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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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schmaler wurde und sich durch bewaldetes Gebiet schlängelte. Tante Sallys Haus lag am James River, unweit vom so geschichtsträchtigen Williamsburg. Wann immer sie sie besucht hatte, hatten sie Ausflüge dorthin unternommen und viel Spaß miteinander gehabt. Doch jetzt gab es auch diese liebe Verwandte nicht mehr.
    Niemand von ihrer Familie war noch übrig. Ihre Eltern warenan einer besonders ansteckenden Virusgrippe gestorben, während sie selbst das letzte College-Jahr absolviert hatte. Die Großeltern mütterlicherseits waren bei ihrer Geburt bereits tot gewesen und die Eltern ihres Vaters kurz nacheinander abgelebt, als sie noch ein kleines Kind gewesen war. Ihre Ankunft hatte ohnehin jeden überrascht. Ihre Eltern waren schon über vierzig gewesen und hatten die Hoffnung auf Nachwuchs lange begraben gehabt.
    Endlich war sie am Ziel. Cath bog in den unbefestigten Weg ein, der am Haus vorbei zum Wagenschuppen führte. Das Haus war in den siebziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts gebaut worden und hatte dem Unabhängigkeitskrieg sowie dem Bürgerkrieg getrotzt. Ein- oder zweimal war die Schindelverkleidung erneuert worden. Die Rohrleitungen waren nicht mehr die besten, aber noch okay. Was allerdings die Elektrizität betraf, vermutete sie stark, dass die alten, nachträglich verlegten Kabel nicht alle modernen technischen Geräte mit Strom würden versorgen können.
    Sie war nicht zuletzt deshalb hergefahren, um zu entscheiden, was sie mit dem Anwesen machen wollte. Wahrscheinlich war es am klügsten, es zu verkaufen und die Verantwortung los zu sein. Doch hatte sie zuweilen dem Gedanken nachgehangen, es selbst zu bewohnen.
    Sie war eine gute Grundschullehrerin und würde überall eine Anstellung finden. Vielleicht war es keine schlechte Idee, mit der Vergangenheit ganz zu brechen und hierherzuziehen, wo nichts sie an Jake erinnerte. In jedem Fall wollte sie jetzt die Weihnachtsferien dazu nutzen, um im Haus gründlich Ordnung zu schaffen.
    Cath parkte den Wagen nahe der Hintertür und lehnte sich im Sitz zurück. Sie und Jake hatten nur ein einziges Fest gemeinsam gefeiert. In den anderen Jahren hatte sie einen Teil des Tages bei ihrer Freundin Abby und deren Familie verbracht, die sie auch dieses Mal wieder eingeladen hatte. Aber sie hatte dankend abgelehnt, da sie sich vorgenommen hatte, Weihnachten hier zu sein. Wenn sie ernsthaft beabsichtigte, sich von ihrem Mann zu trennen, musste sie sich daran gewöhnen, Dinge allein zu tun.
    Die letzten Monate waren sehr schwer gewesen. Sie hatte versucht, den Mut nicht zu verlieren und sich nach außen nichts anmerken zu lassen. Nachdem sie sich dann entschieden hatte, hatte sie gemeint, es würde leichter werden. Leider schien es ein Irrtum zu sein. Die Sehnsucht in ihrem Herzen war unverändert stark. Trotzdem würde sie nicht kapitulieren und ihren Entschluss, sich neu zu orientieren, umsetzen.
    Als kleines Mädchen hatte sie davon geträumt, Mitglied einer großen Familie zu sein. Doch daraus war nichts geworden, und der Wunsch nach Geschwistern hatte sich mit der Zeit abgeschwächt. Auch war sie ganz in ihrem Beruf aufgegangen.
    Nach Tante Sallys Tod war dann das Verlangen, eigene Kinder zu haben, sprunghaft angestiegen. Sie hatte mit Jake darüber gesprochen, der allerdings nichts davon hatte hören wollen und erklärt hatte, dass sie beide ein ausgefülltes Leben führten.
    Er vielleicht, aber ich nicht, dachte sie und atmete tief ein. Selbst wenn sie ihn noch immer liebte, wollte und konnte sie nicht an dieser Ehe festhalten, die vorwiegend nur auf dem Papier bestand. Eines Tages, so hoffte sie, würde sie mit jemand anderem ein Familienglück gründen. Irgendwann, nachdem sie über Jake hinweg war. Falls sie es je sein würde.
    Energisch öffnete sie die Wagentür und schwang die Beine nach draußen. Im Haus wartete viel Arbeit auf sie. Würde sie diese bis Neujahr schaffen, sodass sie das Anwesen dann zum Verkauf anbieten konnte? Auf jeden Fall würde sie reichlich zu tun haben und kaum merken, dass wieder ein Festtag verstrich, den sie ohne ihren Mann verbrachte.
    Wie sehr hatte sie ihn in den letzten Wochen in ihren E-Mails gedrängt heimzukommen! Doch Jake hatte ihr geantwortet, dass die Lage zu angespannt sei und er vor Ort bleiben müsse. Sie hatte versucht, ihm zu vermitteln, wie unglücklich sie war und was sie beschäftigte. Allerdings hatte sie ihm nichts von ihrer Entscheidung geschrieben. Diese wollte sie ihm persönlich mitteilen.
    Nur, sollte

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