JULIA EXTRA BAND 0264
so witzig. Er hielt Freya fest im Griff und bedeutete Valentino, woanders mit Nicky zu spielen.
âLass uns wieder FuÃball spielenâ, forderte Nicky Valentino auf, als er ihn forttrug.
âKlar, machen wir. Aber wir müssen uns ein Plätzchen suchen, wo deine Mummy dich nicht findet. Sonst will sie wieder mitspielen.â
Freya lachte, doch es klang nicht sehr fröhlich.
Enrico war dagegen ernst geblieben, denn ihm war bewusst, dass die vielen Gäste dem Schauspiel von der Terrasse aus zugesehen hatten.
âWollen wir denen jetzt mal was Richtiges bieten?â, fragte er Freya. âIch könnte dich übers Knie legen und versohlen. Dann halten die uns wenigstens beide für verrückt.â
âDu weiÃt ja gar nicht, warum â¦?â
Enrico wusste es sehr wohl.
âVon Weitem sah er wie Luca aus.â
âDu beleidigst meinen kleinen Bruder.â
âEr war bei Nicky, und nachdem ich die Rothaarige vor der Kirche gesehen hatte â¦â
âUnd ich dachte immer, du hast Adleraugen. Dabei bist du blind wie ein Maulwurf.â
âSei nicht so gemein. Jeder kann sich mal irren.â
âWenn du glaubst, die Rothaarige und Luca seien zwei verschiedene Personen, dann irrst du dich, cara.â
Freya sah ihn erstaunt an.
âWas hast du gerade gesagt?â
âNichtsâ, behauptete er.
âAber du â¦â
âNicht hier.â
âDoch, genau hier.â
âWillst du dich wirklich hier mitten auf dem Rasen vor allen Leuten mit mir streiten? Sollen alle zusehen, wie ich mich mit dir im Gras wälze?â
Freya wich einen Schritt zurück, und ihr wunderschönes Haar wehte in der warmen Sommerbrise. âDu sagst mir jetzt sofort, was du damit gemeint hast.â
âDu kleine grünäugige Hexe!â Er umfasste ihre Taille, hob Freya hoch und küsste sie verlangend. Danach sehnte er sich schon seit Tagen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass Freya seinen Kuss voller Leidenschaft erwidern würde.
Wieso wunderte ihn das eigentlich? SchlieÃlich reagierte sie immer so auf seine Küsse.
Er beendete den Kuss. âDies ist nicht der richtige Ortâ, stieà er mit kaum verhohlener Leidenschaft hervor.
âOkayâ, sagte sie nur.
Das war alles? Kein Widerspruch? Enrico musste sich sehr zusammennehmen, denn am liebsten hätte er sie tatsächlich hier mitten auf dem Rasen genommen, so sehr begehrte er sie.
Stattdessen setzte er sie ab, umfasste ihre Hand und kehrte mit Freya zum Clubhaus zurück.
Freya hatte keine Lust, den Hochzeitsgästen unter die Augen zu treten. Als Enrico sich bückte, um den Schleier aufzuheben, hätte sie sich am liebsten dahinter versteckt. Kurz darauf hielt er ihr die Schuhe hin, in die sie verlegen schlüpfte. Dann durchquerte er mit ihr den Saal und verlieà das Clubhaus durch den Vordereingang, wo der Bentley bereitstand. Enrico schickte den Chauffeur weg und setzte sich selbst ans Steuer. Offensichtlich konnte er es kaum erwarten, Freya für sich zu haben. Und sie sehnte sich ebenfalls danach, in seinen Armen zu liegen.
âWohin fahren wir?â, fragte sie schlieÃlich.
âNach Hause.â
âUnd was ist mit Nicky?â
Enrico schwieg und schaltete das Radio ein, aus dem laute Rockmusik ertönte.
Sie wusste, dass er jetzt nicht an Nicky denken wollte, sondern nur an seine Frau. Langsam schien Freya aus ihrer Trance zu erwachen. Bildete Enrico sich wirklich ein, sie würde mit ihm schlafen, während Luca Ranieri noch irgendwo herumlungerte und seinen Schatten über sie warf?
Als der Wagen vor der Villa in Mayfair hielt und Enrico den Motor ausstellte, kam Leben in Freya. âWenn du glaubst, ich gehe da jetzt mit dir rein â¦â
Enrico stieg jedoch einfach aus und hielt Freya die Tür auf. Mit dem Schleier in der Hand, stieg sie aus und ging aufs Haus zu. Dort wartete sie, bis er die Tür aufgeschlossen hatte, und wollte gerade an ihm vorbeigehen, als er sie hochhob und über die Schwelle trug. âDas ist nun mal so Traditionâ, meinte er und stieà die Tür mit der Schulter zu.
âDu und deine Traditionen.â Freya verzog das Gesicht. âDu kannst mich jetzt absetzen.â
âDas könnte dir so passen.â Er ging bereits die Treppe hinauf und stellte Freya wenig später im Schlafzimmer auf die FüÃe. Nun war sie doch enttäuscht, dass er sie nicht aufs
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