JULIA EXTRA BAND 0264
um die neue Kollektion vorzustellen, die sie Laurence Bastiani widmete, einem Mann, der seine Vision hatte wahr werden lassen.
SchlieÃlich kamen die Models auf den Laufsteg, faszinierend schöne Frauen, die jedoch nur als Staffage dienten, um die Schmuckkollektion zu präsentieren â Halsketten, Armbänder, Ohrringe, Broschen, alle von erlesener Schönheit. Die Begeisterung unter den geladenen Gästen wuchs mit jedem Stück, und im Saal brach donnernder Applaus aus, als das Prunkstück, der Anhänger, zum Schluss vorgeführt wurde.
Tränen schossen Ruby in die Augen, Tränen des Glücks über den Erfolg. Jemand drückte ihre Hand â¦
âHerzlichen Glückwunschâ, murmelte Zane, dann hob er ihre Hand an den Mund und küsste die Innenfläche. âGeh hinauf und verbeuge dich.â
Irgendwie gelang es ihr, die Stufen zur Bühne zu erklimmen und sich vor dem Publikum zu verneigen. Die Models umarmten und küssten sie, ein Meer von Blitzlichtern flammte auf, die Gäste applaudierten stehend.
Dann unterbrach der Rufton eines Didgeridoos den Trubel im Saal â das Zeichen, dass der Mond sich anschickte aufzugehen.
Die Menge wurde still und lauschte mit angehaltenem Atem der zeitlosen Musik. Wie gebannt wandte jeder im Saal sich zu der breiten Fensterfront und wartete auf das ergreifende Naturschauspiel. Stück für Stück schob sich die silberne Scheibe des Vollmonds höher über den Himmel, wie eine übergroÃe Perle. Und der strahlende Schein warf goldene Schatten auf das flache Wasser, bis sich Stufe um Stufe eine Leiter erkennen lieÃ, die direkt zum Himmel hinaufführte.
Zane betrachtete Rubys Profil. Die Lippen hatte sie leicht geöffnet, ihre Augen glänzten vor Begeisterung. Eine Begeisterung, die sich auf ihn übertrug. So oft hatte er das Schauspiel in seiner Jugend mitverfolgt und es für selbstverständlich erachtet, doch jetzt begriff er plötzlich. Dieser Mond war ein Mond der Liebenden. Er war nur für sie gemacht. Zane hatte gar keine andere Wahl, als Ruby zu begehren. Wie der Mond, der aufging, war auch dieses Verlangen nicht aufzuhalten.
âEs ist unglaublich schönâ, flüsterte sie ergriffen.
âDu bist unglaublich schönâ, sagte er leise an ihrem Ohr. Ihr Duft betörte ihn, verlieh seiner Sehnsucht nach ihr eine neue Dimension. Er spürte, wie ein Schauer sie durchlief, und legte ihr einen Arm um die Schultern. Nach einem Augenblick des Zögerns lehnte sie sich an ihn.
Der Mond kletterte höher und höher am Firmament, die goldenen Stufen verzerrten sich und lieÃen nur eine wunderbare Erinnerung zurück. Die Unterhaltung begann erneut, die Gäste zerstreuten sich in kleinere Grüppchen und bedienten sich am Büfett.
Ruby bewegte sich leicht an Zanes Seite. Die Vernunft gebot, dass er sie loslieÃ. Da würden Reporter warten, Geschäftsleute und neue Kunden zu betreuen sein. Dennoch nahm er nur unwillig den Arm von ihren Schultern. Und bevor er sie ganz freigab, flüsterte er ihr vielsagend ins Ohr: âBis später.â
Reporter und Fotografen waren längst gegangen, die letzten Gäste verabschiedeten sich. Es war spät, doch Ruby hatte sich noch nie so lebendig gefühlt. Der enorme Erfolg und die zwei Gläser Champagner waren ihr zu Kopf gestiegen, und nichts und niemand würde das strahlende Lächeln auf ihrem Gesicht ersterben lassen.
Mit glühenden Wangen drehte sie sich zu Zane um. âIst das nicht wunderbar? Die Kollektion ist bei jedem angekommen.â
âEin Triumph.â Er nahm ihre Hände und zog sie dann näher zu sich heran. Sein Duft war wie die fehlende Zutat, die sie schwindlig machte. âUnd du bist das krönende Prunkstück der Kollektion.â
âDankeâ, hauchte sie. Sie konnte den Blick nicht von seinen Augen wenden, selbst als er immer näher kam. Wie hypnotisiert sah sie auf seine Lippen, spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut. Schmetterlingsflügeln gleich berührte er ihren Mund, hauchzart und sinnlich, und um ihre Widerstandskraft war es geschehen.
Er zog sich nur ein wenig zurück, sodass ihrer beider Atem sich noch immer vermischte. Seine Hände lagen um ihre Taille.
âEs ist spät.â Seine Stimme klang heiser vor Verlangen. âWarum noch fahren, wenn wir hier eine Suite gebucht haben?â
Nein, auch sie wollte nicht mehr fahren. Sie
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