JULIA EXTRA BAND 0264
gefallen, mich mit Ramon zu sehen?â
Ãrger blitzte aus seinen Augen. âNein.â
âUnd was hast du nun vor?â
âDie Frage ist doch wohl eher, was du vorhast. Du hast deinen Standunkt klargemacht. Es besteht also kein Grund mehr, dich mit anderen Männern zu verabreden.â
âDas warâs?â Die Fassungslosigkeit verdrängte für einen Augenblick den Schmerz. âEtwas gefällt dir nicht, und du erwartest, dass ich es nicht wiederhole?â
âIch bin dir nicht gleichgültig, dir liegt an unserer Beziehung. Warum solltest du mich verärgern wollen?â
âDas Gleiche gilt wohl auch für dich, oder etwa nicht? Dennoch bietest du nicht an, dein Image in der Ãffentlichkeit zu ändern.â
âGenau das werde ich tun.â
Die Hoffnung in ihr wuchs. âDu willst unsere Beziehung öffentlich machen?â
âNein, ich sagte dir doch â¦â
âMir ist gleich, was du gesagt hastâ, fuhr sie auf. âIch ertrage diese Geheimnistuerei nicht mehr, Marcello. Ich will, dass unsere Beziehung offen und ehrlich ist. Kein Versteckspielen mehr.â
6. KAPITEL
âIch weiÃ, du hasst es, dein Privatleben der Ãffentlichkeit preiszugebenâ, fuhr Danette drängend fort. âAber ich hasse es, weiterhin als dein pikantes kleines Geheimnis zu leben. Ich kann es nicht mehr. Es tut zu weh, verstehst du denn nicht?â Ihre Stimme brach.
Marcello zog sie in seine Arme. âIch wollte dich nie verletzen, amante. Bitte, glaube mir.â
Die heiÃen Tränen, gegen die sie den ganzen Abend gekämpft hatte, lieÃen sich nicht mehr zurückhalten und liefen ihr unablässig über die Wangen. âIch liebe dich, Marcello, ich liebe dich so sehr. Ich muss wissen, dass auch du etwas für mich empfindest.â
Er versteifte sich und schob sie ein wenig von sich. âDu sollst mich nicht lieben. Von Anfang an habe ich dir gesagt, dass ich keine Liebe suche und keine geben kann. Unsere Affäre ist zeitlich begrenzt, nicht von Dauer.â
âWir sind seit sechs Monaten zusammen. Wie definierst du zeitlich begrenzt?â
âIch definiere nichts. Auf unsere gemeinsame Zeit gibt es keine Frist.â
âNur eben, dass es nicht ein Leben lang sein kann?â âVersteh doch. Ich kann dir kein Eheversprechen geben.â âKannst du nicht, oder willst du nicht?â
âIch habe meine Frau geliebt, Danette. Ich werde nie wieder eine andere lieben. Es ist das Schicksal der Männer in unserer Familie, nur ein Mal im Leben lieben zu können.â
Sie hörte die Worte, aber sie konnte sie nicht glauben. Er meinte, nie wieder lieben zu können? âMarcelloâ, flehte sie, âes bleibt immer ein Rest von Schuldgefühl, wenn man sich nach dem Tod des geliebten Partners erneut verliebt, aber bitte, wirf deshalb nicht das fort, was wir haben. Ich bin sicher, Bianca hätte das nie gewollt.â
âEs geht nicht darum, was Bianca gewollt oder nicht gewollt hätte. Ich kann dir nicht geben, was du dir wünschst.â
âEinen für alle Augen sichtbaren Platz in deinem Leben?â âMeine Liebe.â
âDarum habe ich nicht gebeten.â
âDoch, das hast du. Du sagtest, du liebst mich.â
âWeil es so ist.â
âDamit verlangst du, dass ich dir auch mein Herz schenken soll.â
âIch will nur, dass du dich zu mir bekennst.â
âUnd du glaubst, das würde alles besser machen? Wenn du zur Zielscheibe der Medien wirst? Stell dir vor, wie es sein wird, wenn es zu Ende ist â¦â
âWarum muss es zu Ende sein?â Marcello starrte sie nur stumm an, und verzweifelt suchte sie nach den richtigen Worten. âWir leben mittlerweile fast zusammen. Ich muss doch wichtig für dich sein.â Inständig flehte sie, dass sie sich nicht irrte.
âAbstreiten kann ich es nicht. Der Sex ist unglaublich gut, und ich bin gern in deiner Gesellschaft. Nur darfst du deshalb keine Luftschlösser bauen.â Er zog sie wieder an sich. âIch will dir wirklich nicht wehtun, aber es wäre nicht fair, unehrlich zu dir zu sein. Ich möchte keine neue Ehe eingehen, auch nicht mit dir.â
Bewusst vielleicht nicht, aber in seinem Unterbewusstsein spielte sie sicherlich eine gröÃere Rolle, als er ihr zugestehen wollte. âWenn du dir keine Zukunft mit mir vorstellen kannst, Marcello, warum gehst du
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