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JULIA EXTRA BAND 0264

JULIA EXTRA BAND 0264

Titel: JULIA EXTRA BAND 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Kate Walker , Michelle Reid , Trish Morey
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gewesen waren, stand jetzt vor ihm. Forderte ihn heraus. Verspottete ihn.
    Denn es waren keine Perlen, die das Kästchen enthielt. Eher etwas wie Dynamit.
    â€žIhr Vater wollte, dass Sie es bekommen“, antwortete Kyoto auf Zanes stumme Frage.
    Zane schob seinen Teller von sich und stürzte den letzten Schluck Kaffee hinunter, ohne den Blick von der Schatulle zu wenden. Nein, es war nicht das Kästchen, das er bekommen sollte, auch wenn es unvorstellbar wertvoll war. Sondern sein Inhalt.
    Hatte sein Vater wirklich gedacht, er hätte es nicht geahnt? Zane wusste ganz genau, was da drinnen lag. Nämlich die bittere Erinnerung an den Grund, warum Zane damals gegangen war. Natürlich hatte Laurence es gewusst, entschied er in Gedanken. Und Laurence hatte Zane nicht gerufen, um sich mit ihm zu versöhnen und ins Reine zu kommen, sondern um seinen Standpunkt noch einmal zu bekräftigen und Salz in die Wunden zu streuen!
    Die Bilder stürzten wieder auf ihn ein … Er war noch ein Junge gewesen und hatte sich während der Sommerferien in das Arbeitszimmer seines Vaters geschlichen – der große Schreibtisch mit den vielen Schubladen lockte einen Jungen auf große Entdeckungsreise. Der angelaufene Messingschlüssel, den er in einer der Schubladen gefunden hatte, passte sicher auf die kleine Truhe, die ganz bestimmt geheime Schätze enthielt …
    Mit angehaltenem Atem hatte er damals den Schlüssel ins Schloss gesteckt und ihn vorsichtig gedreht. Doch welche Enttäuschung, das Kästchen enthielt keine Goldmünzen, auch keine Edelsteine, sondern nur alte Briefe. Den ersten nahm er vom Stapel und faltete ihn neugierig auseinander. Sein Vater schrieb an Tante Bonnie, die beste Freundin seiner Mutter. In dem Brief standen viele Zahlen und etwas über ein Haus und monatliche Überweisungen. Für den Jungen ergab das alles wenig Sinn, und es blieb auch keine Zeit, sich weiter Gedanken darüber zu machen, denn seine Nanny hatte ihn in dem Zimmer ertappt, das er nicht betreten durfte. Und er hatte nicht nur ihre Anordnung missachtet, sondern auch in Dingen herumgeschnüffelt, die ihn nichts angingen und die er nicht zu wissen brauchte.
    Eine Weile wunderte er sich über ihre Worte, doch dann fand er ein neues Spiel und vergaß die Sache schnell.
    Bis zu jenem Tag vor neun Jahren, als er an den Brief erinnert wurde und alle Teilchen plötzlich ins Bild passten.
    Jetzt seufzte Zane schwer und betrachtete das Kästchen nachdenklich. Was hatte sein Vater damit bezweckt, ihm die Schatulle zu überlassen? Erwartete Laurence wirklich von ihm, alle Briefe – zweifelsohne Liebesbriefe – zu lesen und die ganze morbide Wahrheit zu erfahren? Sollte das etwa sein Erbe sein?
    Ein schiefes Lächeln breitete sich auf Zanes Gesicht aus. Er würde es seinem Vater zutrauen. Laurence war nicht unbedingt für sein Taktgefühl bekannt gewesen.
    Nein, er würde dieses Spiel nicht mitspielen. Das, was er vor Jahren gelesen hatte, reichte ihm. Die Kiste würde verschlossen bleiben.
    Kyoto räumte Teller und Tasse ab. „Noch Kaffee?“, drang seine Frage in Zanes Gedanken.
    Mit einem Kopfschütteln schob er die Schatulle von sich. Er brauchte keine weiteren Erinnerungen an die Vergangenheit. Das würde Ruby sicherlich schon erledigen.
    â€žNein danke, Kyoto. Ich muss mich um ein paar Dinge kümmern. Gibt es einen Wagen, den ich benutzen kann, solange ich hier bin?“
    â€žSicher.“ Kyoto nickte eifrig. „Aber Sie bleiben doch jetzt hier, oder?“
    Zane sog die Luft ein. Zu den Dingen, die er zu erledigen hatte, gehörte auch, eine langfristige Lösung für die Firma zu finden, die es ihm erlaubte, so schnell wie möglich wieder nach London zurückzukehren. Er brauchte also einen Manager, der das Perlengeschäft weiterführte. Selbst zu bleiben war keine Option. „Wir werden sehen, Kyoto. Zuerst muss ich sicherstellen, dass die Firma gut weiterläuft, jetzt, da die starke Hand meines Vaters fehlt.“
    Kyoto, der scheuerte und schrubbte, bis alles in der Küche blitzte, wedelte mit dem Putzlappen. „Keine Sorge. Darum kümmert sich Miss Ruby.“
    Zane blieb regungslos stehen. „Was meinst du damit?“ „Miss Ruby arrangiert alles. Sie ist schon in der Firma.“
    Gäbe es eine Farbe für Magenverstimmung, so würde Zane Rot wählen. Gäbe es eine Erscheinungsform dafür, dann

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