JULIA EXTRA BAND 0264
Schnappschüsse zu machen. Das Brautpaar lieà sich bereitwillig auf den Stufen knipsen â mit einem strahlenden Nicky in der Mitte.
Cindy unterhielt sich angeregt mit Valentino. Doch Freya wirkte noch immer angespannt.
Je eher wir von hier verschwinden, desto besser, dachte Enrico und sah sich nach Fredo um, der sich um Nicky kümmern sollte. Plötzlich entdeckte er auf der anderen StraÃenseite eine Person mit rotem Haar.
Dieser Mistkerl, dachte er. Luca hatte der Versuchung also nicht widerstehen können. Trotz ihrer Vereinbarung, war er hergekommen und versuchte offensichtlich, Schwierigkeiten zu machen.
Enrico bückte sich, nahm Nicky auf den Arm, legte den anderen Freya um die schmale Taille und begann, schnell die Stufen hinunterzugehen. Vor der Kirche stand der Bentley bereit, in dem die kleine Familie Platz nahm.
Der Chauffeur folgte Enricos kurzer Anweisung und fuhr los. Enrico hielt Nicolo fest, so gut es ging. Leider gab es im Bentley keinen Kindersitz. Merkwürdigerweise lieà Freya diesen Umstand unkommentiert. Auf der kurzen Fahrt zum Country Club sprachen sie kein Wort miteinander. Nur Nicky plapperte die ganze Zeit.
Als sie den Club betraten, wandte sich Enrico an Freya: âFreya â¦â
âIch habe sie gesehenâ, antwortete sie kurz angebunden und verschwand im Waschraum.
Diese Gelegenheit ergriff Nicky, um wegzulaufen. Doch Enrico fing ihn wieder ein. Und dann trafen auch schon die ersten Gäste ein und fragten verwundert, wo denn die Braut geblieben sei. Enrico beruhigte sie mit scherzhaften Bemerkungen über seine plötzlich verschwundene Frau.
SchlieÃlich tauchte Freya neben ihm auf. Schnell nahm er ihre Hand und lieà sie nicht wieder los, bis alle Gäste begrüÃt worden waren.
Freya überstand die BegrüÃungszeremonie. Auch das anschlieÃende Essen verlief ohne Zwischenfälle. Immer wieder lieà sie den Blick über die vielen Menschen gleiten. Sie befürchtete, der Rotschopf oder â schlimmer noch â der dunkelhaarige Luca selbst könnte wieder auftauchen. Dann wurde ihr plötzlich bewusst, dass Nicky nirgends zu sehen war, und sie bekam schreckliche Angst um ihren Sohn. Nach einem kurzen Blick auf Lissa rannte sie aus dem Saal und hinaus in den weitläufigen Garten. Enrico hatte die Szene aus den Augenwinkeln beobachtet, fluchte unterdrückt und folgte seiner Frau. Ihm war klar, dass es nur um Nicky gehen konnte, wenn Freya so heftig reagierte.
Auf den Terrassenstufen verlor Freya ihre Schuhe. Jetzt hatte sie den Rasen erreicht, der an einen Golfplatz grenzte. Dort hockte Luca vor Nicky, der gerade nach dem FuÃball griff, den Lissa ihm mitgebracht hatte.
Der Schleier hatte sich aus Freyas Haar gelöst und wehte im Wind, bis er auf dem Rasen landete.
Enrico, der fast über ihre Schuhe gestolpert wäre, hastete über den gepflegten Rasen. âBleib stehen, Freya!â, rief er.
Doch Freya hörte nicht auf ihn. Sie musste mit aller Macht verhindern, dass Luca ihren Sohn entführte!
In diesem Moment drehte der Mann sich um und sah sie entsetzt an, als sie sich auf ihn stürzte und zu Boden warf.
Nicky, der das Ganze für ein neues Spiel hielt, lachte begeistert, bis Enrico sie erreichte und Freya von dem anderen Mann wegzog.
âSchluss jetztâ, fuhr er sie an, als sie versuchte, ihn abzuschütteln. âBeruhige dich, cara, das ist doch Valentino.â
Sie hielt sofort inne und sah Enrico aus schreckgeweiteten Augen an. Sie war völlig auÃer Atem, und am liebsten hätte Enrico sie an sich gezogen und geküsst.
Freya verstand die Welt nicht mehr, während Nicky sich noch immer ausschüttete vor Lachen. âDu â¦, du bist ja gar nicht Lucaâ, sagte sie schlieÃlich leise.
âZum Glück nicht. Hast du das etwa gedacht?â
âEr â¦, er â¦â
âSie sorgt sich sehr um unseren Sohn, Tino. Vielleicht hättest du Bescheid sagen sollen, dass du mit ihm FuÃball spielen gehst.â
âIch habe doch sein Kindermädchen um Erlaubnis gefragt.â Valentino stand auf und machte dabei eine ebenso gute Figur wie sein Bruder, dem er verblüffend ähnlich sah.
âEs tut mir schrecklich leidâ, sagte Freya verlegen.
âSchon gut.â Valentino lächelte frech. âEigentlich hat es mir ganz gut gefallen, von der Braut meines Bruders umgeworfen zu werden.â
Enrico fand das jedoch nicht
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