JULIA EXTRA BAND 0264
mit den getrennten Schlafzimmern.â
âBist du dir sicher?â
âHundert Prozent.â
âUnd deine Bedenken, dass ich dich verführen könnte?â âIch vertraue dir.â
âNa, das ist doch immerhin schon etwas.â
Ja, das war es. Aber würde das reichen?
Den ersten Vorgeschmack auf die Aufdringlichkeit der Presse erhielt Danette eine Stunde später, als sie den Telefonhörer in ihrem Büro abnahm. Ein Reporter fragte sie nach ihrer Beziehung zu Marcello Scorsolini. Mit einem energischen âKein Kommentarâ legte sie auf. Nach dem dritten Anruf dieser Art innerhalb von Minuten nahm sie keine Anrufe mehr entgegen und schaltete den Anrufbeantworter ein.
Unendlich dankbar war sie auch dafür, dass es eine Tiefgarage im Gebäude von Scorsolini Shipping gab. Sie hatte nämlich keine Lust, auf dem Weg zu ihrem Wagen einen SpieÃrutenlauf absolvieren zu müssen.
Sie fragte sich, wie Marcello mit dem Medienrummel fertig wurde. Denn genau das hatte er ja vermeiden wollen. Und jetzt befanden sie sich beide mittendrin. Es schauderte ihr, wenn sie daran dachte, was die Presse erst anstellen würde, wenn man von dem Baby erfuhr.
Ein leises Klopfen am Türrahmen lieà sie aufschauen. Lizzy stand in der Tür, ein vielsagendes Lächeln auf dem Gesicht.
âWas höre ich da? Du hast was mit dem Boss?â
âDas hast du gehört?â
âKomm schon, Danette, die ganze Firma weià es. Du bist bei ihm eingezogen. Ich fasse es nicht, dass ich das nicht früher geahnt habe. Wann ist es denn passiert? An dem Abend im Restaurant? Aber nein, dann wärst du noch nicht schwanger.â
âSchwanger?â, plapperte sie hilflos nach.
Lizzy sah sie nur an. Na gut, Danette hatte ja gewusst, dass sich die Neuigkeiten wie ein Lauffeuer in der Firma verbreiten würden. Ihr blieb nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beiÃen. âDas geht schon eine ganze Weile zwischen uns.â
âHeimlich?â Ehrfurchtsvolles Staunen trat auf Lizzys Miene. âJa. Wir beide wollten nicht, dass es bekannt wird.â Eine andere Erklärung war im Moment nicht angebracht.
âIch verstehe.â Lizzy lehnte sich an Danettes Schreibtisch. âEine Zeit lang wird es wohl ein bisschen seltsam hier für dich werden. Aber jeder weiÃ, dass du deinen Job gut machst. Und wenn dir jemand dumm kommt â¦, du bist ein groÃes Mädchen und kannst dich wehren.â
Danette musste grinsen. âDanke für dein Vertrauen.â
âAlso stimmt es? Bist du wirklich schwanger?â
Kaum dass Danette genickt hatte, kam Lizzy mit einem begeisterten Aufschrei um den Schreibtisch herum und umarmte die Freundin. âHerzlichen Glückwunsch! Das ist groÃartig! Oh, ich freue mich so für dich!â
Lachend drückte Danette sie an sich. âDanke. Ich bin auch ziemlich glücklich.â
âAber bestimmt nicht, wenn du mit der viel zitierten Morgenübelkeit zu tun hast, oder?â
âDagegen kann man leider nichts machen.â
âIch frage lieber gar nicht, wann die Hochzeit ist, sonst verplappere ich mich noch, und dann bin ich es gewesen, der die Fernsehkameras herbeigelockt hat. Aber du sollst wissen, dass ich mich wirklich sehr, sehr für dich freue.â
Lizzys Stippvisite hatte Danette in Hochstimmung versetzt. Schwungvoll machte sie sich an die Arbeit und schaffte es sogar, die Stimmen der Reporter auf dem Anrufbeantworter zu ignorieren, als eine äuÃerst elegante Frau plötzlich in ihrem Büro auftauchte. Die Frau stellte sich als Inhaberin einer exklusiven Boutique vor, auf Wunsch Marcellos sollte sie Danette eine Reisegarderobe zusammenstellen.
âIch habe mehrere Kollektionen dabei.â Sie deutete auf die Kleiderstange, die sie hinter sich herzog.
âMarcello hat Sie beauftragt?â Noch während die Frau nickte, griff Danette zum Telefonhörer. Marcello meldete sich nach dem zweiten Klingeln. âMarcello, hier ist eine Dame in meinem Büro, die mir angeblich Kleider zeigen soll. Wieso?â
âIch will direkt von der Arbeit aus nach Scorsolini Island fliegen. Wir haben Starterlaubnis für halb fünf.â
âHeute schon? Warum?â
âMein Vater möchte genügend Zeit vor Tomassos Hochzeit haben, um dich kennenzulernen.â
Er hatte ihr von dem ersten Treffen zwischen Maggie Thomson und seinem Vater erzählt. Die
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