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JULIA EXTRA BAND 0264

JULIA EXTRA BAND 0264

Titel: JULIA EXTRA BAND 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Kate Walker , Michelle Reid , Trish Morey
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nickte, ein schwaches Lächeln hellte ihre Züge für einen Moment auf. „Hauptsächlich beaufsichtigt er die anderen. Wir haben einen Koch und eine Reinemachfrau für die groben Arbeiten.“ Das Lächeln schwand. „Ich habe ihn heute nach Hause geschickt. Die Nachricht hat ihn am Boden zerstört.“
    Sie presste die Lippen aufeinander und wandte sich hastig ab. Entweder versuchte sie, Tränen zurückzuhalten, oder aber, wenn Annelies als Maßstab dienen konnte, Ruby wollte lediglich den Eindruck bei ihm erwecken, als würde sie Tränen zurückhalten. Annelies hätte eine Doktorarbeit über den jeweils effektivsten Einsatz von Tränen schreiben können – auch wenn er bezweifelte, dass sie je eine ehrliche Träne vergossen hatte. Warum sollte Ruby nicht mit einem ähnlichen Arsenal bewaffnet sein? Wahrscheinlich gehörte so etwas zu den Jobanforderungen.
    â€žNun, den Weg zu Ihrem Zimmer brauche ich Ihnen sicher nicht zu zeigen. Ich lasse Sie dann allein, damit Sie sich einrichten können.“
    Er könnte jetzt einfach den langen Gang zu seinem alten Zimmer gehen. Er könnte sie ignorieren und ihr damit zeigen, dass ihre kleine Inszenierung ihn völlig kaltgelassen hatte. Eigentlich müsste er einfach gehen.
    Doch etwas trieb ihn, ihr zu beweisen, dass er nicht auf sie hereingefallen war. Sie sollte wissen, dass er die Frauen kannte und sich nicht von billigen Tricks blenden ließ.
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, achtete nicht auf ihr erschrecktes Zusammenzucken und drehte sie zu sich herum. Dann hielt er ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihn ansehen musste. Unendlich langsam hob sie den Blick aus den aquamarinblauen Augen zu ihm auf.
    Ihre langen Wimpern waren feucht. Sie war gut, das musste er zugeben, wenn sie auf Abruf Tränen bereit hatte. Doch dann erkannte er etwas in diesen Augen, das ihn bis ins Mark traf.
    Schmerz. Unendliche Trauer. Verzweiflung, die den Verstand ausschaltete.
    Dinge, die er selbst fühlte. Eine einzelne Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel, und aus einem Reflex heraus wischte er sie sanft mit dem Daumen fort. Er hörte Ruby leise nach Luft schnappen und fühlte, wie ein Zittern sie durchlief. Etwas in ihm veränderte sich gegen seinen Willen. Das war nicht, was er erwartet hatte. Sie war nicht, was er erwartet hatte.
    â€žSie haben ihn wirklich gern gehabt?“ Seine ungläubige Frage verriet seine Gedanken. Hatte sie mehr in Laurence gesehen als den Mann, der für den Luxus sorgte? Musste er seine Meinung über sie ändern? In seinem Kopf wirbelte alles durcheinander.
    Ruby entzog sich seinem Griff und wich zurück. „Ist das so schwer zu glauben? Laurence machte es einem leicht, ihn zu mögen.“
    Das Eingeständnis brachte seinen Gedankentumult schlagartig zum Stehen. Heiße Rage stieg in ihm auf, als die Fakten wieder an die richtige Stelle rückten. „Laurence machte es einem leicht“ – kein Vertuschen, keine Heuchelei. Mit einem einzigen Satz hatte sie offen das Verhältnis beschrieben. Kein Wunder, dass sie so erschüttert war. Sie hatte ihren großzügigen Gönner verloren! „Da gehe ich jede Wette ein“, meinte er verächtlich.
    Sie kam näher, den Kopf leicht geneigt, so als habe sie ihn nicht richtig gehört. „Ich glaube, ich verstehe nicht ganz. Was genau meinen Sie?“
    â€žDas ist ja wohl nicht besonders schwer. Ein reicher alter Mann mit einer ausgeprägten Vorliebe für hübsche junge Frauen, der es sich leisten kann, ihnen die Zeit, die sie mit ihm verbringen, angemessen zu vergüten.“
    Wäre er nicht so übermüdet gewesen, hätte er vielleicht die Chance gehabt, sie abzuwehren. So jedoch war er nicht einmal vorbereitet.
    Ihre flache Hand traf seine Wange mit der Wucht und der Schnelligkeit eines Pistolenschusses.
    Entsetzt über sich selbst, wich sie einen Schritt zurück, starrte auf die Haut, die sich flammend rot färbte. Ihr Herz raste, doch langsam beruhigte sich ihr Puls wieder, und nur der Ärger blieb.
    Zane rührte sich nicht von der Stelle, rieb sich nur mit zusammengekniffenen Augen Kinn und Wange. „Sie haben einen anständigen Schlag“, knurrte er.
    â€žDas haben Sie verdient.“ Wie konnte er nur so etwas über Laurence und sie denken! „Ich werde mich auch nicht entschuldigen. Solche Beleidigungen brauche ich mir von Ihnen nicht

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