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JULIA EXTRA BAND 0269

JULIA EXTRA BAND 0269

Titel: JULIA EXTRA BAND 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Sarah Morgan , Michelle Reid , Maggie Cox
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beschloss sie, zu Fuß weiterzugehen und das Fahrrad zu schieben. Mit gesenktem Kopf kämpfte sie gegen den Wind und den Regen an. Deshalb bemerkte sie den Mann, der ihr entgegenkam und tief in Gedanken versunken war, erst, als sie mit ihm zusammenstieß.
    Er schreckte auf, zog die Hände aus den Taschen und bemühte sich, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Als sie ihn dann auch noch mit dem Vorderrad am Schienbein traf, fluchte er laut. Caroline entschuldigte sich und sah ihn reumütig an.
    Doch als sie seinem Blick begegnete, war sie überrascht und schockiert. Dieses tiefe intensive Blau hatte sie nie vergessen, es gab nur einen Mann, der solche Augen hatte.
    „Jack?“, stieß sie hervor. Ihre Kehle fühlte sich plötzlich wie zugeschnürt an.
    „Caroline.“ Er straffte seine Schultern und sah sie kühl und gleichgültig an.
    Sie war schmerzlich berührt und hätte weinen können über die Feindseligkeit, die sein Blick verriet. Sie biss sich auf die Lippe. Am liebsten wäre sie auf ihr Fahrrad gestiegen und rasch weitergefahren. Aber sie konnte sich nicht rühren und stand wie erstarrt da.
    „Du hast dich kaum verändert“, stellte er hart fest.
    Jacks Gedanken wirbelten durcheinander. Wohnte Caroline etwa immer noch hier? Das war kaum vorstellbar. Wenn er geahnt oder vermutet hätte, ausgerechnet ihr zu begegnen, wäre er niemals hergekommen. Und er hätte auch das Haus, in dem er aufgewachsen war, nicht gekauft. Oder vielleicht doch?
    Zunächst hatte er Caroline leidenschaftlich geliebt, später hatte er sie genauso leidenschaftlich gehasst. Jetzt empfand er nur noch Verachtung für sie. Aber er gestand sich ein, dass sie immer noch so hinreißend schön war wie damals.
    Mit der feinen Haut, den braunen Augen und den verführerischen Lippen wirkte sie ganz bezaubernd. Und genau wie damals schien sie auch jetzt noch Macht über ihn zu haben,denn gegen seinen Willen konnte er dem Wunsch, sie zu küssen, kaum widerstehen.
    „Was machst du hier?“, fragte sie schließlich, während sie den Fahrradlenker mit beiden Händen so fest umklammerte, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.
    „Das geht niemanden etwas an.“
    „Entschuldige, ich …“
    „Hast du etwa vergessen, dass ich kein Freund von Small Talk bin?“ Spöttisch zog er eine Augenbraue hoch.
    Caroline errötete und blickte ihn schweigend an.
    Er verzog zufrieden die Lippen und schien sich über ihr Unbehagen zu freuen. „Nun, es hat sich nichts geändert.“ Dann schob er die Hände tief in die Taschen seines Regenmantels und ging weiter. „Auf Wiedersehen, Caroline.“
    „Ist Dr. Brandon fertig für heute?“
    „Ja, der letzte Patient ist gerade weg, Miss Tremayne. Gehen Sie doch einfach hinein“, forderte die Arzthelferin sie freundlich auf.
    Ohne zu zögern, eilte Caroline an ihr vorbei, klopfte kurz an die Tür des Behandlungsraums und öffnete sie, nachdem Nicholas „Herein!“ gerufen hatte.
    Er war der beste Freund ihres Vaters bis zu dessen Tod, und jetzt war er ihr ein enger Vertrauter. Beim Anblick seines liebenswürdigen und warmen Gesichtsausdrucks konnte sie nur mühsam die Tränen zurückhalten. Die Begegnung mit Jack Fitzgerald hatte sie aufgewühlt und verwirrt.
    „Hallo, Caroline.“ Nicholas ging um den riesigen Schreibtisch aus Eiche herum, umarmte Caroline zur Begrüßung und küsste sie auf die Wange. „Was für eine angenehme Überraschung. Ich habe gerade an dich gedacht.“
    „Hast du einen Brandy für mich oder dergleichen? Als Medizin sozusagen.“ Sie rang sich ein Lächeln ab.
    Nicholas betrachtete sie besorgt und runzelte die Stirn. „Was ist passiert? Du bist völlig durchnässt und zitterst. Setz dich, und erzähl mir, was los ist.“ Er drückte sie auf den Stuhl, auf dem sonst seine Patienten saßen. Dann holte er eine Flasche Whisky aus dem Schrank. „Einen Brandy kann ich dir leider nicht anbieten, aber ein Whisky ist genauso gut.“ Erschenkte ihr ein Glas ein und reichte es ihr. Nachdenklich beobachtete er sie, während sie einige Schlucke trank.
    „Dein merkwürdiges Verhalten beunruhigt mich, Caroline“, erklärte er und drückte ihr kurz die Schulter.
    Der Whisky brannte ihr wie Feuer in der Kehle, doch wenige Sekunden später setzte die wohltuende Wirkung ein, die sie sich erhofft hatte. Der Schmerz über die unerwartete zufällige Begegnung mit Jack ließ etwas nach.
    Sie sah Nicholas an und versuchte, ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Du denkst wahrscheinlich, ich sei völlig

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