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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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zynischer Akt? Er hatte sie beschuldigt, ihn wegen Sex engagiert zu haben. Sie hatte es vehement bestritten. Doch was, wenn er ihr nicht geglaubt hatte?
    Hektisch begann Matilda, gegen ihn anzukämpfen.
    Silas’ erste und äußerst männliche Reaktion war die, sie noch näher an sich zu ziehen. Er war bereits heftig erregt, und seine Erfahrung sagte ihm, dass es ihr nicht anders erging. Doch er erkannte die Panik in ihren Augen, und das war es, worauf er reagieren musste. Widerwillig ließ er sie los.
    Matilda zitterte leicht und vermisste bereits seine Nähe. Das Problem lag darin, dass sie an diese Art sexueller Intensität einfach nicht gewöhnt war. Und es jagte ihr eine Heidenangst ein. Oder vielmehr war es ihr wachsendes Verlangen nach Silas, wovor sie sich fürchtete. Ihr ganzes Leben lang war es ihr gelungen, sich nicht zu verlieben. Liebe machte nur verletzlich.
    „Wirst du mir sagen, was nicht stimmt, oder muss ich raten?“, fragte Silas mit fester Stimme.
    „Was soll nicht stimmen? Es ist alles in …“, begann sie.
    Doch er unterbrach sie, ehe sie ihn weiter anlügen konnte: „Natürlich stimmt etwas nicht. Du bist nicht wie Cissie-Rose, Matilda. Du spielst keine Spielchen – du willst mich.“
    „Ja“, gab sie so lässig zurück wie möglich. „Aber da ich für die Suite bereits tief in deiner Schuld stehe, halte ich es nicht für eine gute Idee, mein Konto weiter zu belasten, indem ich … Silas!“, stieß sie spitz aus.
    Er hatte den Abstand zwischen ihnen so schnell überbrückt, dass sie es gar nicht mitbekommen hatte, geschweige denn, dass sie hätte reagieren können. Jetzt hielt er ihre Arme in einem beinahe schmerzhaften Griff, so als wolle er sie am liebsten schütteln, während seine Augen Funken sprühten …
    „Wenn du tatsächlich sagen wolltest, was ich glaube, dann …“
    „Du warst derjenige, der mir vorgeworfen hat, einen Mann zu engagieren, damit er mit mir schläft“, erinnerte sie ihn heftig.
    „Du suchst nach Ausflüchten“, gab er wenig beeindruckt zurück. „Ich halte mich selbst für einen ziemlich guten Menschenkenner und habe genug Zeit mit dir verbracht, um zu wissen, dass meine erste Einschätzung falsch war. Du hast mich nicht von dir geschoben, Matilda, weil du Angst hast, ich würde eine Bezahlung von dir verlangen. Das wissen wir beide.“ Ganz plötzlich verengten sich seine Augen, und er fuhr sanfter fort: „Oder vielleicht hast du gefürchtet, ich würde eine andere Bezahlung als Geld wollen?“
    Was tue ich da?, fragte Silas sich nicht zum ersten Mal. Warum ließ er Matilda nicht einfach in Ruhe? Weil er sie so sehr begehrte, dass er es nicht konnte? Und was genau hatte das zu bedeuten?
    Zuerst hatte er mit seinen Schuldgefühlen zu kämpfengehabt, und nun das. Er verspürte den unwiderstehlichen Drang, Matilda zu beschützen und ihre wachsende Beziehung vor der Entdeckung seines Betrugs zu bewahren.
    „Die Situation, in der wir uns befinden, fördert Intimität zwischen uns schneller, als ich es gewöhnt bin, insofern schätze ich, dass ich tatsächlich ein bisschen misstrauisch bin – sowohl was die Situation anbelangt als auch dich“, erklärte Matilda und verbarg damit ihre Gefühle hinter Halbwahrheiten, in der Hoffnung, dass er es nicht merken würde.
    Warum tue ich das?, fragte Silas sich erneut. Sein Verhalten war absolut irrational. Er hatte immer gewusst, dass, wenn er sich wirklich verlieben würde, er auch wollen würde, dass die Beziehung verbindlich war und in der Ehe endete, aber er hatte auch entschieden, dass er an diese Art Liebe gar nicht glaubte. Dennoch wollte er Matilda nicht nur in sein Bett bekommen und dort behalten, sondern … Sondern was? Wollte er, dass sie zu einem Teil seines Lebens wurde?
    Rasch erinnerte er sich daran, dass seine erste Pflicht in seiner Arbeit lag. Er war viel zu intelligent, um nicht zu wissen, dass er die Machenschaften von Jay Byerly in erster Linie deshalb aufdecken musste, weil er die Sache unterstützen wollte, für die seine Mutter ihr Leben gegeben hatte.
    Millionen Kinder erlitten ein viel schlimmeres Trauma als er selbst. Er war geliebt worden von beiden Eltern. Als sein Vater beinahe zehn Jahre nach dem Tod seiner Frau wieder geheiratet hatte, war er sanft und behutsam an seine Stiefmutter herangeführt worden. Silas bewunderte sie, und er liebte seinen Stiefbruder. Er hatte keinen Grund, sich vom Schicksal benachteiligt zu fühlen.
    Dennoch hatte der Verlust seiner Mutter geschmerzt.

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