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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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Gespräch verwickelte und weitere unbequeme Fragen stellte, war fürs Erste gebannt.
    Nach dem großen Truthahnessen, bei dem in der Tat sehr viel Weißwein getrunken wurde, entschuldigte er sich und verschwand auf sein Zimmer. Die Übrigen gingen ins Wohnzimmer, um es sich auf Sofas oder Sesseln bequem zu machen. Sogar Scott war müde und schlief fest auf den Knien seines Großvaters. Zu ruhelos, um sich hinzulegen, nutzte Meg die Gelegenheit, um Bessie Sykes einen Besuch in der Küche abzustatten, wie sie es als kleines Mädchen oft getan hatte.
    Ob es nun an den Kindheitserinnerungen lag oder an Weihnachten – als sie sich von Bessie verabschiedete, beschloss sie, ihr ehemaliges Zimmer aufzusuchen. Sie war neugierig, was daraus geworden war. Vermutlich ein Gästezimmer oder ein Abstellraum.
    Sie irrte sich: Nichts hatte sich verändert, das Zimmer sah so aus, wie sie es vor gut fünf Jahren verlassen hatte.
    Die Trophäen, die Bücher, die Bilder an der Wand – alles war wie früher, das Himmelbett mit den Spitzenvorhängen und der dazu passenden Tagesdecke frisch bezogen.
    Meg erbleichte – das hatte sie nicht erwartet. Wie in Trance betrat sie den Raum. Ihre Hand zitterte ein wenig, als sie den Deckel der Spieldose öffnete und dem Einhorn zusah, das sich zu der wohlbekannten Melodie im Kreise drehte.
    Nirgends lag ein Staubkörnchen, nicht eine Spinnwebe hing in den Ecken – es war, als warte das Zimmer nur darauf, dass sie es wieder in Besitz nahm.
    Sie stellte die Spieldose ab und ließ sich mit weichen Knien auf dem Bettrand nieder. In einer Schale auf dem Nachttisch lagen getrocknete Rosenblätter, deren schwacher Duft die Luft erfüllte.
    Sie verstand überhaupt nichts mehr.
    Wer hatte ihr Zimmer so sorgfältig instand gehalten? BessieSykes bestimmt nicht, sie hatte genug mit Kochen und dem Sauberhalten der Küche zu tun. Demnach konnte es nur Lydia gewesen sein.
    Aber warum würde sich ihre kalte, abweisende Mutter so viel Arbeit machen? Sosehr sie sich auch bemühte, Meg fand keine Erklärung.
    „Ist das dein altes Zimmer?“
    Beim Klang von Jeds Stimme hob sie den Kopf, zu verwirrt, um sich über sein plötzliches Erscheinen zu wundern.
    Sie nickte.
    Er kam in den Raum und schaute sich um; vor dem Regal mit den Trophäen blieb er stehen. „Reitest du immer noch?“
    „Nein, in London habe ich dazu keine Gelegenheit.“
    „Schade. Du musst eine gute Reiterin gewesen sein.“ Er zeigte auf die Preise. „Vielleicht würde es Scott Spaß machen, reiten zu lernen.“
    „Vielleicht.“ Nach und nach ließ Megs Benommenheit nach. „Warum bist du hier? Dein Zimmer liegt doch auf der anderen Seite.“
    Er drehte sich um und lehnte sich an das Bücherregal. „Ich war auf dem Weg in die Küche, um Mrs. Sykes um eine Tasse Kaffee zu bitten. Da sah ich dich die Treppe hinaufgehen.“
    „Du bist mir gefolgt?“
    „Ja. Ich hatte das Gefühl, du könntest vielleicht Gesellschaft brauchen“, sagte er ruhig. „Habe ich mich geirrt?“
    Meg schluckte; nervös zupfte sie am Spitzenbesatz der Bettdecke. „Nein, das hast du nicht. Ich … ich war so sicher, dass all das …“ Sie machte eine Handbewegung, „… nicht mehr existiert. Und jetzt …“ Sie blinzelte, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.
    „Und jetzt entdeckst du, das alles so ist wie früher.“ Er setzte sich neben sie auf das Bett.
    „Ich kenne mich nicht mehr aus, Jed“, schluchzte sie, während ihr die Tränen nun ungehindert über die Wangen rollten. „Was hat das zu bedeuten?“
    Er streckte die Hand aus und streichelte sanft ihre feuchte Wange. „Ich glaube, es bedeutet, dass deine Mutter eine sehr emotionale Frau ist, die außer eurem Vater niemand wirklich versteht.“
    Ihr Vater … Gestern hatte er ihr versichert, dass ihre Muttersie lieb habe. War dieses Zimmer ein Beweis? Nur … warum zeigte sie es dann nicht? Warum war sie immer so … so distanziert?
    Jed, als könne er Gedanken lesen, strich Meg sacht über das Haar. „Deine Mutter ist anders als du“, murmelte er. „Sie hält ihre Gefühle streng unter Kontrolle.“
    Seltsam. Sonia hatte von sich das Gleiche behauptet – dass sie nicht zeigen konnte, was in ihr vorging. Aber das bedeutete nicht, dass sie gefühllos war. Galt das auch für ihre Mutter? In den zwei Tagen, seit sie hier war, hatte Meg einige Male den Eindruck gehabt, dass beide nicht so kalt waren, wie sie vorgaben. Jede war fähig zu lieben.
    So wie ich Jed liebe, dachte sie plötzlich. Ich

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