JULIA EXTRA BAND 0264
Jahre fort gewesen, aber zweifelte sie etwa an seinen Managerqualitäten? âIch bin in diesem Geschäft groà geworden! Ich leite eine der aggressivsten Handelsbanken in London! Und Sie glauben, ich sei nicht in der Lage, die Firma meines Vaters zu übernehmen?â
Kühl musterte sie ihn. âIhr Vater hatte offensichtlich seine Zweifel.â
Zischend stieà er die Luft durch die Zähne. Für jemanden mit dem Aussehen einer Göttin hatte sie auf jeden Fall eine scharfe Zunge! Wenn es ihr nur darum ging, den Preis hochzutreiben, wandte sie eine verdammt gute Taktik an. Aber ganz gleich, was sie verlangen mochte, kein Preis war ihm zu hoch, wenn sie verschwand.
âIch zahle Sie ausâ, wiederholte er sein Angebot. âUnd lege noch zwanzig Prozent des aktuellen Werts drauf. Einen besseren Deal bekommen Sie nirgendwo.â
Ruby riss die Augen auf. âSo viel wollen Sie mir zahlen?â
Sogar noch mehr, wenn es nötig war! Doch seine Hoffnungen wurden ein zweites Mal enttäuscht.
âBehalten Sie Ihr Geld, Zane. Mir geht es nicht um den besten Deal. Und Sie haben soeben meinen Verdacht bestätigt. Ich kann Ihnen unmöglich neunzig Prozent der Anteile überlassen. Die Leute wären Ihnen hilflos ausgeliefert. Kommt nicht infrage, dass ich Ihnen die alleinige Leitung überlasse.â
Zane schluckte seinen Stolz hinunter und stellte die Frage, die er nie hatte stellen wollen. âAlso, wie viel?â
Es war eine Art Sieg, sie konnte es sehen. Obwohl er sie immer noch als die Goldgräberin ansah, die so viel Geld wie möglich aus der Firma seines Vaters herausschlagen wollte, war er prompt auf die Anzeichen ihres Zögerns angesprungen. Denn ja, für einen Augenblick hatte sie gezögert. Von hier wegzugehen, nie wieder etwas mit Zane zu tun zu haben, anderswo einen neuen Anfang zu starten â¦, das war wie der Lockruf der Sirenen. Vor allem, wenn die Alternative hieÃ, in Broome zu bleiben und mit Zane zusammenarbeiten zu müssen. Diese Zukunft wäre voller Konflikte und versprach ein Gefühlschaos.
Aber verflucht sollte sie sein, wenn sie sich von ihm hinausdrängen lieÃ!
âSie kapieren es nicht, was? Ich will Ihr Geld nicht. Sie können mich nicht auskaufen.â
âJeder hat seinen Preis.â
Sie lächelte ihn milde an. âDann begreifen Sie endlich, dass Sie sich meinen nicht leisten können.â
âWenn ich wieder aus London zurück bin, werden Sie keine zwei Tage durchhalten. Sie werden mich anbetteln, dass ich Ihnen Ihre Anteile abkaufe, und die Beine in die Hand nehmen!â
Sie zog einen Mundwinkel nach oben. âEher sterbe ich, als dass ich Sie die Firma allein leiten lasse!â
Mistwetter!
Zane rollte mit seinem Schreibtischstuhl zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Sein Nacken und seine Schultern waren von den langen Tagen und durchgearbeiteten Nächten, um die Leitung der Bank umzustrukturieren, völlig verspannt. Schneeregen fiel gegen das groÃe Fenster, Eiskörnchen rutschten an der Scheibe herunter und verschmierten seine Lieblingsaussicht auf London zu einem tristen Grau.
Laut Kalender war es Frühling, aber in den letzten Tagen hatte Zane genug Hagel- und Graupelschauer erlebt, dass es ihm für den Rest seines Lebens reichte. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er es kaum abwarten, wieder zurück nach Broome zu kommen. Er brauchte die Farben, die Wärme, den Kontrast zwischen den grünen Mangrovensümpfen und der azurblauen Roebuck Bay, zwischen dem roten Staub der LandstraÃen und dem silbernen Sand von Cable Beach.
Und er brauchte eine ganz bestimmte Frau.
Mit einem Ruck setzte er sich aufrecht hin und lieà die Faust auf den Schreibtisch schnellen. Verflucht sei Ruby Clemenger!
Seit er in London angekommen war, ging ihm diese Frau nicht mehr aus dem Kopf. Anstatt sich auf die Arbeit zu konzentrieren, schwebten ihm ganz anders geartete Bilder vor, die eher von sinnlichen Freuden bestimmt waren. Sie plagten ihn während des Tages und quälten ihn nachts in seinen Träumen. Bilder von ihr . Wie sie nackt auf weiÃen Laken lag, ihr Haar auf seinem Kissen ausgebreitet, ihre Augen halb verhangen vor wilder Lust. Wie ihre langen Beine ihn einkesselten, wie sie den Kopf nach hinten warf, wenn er sie beide nach bestem Wissen und Können zum Gipfelsturm antrieb â¦
Er musste verrückt sein! Wie konnte die Geliebte
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