JULIA EXTRA BAND 0264
ins Badezimmer und warf die Tür hinter sich zu.
AuÃer sich vor Zorn, stürmte Enrico aus dem Zimmer und fragte sich, wie er sich so hatte irren können.
Fredo erwartete ihn unten im Foyer.
âHol mir sofort deinen Informanten ans Telefonâ, raunzte Enrico auf dem Weg ins Arbeitszimmer.
Fredo wählte bereits die Nummer, als er seinem Boss folgte. Zwei Minuten später erschienen Digitalfotos von der Rothaarigen, wie sie Lucas Suite betrat, auf Enricos Computerbildschirm.
Schweigend blickten die beiden Männer starr auf den Monitor. Dann fluchte Fredo unterdrückt und drückte damit auch Enricos Gefühle aus. âDas ist nicht Freyaâ, sagte er erleichtert.
Statt ebenfalls Erleichterung zu empfinden, wurde Enrico nur noch wütender. Er hatte sich nicht nur zum Narren gemacht, sondern auch Freya so gegen sich aufgebracht, dass er nicht wusste, wie er das jemals wiedergutmachen sollte. Dabei hatte er alles zwei Wochen lang bis ins Detail geplant. Nun war alles für die Katz!
Er betrachtete das Geschenk, das Freya ihm gemacht hatte. Las noch einmal die Geburtsurkunde seines Sohnes und die Widmung auf dem Rahmen.
Freya hatte ihm eine Freude machen wollen. Sie hatte sich dieses Hochzeitsgeschenk für ihn ausgedacht, um ihm zu beweisen, dass sie ihm jetzt vertraute. Damit hatte sie ihm alles gegeben, was er sich ursprünglich gewünscht hatte, doch jetzt kam es ihm vor, als hätte er alles verloren.
Und ich sehe den Mann, den ich geliebt habe, einfach so dastehen. Du hast mich verachtet, Enrico, stattdessen hättest du mir helfen müssen!
Hatte sie damals etwa auch schon die Wahrheit gesagt? Wieder sah Enrico die Szene vor sich. Luca lag auf Freya, während sie seinen Kopf umfasst hielt. Doch es hatte nicht so gewirkt, als würde sie vor Leidenschaft vergehen. Im Gegenteil â sie hatte ihn verzweifelt an den Haaren gezogen! Sie hatte ihn auch nicht verlangend geküsst, sondern versucht, ihn zu beiÃen!
âLass mich alleinâ, stieà Enrico hervor und wies Fredo die Tür.
âEnrico, du â¦â
âVerschwinde einfach.â
Er musste allein sein und endlich den Tatsachen ins Auge sehen. Freya war kreidebleich gewesen und hatte schockiert gewirkt. Ihre Miene hatte Erleichterung ausgedrückt, als sie Enrico entdeckt hatte. Dann hatte sie Luca einen solchen Schlag verpasst, dass er von ihr ablieÃ, und war schwankend aufgestanden und hatte nur noch geschluchzt: âEnrico, dich schickt der Himmel!â
Die Tür hatte sich hinter Fredo geschlossen. Enrico war den Tränen nahe. Er hatte ihre geschwollene Unterlippe und die Abdrücke auf ihren Brüsten gesehen, als sie den Bademantel zuband, um sich zu bedecken.
Und er selbst hatte einfach nur wie versteinert dagestanden und nichts getan, als sie auf ihn zugestürzt war. âIch fasse es nichtâ, sagte er rau und barg verzweifelt das Gesicht in den Händen.
Ein Stockwerk höher stand Freya im Schlafzimmer und zitterte noch immer am ganzen Körper, als ihr Handy plötzlich klingelte. Sie zerrte es aus ihrer Handtasche und betrachtete es. Auf dem Bildschirm erschien Cindys Name. Jeden anderen Anruf hätte sie weggedrückt, aber mit ihrer Trauzeugin konnte sie das wohl nicht machen.
âHallo, Cindyâ, sagte sie.
âDu hast also einen Sohn, cara â, sagte jemand mit tiefer, seidiger Stimme. âHerzlichen Glückwunsch, dass du meinen Cousin offensichtlich von seiner Vaterschaft überzeugen konntest. Aber vielleicht sollte ich mir den Kleinen selbst mal ansehen.â
Freya schleuderte das Telefon von sich, als wäre sie gebissen worden. Es landete vor dem Bett auf dem FuÃboden. Völlig auÃer sich sah sie es an.
Spielten ihr die überreizten Nerven einen Streich, oder hatte sie eben tatsächlich Lucas Stimme gehört? Aber auf dem Monitor hatte Cindys Handynummer gestanden!
Irgendwie hatte er sich das Handy verschafft, um sie anzurufen.
Von drauÃen waren Nickys und Lissas fröhliche Stimmen zu hören. Offensichtlich waren die beiden aus dem Park zurück und spielten nun im Garten FuÃball.
Wieder klingelte das Handy. Offensichtlich war die Verbindung unterbrochen worden, als sie den Hörer weggeschleudert hatte.
Erst in diesem Moment begriff sie, wovon Luca gesprochen hatte. Hastig griff sie nach dem Handy. âLass meinen Sohn in Friedenâ, befahl sie in schrillem Tonfall.
âWarum sollte
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