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JULIA EXTRA BAND 0269

JULIA EXTRA BAND 0269

Titel: JULIA EXTRA BAND 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Sarah Morgan , Michelle Reid , Maggie Cox
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kehrte Rose zurück, und mit ihr würde die Arbeit wieder in geregelten Bahnen verlaufen. Er konnte sich ganz seinem Imperium widmen, ohne sich über die lästigen kleinen Rädchen, die alles zusammenhielten, Gedanken machen zu müssen.
    Natürlich war es noch nicht einmal acht Uhr, und auch wenn es ihn gefreut hätte, erwartete er nicht wirklich, dass seine Sekretärin wie er bei Anbruch der Dämmerung bereits im Büro saß. Vermutlich kämpfte sie immer noch mit ihrem Jetlag. Ein Flug von Australien setzte auch dem erfahrensten Reisenden zu, und Rose war keine erfahrene Reisende. In den vier Jahren, die sie jetzt für ihn arbeitete, hatte sie ihn nur wenige Male auf Reisen begleitet, und wenn, dann nur innerhalb Europas. Es war ihm immer wichtiger gewesen, dass sie in seiner Abwesenheit die Dinge am Laufen hielt.
    Gabriel drehte seinen Ledersessel so, dass er durch das große Fenster auf die Londoner Skyline blicken konnte, die sich eindrucksvoll gegen den blauen Maihimmel abhob.
    Die vergangenen drei Monate hatten ihm gezeigt, wie glücklich er sich schätzen durfte, eine so zuverlässige Mitarbeiterin wie Rose zu haben. Er bezahlte sie zwar schon gut, aber trotzdem dachte er jetzt über eine Lohnerhöhung nach. Oder vielleicht einen Firmenwagen, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, dass sie selbst zur Arbeit fuhr. Wer tat das schon? Er nahm entweder ein Taxi oder ließ sich von seinem Chauffeur durch den hektischen Londoner Verkehr fahren. Aber vielleicht würde sie das Auto nutzen, um aus der Stadt herauszukommen.
    Kurz fragte sich Gabriel, ob sie das wohl jemals tat. Obwohler hin und wieder nachgehakt hatte, wusste er herzlich wenig über ihr Privatleben. Rose besaß ein überaus großes Talent, ungewollten Fragen geschickt aus dem Weg zu gehen. Damit hätte sie auch im diplomatischen Dienst Karriere machen können.
    Besaß sie überhaupt einen Führerschein? Eigentlich tat das wohl jeder, aber vielleicht auch nicht?
    Er war so in seine Gedanken versunken, dass er weder das leise Klopfen noch das zaghafte Öffnen der Tür hörte. Erst eine Bewegung in der Spiegelung der Fensterfront ließ ihn realisieren, dass seine Sekretärin hinter ihm in dem offenen Türrahmen stand, der sein Büro von ihrem Arbeitsplatz trennte.
    Im ersten Moment überkam ihn ein ungewöhnliches Aufwallen von Gefühlen, dann blickte er demonstrativ auf die Uhr und drehte sich um.
    Rose holte unwillkürlich tief Luft, die sie dann ganz langsam wieder ausstieß. Es beruhigte ihre Nerven. Gabriel hatte schon immer eine unglaubliche Wirkung auf sie ausgeübt, und ihre dreimonatige Abwesenheit hatte das noch verstärkt. Jetzt fühlte sie sich beinahe einer Ohnmacht nahe, obwohl ihr wie immer kühler Gesichtsausdruck nichts davon verriet.
    „Es ist Viertel vor neun“, sagte Gabriel mit grimmiger Miene. „Normalerweise sind Sie um acht Uhr dreißig da.“
    Sein brüsker Ton löste ihre Starre, sodass sie eintrat und sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch setzte. „Wie ich sehe, haben Sie sich nicht verändert, Gabriel“, bemerkte sie trocken. „Sie ignorieren immer noch die elementarsten Regeln der Höflichkeit. Wollen Sie mich nicht fragen, wie mein Aufenthalt in Australien war?“
    „Das brauche ich nicht. Aus Ihren E-Mails ging bereits hervor, dass Sie den Spaß Ihres Lebens hatten. Sie haben sich verändert. Sie haben abgenommen.“
    Rose konnte es nicht verhindern. Sie errötete, als seine blauen Augen sie von oben bis unten musterten.
    Verzweifelt kämpfte sie darum, sich daran zu erinnern, was ihre Schwester zu ihr gesagt hatte. Sie musste sich endlich aus dieser ausweglosen Situation befreien. Es brachte nichts, sich weiter dieser albernen Schwärmerei für einen Mann hinzugeben, der für jede Frau ein Gesundheitsrisiko darstellte.
    „Ja, das habe ich“, gab sie zu, während sie auf den Brief in ihrem Schoß hinunterblickte, den sie mit nervösen Fingern umklammert hielt. „Da drüben war es wahnsinnig heiß. Ich habe mich fast ausschließlich von Salat ernährt. Es tut mir leid, dass Sie solche Probleme mit meinen Vertretungen hatten“, wechselte sie rasch das Thema. Gabriels bewundernde Blicke irritierten sie zunehmend. „Ich habe wirklich geglaubt, Claire wäre ein guter Ersatz, sonst hätte ich sie nicht eingestellt. Was war denn genau das Problem?“
    Gabriel musste sich noch immer von ihrer Verwandlung erholen, von der er nicht wusste, ob er sie mochte. Verschwunden war die rundliche Sekretärin, die er zuletzt

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