JULIA EXTRA BAND 0269
und straffte die Schultern. „Bin ich denn kein guter Grund? Bedeuten dir unsere gemeinsamen Wochen so wenig, dass du mich einfach so verlassen willst?“
Die Qual in seiner Stimme verwirrte Rachel, aber wirklich entsetzt war sie darüber, wie blass er geworden war.
Tränen traten ihr in die Augen. „Aber es gibt kein Baby!“
„Zum Teufel mit dem Baby“, rief er wütend. „Hier geht es um dich und mich und darum, was wir wollen. Und ich will, dass du bleibst!“
Hatte er wirklich gesagt, was sie zu hören geglaubt hatte? Sie blickte ihn an und wagte ihren Ohren nicht zu trauen. „Francesca …“
„Vergiss Francesca“, erwiderte er ungeduldig. „Francesca interessiert mich nicht. Keine Frau interessiert mich, außer dir.“
Vorsichtig machte sie einen Schritt auf ihn zu. „Du willst, dass ich auch ohne Baby bei dir bleibe? Wie lange?“
„ Dio “, fluchte er und machte eine zornige Geste. „Was tust du mir an?“ Seine Augen blitzten. „Für immer, okay? Ich will alles. Die Liebe, den Ring, die Ehe, das ganze verdammte verrückte Paket!“
„Und warum bist du dann so wütend auf mich?“
„Es könnte nicht schaden, Rachel, mir ein kleines Anzeichen zu geben, dass du glücklich darüber bist, dass ich dich liebe.“
Dann wandte Raffaelle ihr den Rücken zu und legte eine Hand auf seinen Nacken. Rachel erschauerte, sie wollte zu ihm gehen, fürchtete sich aber davor, sich zu bewegen.
Warum habe ich Angst?, fragte sie sich. Er hatte ihr gerade seine Liebe gestanden, und sie blieb einfach so stehen, dass er den Eindruck gewinnen musste, sie …
Eilig ging sie zu ihm, legte ihre Arme um seine Taille und presste sich an seinen Rücken. „Es tut mir leid“, flüsterte sie. „Aber ich liebe dich schon so lange.“
Ein unbestimmter Laut entrang sich seiner Kehle, und er zog sie in seine Arme. Seine Augen funkelten wie zwei schwarze Diamanten.
„Nein, warte, ich muss dir noch etwas sagen“, erklärte sie, weil sie wusste, was jetzt passieren würde. „Nach all dem Ärger, den ich dir beschert habe, hatte ich kein Recht, mich in dich zu verlieben. Und dann haben wir geglaubt, wir hätten vielleicht ein Baby gezeugt, und ich habe das als Entschuldigung benutzt, um zu bleiben und …“
„Wir haben es benutzt.“
„Aber es wäre einfach nicht fair von mir gewesen, dir meine Gefühle zu gestehen, wenn du … Nein!“, protestierte sie. „Ich bin noch nicht …“
Fertig.
Was für eine Zeitverschwendung, dachte Rachel, als sie sich in einen jener Küsse sinken ließ, die Worte überflüssig machten.
Als er den Kopf wieder hob, schimmerte sehnsüchtiges Verlangen in seinen Augen. „Gibt es irgendwelche Gründe, die Diskussion nicht im Bett fortzusetzen?“
„Möchtest du … reden?“, fragte sie unschuldig und schlang ihre Arme um seinen Nacken.
Seine Mundwinkel zuckten. „Nein.“
„Vielleicht möchtest du mir erklären, warum du heute Abend deinen Charme einer anderen Frau hast zukommen lassen?“
„Du willst, dass ich mich entschuldige?“
„Ich will, dass du dafür bezahlst“, sagte sie. „Immerhin ist es dir erspart geblieben, mich und Alonso zu sehen.“
„Aber ich habe euch gesehen.“ Er verzog das Gesicht. „Der hübsche Kerl ist aus dem Auto gesprungen und hat dich umarmt. Er hat dich geküsst, und ich habe den hingerissenen Ausdruck auf deinem Gesicht gesehen!“
„Ich war nicht hingerissen“, widersprach sie. „Ich stand unter Schock.“
„Du hast dich küssen lassen.“
„Italiener küssen sich immer zur Begrüßung“, wehrte sie seine Anschuldigung ab.
„Du bist zu ihm in den Wagen gestiegen.“
„Ich hatte die Wahl, entweder einzusteigen oder von einem herumlungernden Reporter erwischt zu werden.“ Sie runzelte die Stirn. „Wo warst du, als all das passiert ist?“
„Ich habe mich zum Narren gemacht, weil ich während des Lunchs mit fünf wichtigen Geschäftspartnern einfach aufgestanden und gegangen bin“, gestand er. „Dann hat mich Francesca angerufen, und ab da wurde mein Tag immer furchtbarer.“ Zärtlich streifte er mit den Fingern durch ihre Locken. „Ich liebe dich, können wir den Rest nicht einfach vergessen?“
Rachel seufzte, weil er recht hatte. Alte Missverständnisse waren nicht mehr wichtig. „Trag mich zum Bett, Raffaelle“, bat sie.
Er brauchte keine weitere Aufforderung. In wildem Durcheinander fielen ihre Kleider zu Boden. Er zog sie an sich, küsste sie heiß und hungrig, während er mit den Händen über ihre
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