JULIA EXTRA BAND 0264
Einzige, die ich so eng halten will. Alles, was auf dieser Feier geschehen ist, war nur Show. Es hat keinerlei Bedeutung. Glaub mir, bitte.â
Es war das Bitte, das sie zum Nachgeben brachte. Dieser Mann hatte es nicht nötig zu bitten. Sie musste ihm etwas bedeuten, sonst wäre er längst gegangen. Er konnte jede Frau haben, die er wollte. Aber er hatte ihr versichert, nur sie zu begehren.
âDu hast nicht mit dieser Blondine geschlafen?â
Marcello zog sie leidenschaftlich in seine Arme. âNein, porca miseria! So etwas würde ich dir nie antun, mio precioso, darauf gebe ich dir mein Wort.â
Erleichterung schwappte über sie wie eine Welle. âGut. Ich könnte nie mit einem Casanova zusammen sein.â
âIch bin kein Casanova.â Er lachte gezwungen. âIch bin nicht einmal der Playboy, den die Presse aus mir macht. Ich dachte, das wüsstest du. Ich dachte, du kennst mich.â
âDas dachte ich auch. Aber ein Bild sagt mehr als tausend Worte.â
âNur, wenn man die gleiche Sprache spricht wie dieser Fotograf. Der Reporter hat zwei Fremde fotografiert, die miteinander tanzen. Schau dir nur das Bild an, das wir beide zusammen ergeben, amante. Siehst du nicht den Unterschied zwischen einem alles verzehrenden Blick und einem nichtssagenden Lächeln? Siehst du nicht, wie meine Hände zittern, wenn ich dich berühre, während sie völlig gleichgültig die andere hielten?â
Seine Worte beschrieben tatsächlich ein viel machtvolleres Bild als das in dem Skandalblatt. Sein Körper, so eng an ihren gepresst, untermauerte die Behauptung noch. Er brauchte sie, und sie brauchte ihn. Sie hatte ihn schrecklich vermisst.
âWenn du kein Playboy bist, was bist du dann?â, hauchte sie. âEin Mann, der sich verzweifelt nach dir sehnt.â
Sie konnte seine Sehnsucht spüren, und das lieà sie schwach werden, wie immer, wenn er sie berührte. âVielleicht sollten wir unsere Beziehung öffentlich machenâ, brachte sie trotzdem noch hervor. âIch sehe solche Fotos nicht gern. Sie tun weh, Marcello.â
Er setzte unzählige kleine Küsse auf ihr Gesicht. âDu bist zu vertrauensvoll und arglos, cara. Die Presse würde dich in Stücke reiÃen. Doch ich werde alles tun, damit du ein solches Foto nie wieder sehen wirst.â
Das war in der Tat ein Fortschritt, wie sie zugeben musste. Dennoch, sie wollte ihm sagen, dass sie mit der Presse umgehen konnte, dass sie stark war. Ihr ganzes Leben hatte sie stark sein müssen. Doch sie konnte die Worte nicht aussprechen, denn ihre Lippen wurden von Marcellos Mund verschlossen.
Am nächsten Morgen war Marcello schon fort, doch auf dem Küchentisch lag eine Notiz von ihm.
Cara,
es war eine wunderbare Nacht. Ich halte unsere gemeinsame Zeit und die GroÃzügigkeit, mit der Du mir Deine Zärtlichkeit schenkst, wie einen Schatz in meinen Gedanken.
M.
Noch nie hatte er Danette eine Botschaft hinterlassen. Seine Paranoia ging so weit, dass er grundsätzlich alle Beweise, die auf eine Beziehung schlieÃen lassen könnten, zerstörte. Dass er es dieses Mal anders gemacht hatte, musste etwas bedeuten. Etwas Wichtiges. Vielleicht dachte er ja über ihren Wunsch nach, ihre Beziehung endlich öffentlich zu machen.
Sie hatten sich bis in die frühen Morgenstunden geliebt. Immer wieder hatte er ihr gesagt, wie sehr er sich nach ihr gesehnt hatte, wie schön sie war, wie sehr ihm an ihr lag. All die Worte, die ihr verletztes Herz hatte hören wollen.
Nur die drei kleinen Worte, die sie sich so sehr wünschte, waren nicht über seine Lippen gekommen. Nun, auch Danette hatte sie bisher verschwiegen.
Sie befürchtete, dass sie ihn damit verärgern könnte. Eine solche Gefühlsduselei würde er auf keinen Fall akzeptieren. Denn von Anfang an war klar gewesen â ihre Affäre war nicht mehr als das: eine Affäre und zeitlich begrenzt. Nach Rays Betrug hatte diese Offenheit sie beeindruckt, und sie wollte Marcello so sehr, dass sie sich einverstanden erklärt hatte.
Zuerst war es auch in ihrem Sinne gewesen, die Beziehung geheim zu halten. Erstens legte Danette viel Wert auf ihre Privatsphäre, und zweitens hatte sie miterlebt, was die Klatschpresse ihrer Freundin Tara angetan hatte. So etwas durchzumachen hatte sie keinerlei Bedürfnis. AuÃerdem wollte sie die sicherlich gut gemeinte, aber dennoch unwillkommene
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