JULIA EXTRA BAND 0274
will es nur nicht wahrhaben.
Ja, sie liebte ihn. Nicht nur sein Äußeres, sondern sein Wesen, seinen Sinn für Humor. Die Art, wie er mit Scott umging. Sein Verständnis für ihre Eltern. Die Verbundenheit mit seiner eigenen Familie. Seine unerschütterliche Festigkeit in schwierigen Situationen. Dass er sie dazu brachte, über Probleme zu lachen, indem er ihr bewies, dass sie auch komische Seiten hatten. Seine Intelligenz. Die Art, wie er küsste …
Sie schaute ihm in die Augen – und er zog Meg an sich.
Sein Mund war weich und zärtlich, als er ihren berührte, und es war wundervoll, in Jeds Armen zu liegen.
Ihr Verlangen war gegenseitig, sie spürte es ganz deutlich, als sie seinen Kuss leidenschaftlich erwiderte. Er begehrte sie ebenso sehr wie sie ihn.
„Du bist so schön, Meg“, flüsterte er, und sein Blick wanderte über ihren Körper, während Jed langsam ihren Pullover hochschob. „Alles an dir ist perfekt.“ Er neigte sich hinab und liebkoste eine rosige Brustspitze mit den Lippen, und die Welt um Meg hörte auf zu existieren. Es gab nur noch ihn und das unbändige Verlangen, ihm ganz zu gehören.
Er drückte sie sacht in die Kissen und bedeckte sie mit seinem Körper. Sie spürte den Puls seiner harten Männlichkeit und schloss die Augen. Leidenschaftlich wölbte sie sich ihm entgegen. Sie wollte ihn, sie brauchte ihn. Jetzt, jetzt gleich …
Dann wurde ihr bewusst, wo sie waren: auf dem Bett, in dem sie als Kind, als junges Mädchen geschlafen hatte. Nein,hier konnten sie sich nicht lieben. Nicht in diesem Zimmer.
„Nicht hier, Meg.“ Seine Worte klangen harsch, ein Echo ihrer eigenen Gedanken. Er ließ sich neben sie gleiten und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Zart küsste er sie auf die Augen, die Nasenspitze und schließlich den Mund. „Ich will dich wie keine andere Frau vor dir – aber nicht hier, nicht in diesem Bett …“
„Ja, du hast recht“, flüsterte sie und streichelte seine Wange. „Das wäre … irgendwie nicht richtig. Lass uns gehen. Vielleicht wäre es besser, das hier … Ich meine, vielleicht sollten wir es lieber vergessen.“
Vergessen? Er bezweifelte, dass er sie jemals vergessen würde. Nur – wie sollte es weitergehen?
Er rollte sich auf den Rücken und starrte zum Betthimmel hinauf.
Dass er Meg wollte, stand außer Frage.
Dass sie ihn wollte, auch daran gab es keinen Zweifel.
Worüber sie sich beide klar werden mussten, war, was einer vom anderen erwartete – eine dauerhafte Beziehung oder ein kurzes Abenteuer? Alles oder nichts?
Sacht strich er ihr über die Wange. „Meg, du und ich, wir müssen miteinander reden. Nicht jetzt, später. Wenn alle schlafen.“
Ein Anflug von Panik erschien auf ihrem Gesicht, so wie vorhin, als sie wissen wollte, worüber er mit Sonia gesprochen hatte. Wieder fragte er sich, was der Grund dafür sein mochte. Scott. Es hatte mit Scott zu tun, Jed war ganz sicher. Aber warum?
Sie drehte den Kopf zur Seite. „Wenn du meinst …“
Er legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Ja, das meine ich. Wir müssen uns aussprechen, anders geht es nicht.“
Die Frage war, ob sie das wollte, ob sie ihm genug vertraute.
Nichts von all dem war ihnen anzusehen, als sie sich kurz darauf dem Rest der Familie im Wohnzimmer anschlossen, wo die Geschenke überreicht wurden, die unter dem Weihnachtsbaum lagen. Scott war in seinem Element: Er durfte Weihnachtsmann spielen und die Päckchen, die ihm sein Großvater aushändigte, dem jeweiligen Empfänger überbringen.
Es war eine Sitte, die Jed nicht kannte – bei ihm zu Hause erhielt man alle Geschenke am Morgen. Aber sie gefiel ihm, fast ebenso gut wie Scott, der natürlich am besten abschnitt. Am meisten freute er sich über das Tretauto von seinen Großeltern. Jed war überzeugt, es war Davids Idee gewesen – Lydia hatte mit Sicherheit keine Ahnung, wovon kleine Jungen träumten.
Auch ihn hatte man nicht vergessen. Von Jeremy und Sonia erhielt er eine ausgezeichnete Flasche Rotwein, von Lydia und David eine kostbare Erstausgabe für seine Büchersammlung.
Und was Meg betraf … Nach dem unterkühlten Empfang von gestern fand er, dass sich jeder mit ihrem Weihnachtsgeschenk erstaunlich viel Mühe gegeben hatte. Von Sonia und Jeremy bekam sie ein Set mit hochwertigen Ölfarben und von ihren Eltern einen wunderschönen smaragdgrünen Kaschmirpullover.
„Dein Vater hat ihn ausgesucht“, erklärte Lydia reserviert, als Meg sich bei ihr
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