wollte nicht â¦â, murmelte sie, doch in der aufgewühlten Atmosphäre brachte sie den Satz nicht zu Ende.
âNatürlich liebte er Sie mehr als mich. Wer sollte ihm das verübeln können?â Seine Stimme blieb sanft und leise, stand damit in krassem Kontrast zu seiner Körpersprache. Als er die Hand hob, zuckte Ruby zurück, doch er fasste nur nach einer Strähne ihres seidigen Haars und lieà sie durch seine Finger gleiten. Dann strich er mit den Fingerknöcheln zart über ihre Wange und lieà seinen Blick über ihren Hals gleiten, ihre Schultern, weiter hinunter â¦
âNeinâ, wisperte sie und schluckte. Eine neue Gefahr meldete sich an â es war ihre eigene Reaktion. Anstatt vor Angst zurückzuzucken, keimte plötzlich Erwartung auf. Sie leckte sich nervös über die Lippen und versuchte ihren Atem ruhig zu halten, denn
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