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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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nach, stellte ihr Glas ab und legte sich auf die Flanelldecke.
    Daniel berührte sie nicht, was sie sehr erleichterte. Denn dafür war sie längst noch nicht bereit.
    Noch nicht? Wie albern. Daniel mochte verführerisch sein, doch das war Brett auch gewesen. Und schlimmer noch: Auch Randolph war es gewesen.
    Auf einmal zitterte Stephanie und zog ihre Jacke zu.
    Obwohl Daniel weder sprach noch sich bewegte, spürte sie seine Gegenwart nur zu deutlich. Nach ein paar Sekunden gab sie sich der Stille hin, eingelullt von dem Wein. Die sanfte Brise streichelte über ihr Gesicht, und in der Ferne hörte sie das Lachen der Kinder. In ihrer Fantasie mischten sich die Geräusche von Hufen und königlichen Kutschen und der Anblick eleganter Hofdamen mit der Realität.
    Irgendetwas kitzelte sie an der Nase. Schläfrig schlug sie danach und hörte, wie jemand leise schmunzelte.
    Träge schlug sie die Augen auf und sah Daniel, der neben ihr saß und einen Grashalm zwischen den Fingern hielt. Unwillkürlich schreckte sie vor ihm zurück.
    Ebenfalls erschrocken, richtete er sich auf. „Hey. Ich wollte Ihnen keine Angst einjagen.“
    Stephanies Herz schlug wie verrückt. „Ich muss eingenickt sein.“
    Sein Blick verdunkelte sich vor Sorge. „Sie zittern ja.“
    „Es ist nichts. Ich bin nur zu plötzlich aufgewacht.“
    Daniel strich ihr eine Haarsträhne von der Wange und ließdann die Hand auf ihrer weichen Haut ruhen. Forschend ruhte sein Blick auf ihr.
    Stephanie erstarrte und hielt den Atem an. Sie wollte nicht, dass er seine Hand wegnahm, auch wenn es unvernünftig war. So lag sie da und spürte ihren Gefühlen nach, bis sie es wusste: Sie hatte keine Angst vor Daniel. Zumindest nicht aus den üblichen Gründen. Wenn sie sich fürchtete, dann vor sich selbst und weil sie keine Beziehung zu diesem Mann eingehen konnte. Sie würde es nicht ertragen, wenn er sie zurückwies. Vor langer Zeit schon hatte sie entschieden, lieber allein zu bleiben, als ein gebrochenes Herz zu riskieren.
    „Gehen wir ein Stück“, murmelte sie.
    Daniel half ihr auf die Füße. Mit zitternden Händen räumte sie den Picknickkorb ein. Ihr Sandwich hatte sie kaum angerührt, kein Wunder, dass ihr der Wein zu Kopf gestiegen war.
    Seite an Seite schlenderten sie zur Brücke, die über den See führte. Daniel griff nicht nach ihrer Hand, obwohl Stephanie spürte, dass er es gern getan hätte.
    Schweigend gingen sie über die Brücke, hielten inne und blickten auf den See. Am Ufer saß ein Liebespaar. Der junge Mann küsste die Frau mit einer zärtlichen Innigkeit, die Stephanie anrührte. Sie wandte den Blick ab, aber der Anblick eines Kindes im Buggy war auch nicht besser.
    Heute war sie offenbar besonders empfänglich für ihre familiären Sehnsüchte. Vielleicht lag es an Emmas romantischer Liebesgeschichte. Schlimmer allerdings wäre es, wenn Daniel der Grund dafür war.
    Heimlich warf sie ihm einen Blick zu. Daniel starrte das Liebespärchen düster an. In seiner Gegenwart beschritt ihr Denken plötzlich wieder Wege, die sie längst nicht mehr für möglich gehalten hatte.
    Vor langer, langer Zeit hatte sie geglaubt, sie könne die Vergangenheit hinter sich lassen und in der Zukunft einen neuen Anfang wagen. Sie hatte sogar davon geträumt, einmal ein eigenes Kind zu haben, dem sie all ihre Liebe schenken könnte. Aber Randolph hatte dafür gesorgt, dass das niemals passieren würde. Kein Mann würde sie jemals haben wollen.
    Mit diesem unabwendbaren Schicksal hatte sie sich längst abgefunden. Warum empfand sie dann heute wieder so viel Sehnsucht, und warum machte sie das dermaßen traurig?

4. KAPITEL
    In den folgenden Tagen fiel es Daniel schwer, nicht ständig an das Picknick zu denken. Falsch. Es fiel ihm schwer, an die Arbeit zu denken und nicht an die rothaarige Mitbewohnerin. Er hatte erkannt, dass er Stephanie nicht nur attraktiv fand, sondern sie auch mochte. Sie war klug, und wenn sie ihre Barriere einmal fallen ließ, sehr warmherzig. Diese Barriere forderte ihn heraus und faszinierte ihn. Deshalb spukte Stephanie ihm unentwegt im Kopf herum.
    Daniel liebte Herausforderungen. Warum sonst sollte er ausgerechnet versuchen, die Wasserknappheit der afrikanischen Länder zu bekämpfen?
    Und jetzt saß er hier im Wohnzimmer und sah Stephanie wieder einmal dabei zu, wie sie ruhelos durch die Wohnung tigerte und aufräumte. Dabei lief der Fernseher im Hintergrund, und der Zitronenduft der Möbelpolitur lag in der Luft.
    Eigentlich hatte Daniel

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