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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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gehe um etwas Geschäftliches?“
    „Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, über die wir reden müssen, aber dazu später. Ich dachte, wir essen im Summer House. Sie haben eine exzellente Speisekarte.“
    „Davon habe ich gehört“, murmelte Charlie und dachte an das Nobelrestaurant mit der fantastischen Aussicht über die Themse, das mindestens zehn Nummern zu groß für ihren Geldbeutel war. Vor ihrem inneren Auge sah sie elegant gekleidete, weltgewandte Gäste und fragte sich unwillkürlich, was sie in einer derart exklusiven Umgebung tragen würde. Jedenfalls nichts, was in ihrem Kleiderschrank hing.
    „Gut, dann hole ich dich gegen halb eins ab.“
    „Nein, Marco!“, entfuhr es ihr spontan. „Können wir nicht lieber woanders essen?“
    „Aber natürlich“, kam es bereitwillig zurück. „Wo immer du willst. Hast du etwas Bestimmtes im Sinn?“
    Charlie dachte blitzschnell nach. „Es gibt da so einen kleinen Landgasthof im nächsten Ort. Er heißt The Waterhouse.“
    „Okay, dann essen wir dort. Jetzt muss ich aber los, Charlie, bis später.“
    Damit war die Leitung tot. Erst als Charlie langsam den Hörer zurücklegte, wurde ihr bewusst, dass sie Marco nicht wie beabsichtigt abgesagt, sondern ziemlich schnell kapituliert hatte. Aber es geht ja nur um dieses eine Geschäftsessen, versuchte sie sich zu beruhigen. Und daran konnte selbst die vernünftige Charlie eigentlich nichts Schlimmes sehen.

    Charlie hatte gehofft ausgeruht und souverän zu wirken, wenn Marco zur vereinbarten Zeit kam, um sie abzuholen. Doch der sehnlichst erwartete Heizungsmonteur tauchte erst mitten am Vormittag auf und brauchte auch länger als erwartet für die Reparatur, sodass sie erst in letzter Minute fertig wurde.
    Kaum war sie in ihre schwarzen Jeans geschlüpft, da hörte sie auch schon Marcos Wagen vorfahren. Während sie ihre weiße Bluse zuknöpfte, warf Charlie einen letzten Blick in den Spiegel. Ihr Haar hatte sie wie gewohnt streng aus dem Gesicht gekämmt und im Nacken zusammengefasst. In einem plötzlichen Impuls zog sie das Haarband heraus, sodass die goldblonden Strähnen ihr lose über die Schultern herabfielen.
    Doch in der nächsten Sekunde bereute Charlie es bereits wieder. Jetzt würde Marco vielleicht denken, dass sie ihr Geschäftsessen doch als ein Date ansah. Und mit den Frauen, die seinem exquisiten Geschmack entsprachen, konnte sie sowieso nicht mithalten.
    Als es läutete, fuhr Charlie nervös zusammen. Zu spät, noch etwas zu ändern! Rasch eilte sie die Treppe hinunter, um zu öffnen. Bei Marcos Anblick setzte ihr Herz einen Schlag aus. In der ungewohnten Freizeitkleidung sah er einfach umwerfend aus! Zu den lässigen Jeans trug er einen grob gestrickten irischen Wollpullover, der seine Schultern noch breiter als sonst erscheinen ließ, und das unternehmungslustige Funkeln in den dunklen Augen bescherte Charlie weiche Knie.
    „Hi“, begrüßte er sie fröhlich.
    „Hi, ich bin fertig, aber komm doch herein. Ich muss nur schnell meine Handtasche holen …“, haspelte sie atemlos herunter und hielt die Tür für ihn auf.
    „Du siehst wunderschön aus“, murmelte Marco und ließ sie nicht aus den Augen, während er in die kleine Diele trat.
    Charlie errötete. „Danke.“
    „Du solltest dein Haar immer offen tragen. So wirkst du unglaublich … verführerisch.“ Marco streckte die Hand aus und ließ ein paar goldene Strähnen wie flüssige Seide durch seine Finger rinnen. Es war eine fast nachlässige Geste und dennoch seltsam intim. Charlies Herz klopfte zum Zerspringen, und plötzlich schien die Luft zwischen ihnen vor Elektrizität zu knistern.
    Rasch trat sie einen Schritt zurück und war froh, als Jack in diesem Moment die Treppe herunterkam, gefolgt von seiner Nana. Gerettet! schoss es ihr durch den Kopf. Auf keinen Fall durfte sie vergessen, dass ihr Boss nichts weiter als ein gewiefter Charmeur war, den man nicht ernst nehmen durfte.
    „Marco, das ist meine Mutter Helen und das hier mein Sohn Jack“, stellte sie die beiden vor.
    Marco lächelte der älteren Frau zu. „Freut mich.“ Dann ging er in die Knie, bis seine Augen auf gleicher Höhe mit denen des Jungen waren. „Hallo, Jack. Schön, dass ich dich auch mal kennenlerne, nachdem ich schon so viel von dir gehört habe.“
    Der Kleine lächelte schüchtern. „Gehört das rote Auto vor dem Haus dir?“
    „Ja.“
    „Wow!“ Jacks dunkle Augen leuchteten anerkennend.
    Marco lachte leise und zauste Jacks schwarzen Lockenkopf.

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