JULIA EXTRA BAND 0264
Aussicht, dem König gegenüberzutreten, rief keine groÃe Begeisterung in ihr hervor. âOh.â
âEs ist mir wichtig, amante.â
âDann werden wir natürlich fliegen.â
âFein. Und nach der Hochzeit gehtâs in die Staaten, damit deine Eltern mich kennenlernen können.â
âEinverstanden.â Ihre Eltern wussten noch nichts von einem Freund ihrer Tochter, geschweige denn, dass ihre Tochter schwanger war. Danette würde es ihnen wohl telefonisch mitteilen müssen. âDas erklärt allerdings immer noch nicht diese Dame mit ihrer Kleiderstange.â Sie lächelte der Frau entschuldigend zu, weil sie über sie sprach, als wäre sie gar nicht da.
âIch dachte mir, du hättest nur wenig Lust, deinen Schreibtisch zu verlassen, um zu packen. Und du hättest dich geweigert mitzufliegen, weil du keine passende Garderobe hast. Also habe ich dir diese Sorge abgenommen.â
âDas ist also deine Vorstellung davon, wie du dir meine Bereitschaft sichern kannst?â
âJa. Ãrgert dich das?â
Sie sah zu den Kostümen und Kleidern, die auf der Stange hingen. âWie kann es das, wenn es sich um so hinreiÃend schicke Garderobe handelt?â
âMeine Mutter und Therese kaufen beide gern in dieser Boutique ein.â
âDann befinde ich mich ja in bester Gesellschaft. Aber was ist mit meiner Zahnbürste?â
âUm die persönlichen Utensilien wurde sich bereits gekümmert.â
âDanke. Wahrscheinlich sollte ich mir jetzt die Kleider ansehen, damit ich in Ruhe weiterarbeiten kann.â
âBesonders erfreut scheinst du nicht zu sein.â
âIch versichere dir, es ist hundertmal besser, als sich die FüÃe beim Einkaufen wund zu laufen.â
Marcello lachte. âUm drei fahren wir los zum Flughafen. Sieh zu, dass du dann fertig bist.â
âJawohl, Sir.â
âSei nicht so frech.â Er klang amüsiert.
âIch habe keine Angst.â
âDu setzt alles auf die Schwangerschaftskarte und verlässt dich darauf, was?â
âGut möglich.â
Sein Lachen schallte durch das Telefon und versetzte Danette in strahlende Laune. âBis dann, caro.â
Einige Sekunden blieb es still am anderen Ende, sodass sie schon dachte, die Verbindung sei unterbrochen worden, aber dann hörte sie ihn sagen. âJa, bis später, cara.â
Seine erotische Stimme sandte ihr einen wohligen Schauer über den Körper. Dieser Mann war eine Gefahr für jede Frau. Sie würde ihren Geschlechtsgenossinnen einen Gefallen tun, wenn sie ihn ein für alle Mal vom Markt nahm und an sich band.
Mit diesem Gedanken wandte sie sich den Designerstücken zu. Sie wählte vier Ensembles aus und beantwortete Fragen zu persönlichen Präferenzen, die die Modeberaterin auf dem Fragebogen sorgfältig abhakte. Sie verabschiedete sich mit der Zusicherung, dass alles pünktlich und in einem neuen Kofferset zum Flughafen geliefert und in Marcellos Privatjet verstaut würde.
Danette fragte sich zwar, warum für vier Kombinationen ein ganzes Kofferset nötig war, aber sie stand zu sehr unter Druck, den Verkaufsbericht bis heute Nachmittag noch zu erstellen, sodass sie nicht weiter darüber nachdachte.
Marcello legte den Hörer auf und lächelte gequält vor sich hin. Nein, Danette kannte die sensationslüsternen Artikel in der Klatschpresse sicher noch nicht. Sonst klänge sie nicht so gelöst und natürlich.
Deshalb war seine Entscheidung auch richtig. Er würde Danette so schnell wie möglich in das Königreich bringen. Sie musste beschützt werden, und er würde sie beschützen. Immer.
Mit grimmigem Blick starrte er auf die Skandalblätter vor sich auf dem Schreibtisch. Seine Sekretärin hatte sie für ihn besorgt. Einige davon würden erst morgen an den Kiosken erhältlich sein, aber eines war allen gemeinsam: Sie alle waren voller hässlicher Anspielungen und Unterstellungen und würden Danette zutiefst verletzen. Das brauchte Danette nicht, sie war schon genug verletzt worden.
Von ihm. Auch wenn es nie seine Absicht gewesen war. Warum hatte er nicht gesehen, welchen Preis die Heimlichtuerei ihr mit der Zeit abverlangen würde? Da andere Frauen ihn überhaupt nicht interessierten, hatte er einfach angenommen, dass Fotos von ihm mit diesen Frauen Danette auch nichts ausmachen würden.
Er hatte sich geirrt, und zwar
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