JULIA EXTRA BAND 0264
brauchst, um dich bei mir wohlzufühlen, dann soll es so sein.â
Sie wusste nicht mehr, was sie brauchte. Zu erfahren, dass sie schwanger war, hatte sie völlig durcheinandergebracht, und in ihrem Herzen herrschte so oder so komplettes Chaos. âIch schlafe gern in deinen Armenâ, gab sie kleinlaut zu.
âMir ergeht es ebenso.â
âAber ich weià nicht, ob ich bereit bin, mit dir zu schlafen. Du würdest es als Einwilligung ansehen und direkt die Hochzeit planen.â
âWie gut du mich doch kennst. Was bedeutet das nun? Ich darf neben dir schlafen, aber dich nicht lieben?â
âJa, aber â¦â
âNoch ein Aber?â
âDas wäre dir gegenüber nicht fair.â
âIch gebe mich mit dem zufrieden, was ich bekommen kann.â Glücklich klang er nicht, aber auch nicht wirklich enttäuscht.
âMacht die Schwangerschaft mich unattraktiv für dich?â âWie kannst du nur eine solche Frage stellen?â
âNun â¦, du hörst dich nicht sehr verstimmt an.â
âBleibt mir denn eine andere Wahl?â
âIch wollte nur sagen, im Moment brauche ich Abstand â¦â âDen kann ich dir nicht geben.â
âEs wäre schon mehr als genug Abstand, wenn du heute Nacht nicht versuchen würdest, mit mir zu schlafen. In meinem Kopf wirbelt alles durcheinander, und Sex würde es nur noch konfuser machen.â
âVielleicht auch nicht. Vielleicht würde alles klarer werden. Für mich wäre es so.â
âDu wolltest nicht drängen, du hast es versprochen.â âWann?â
âJetzt gerade?â Sie betonte es als Frage, sie war sich nicht sicher, was genau er getan hatte.
âIch versprach, mich mit dem zufriedenzugeben, was ich bekommen kann, nicht, dass ich so tun werde, als begehrte ich dich nicht. In deinem kleinen Kopf würdest du dir dann alle möglichen Szenarien ausdenken, die nichts mit der Realität zu tun haben.â Seine Frustration drang deutlich hörbar durch die Muschel. âUnd das alles, weil ich nicht genügend Enttäuschung gezeigt habe? Du bist doch diejenige, die auf Abstinenz besteht.â
âNun ⦠ja. Liegt es an der Schwangerschaft oder daran, weil ich dich liebe, dass ich keinen klaren Gedanken mehr herausbringe?â, fragte sie zaghaft.
âAn der Schwangerschaftâ, kam es entschieden von ihm. âIch liebe dich wirklich. Ich wünschte, du würdest mir glauben.â
âDann gib mir bitte etwas, woran ich glauben kann. Heirate mich.â
Sie hätte es ahnen müssen. âNoch etwas anderes?â
âWas anderes existiert denn? Du verweigerst mir deinen Körper und die Sicherheit, dir und unserem Kind meinen Namen zu geben. Das ist nicht Liebe, wie ich sie kenne.â
Tränen traten ihr in die Augen. Sie wusste, er wollte sie nicht verletzen, dennoch taten seine Zweifel an ihrer Liebe weh. âIch muss zurück an die Arbeit.â
âJa, ich auch.â
âIch ⦠Ist es in Ordnung für dich, nur neben mir zu schlafen und nichts anderes zu tun?â, stammelte sie. âIch meine, schaffst du das?â Sie wusste selbst nicht, was sie sagen wollte, wusste nur, dass die kleinste Berührung von ihm ihren Widerstand zusammenbrechen lassen würde.
Am anderen Ende ertönte ein wütendes Schnauben. âWenn du dir solche Sorgen machst, das Bett mit mir zu teilen, dann ist es vielleicht besser, wenn du im Gästezimmer übernachtest. SchlieÃlich will ich mich nicht aufdrängen.â
âIch meinte doch nur â¦â
âWas du meinst, ist völlig klar. Mach dir darüber keine Gedanken. Ich muss jetzt weiterarbeiten. Ciao, bella.â
â Ciao â¦â Den Hörer in der Hand, verharrte Danette einige Minuten regungslos. Verzweifelt versuchte sie, die aufsteigenden Tränen fortzublinzeln. Für Marcello war es unglaublich wichtig, mit ihr zu schlafen. Warum war sie nicht bereit, ihm diesen Gefallen zu tun?
Sie kannte die Antwort. Weil sie wusste, dass sie ihm nicht würde widerstehen können. Wenn sie einander heute liebten, so wäre es für sie Ermutigung und Trost. Für ihn wäre es eine sichere Zusage. Eine, die sie noch nicht bereit war zu geben.
11. KAPITEL
Danette hatte eine furchtbare Nacht hinter sich, als sie am nächsten Morgen im Gästezimmer von Marcellos Wohnung aufwachte. Nicht, dass die Matratze unbequem
Weitere Kostenlose Bücher