Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
Vom Netzwerk:
Rückst du dann etwa mit der Wahrheit heraus?“
    „Nein“, kam es entschieden zurück. „Ich will auf keinen Fall, dass du die Krone übernimmst.“
    „Aber ein unbekanntes Kind soll das deiner Meinung nach ruhig tun?“
    „Ja, genau das ist es doch“, erklärte sie fast eifrig. „Der neue Thronfolger ist unbekannt. Ohne dass eine Geschichte voller Hass und Ablehnung auf ihm lastet. Möglicherweise ist genau das die Chance, auf die unser Land so lange gewartet hat.“
    „Unser Land?“
    „Ja, das ist es für mich noch immer … trotz allem.“ Charlotte schaute mit einem schmerzvollen Lächeln zu ihrem Sohn auf. „Ich war zwar fast noch ein Kind, als ich heiratete, aber ich lernte schnell, dieses Land zu lieben … in erster Linie die Menschen. Und die Sprache und die wunderschöne Natur … ach, eigentlich alles. Außer den Herrschern natürlich“, fügte sie trocken hinzu.
    „Deshalb will ich auch, dass du die vorläufige Regentschaft übernimmst. Nur du kannst dem kleinen Prinzen helfen. Ich kenne die korrupten Politiker und die Gefahren, vor denen du das Kind beschützen musst. Denn wenn sie ihn in die Finger bekommen, ihn manipulieren und zu ihren Zwecken missbrauchen, wird alles nur noch schlimmer.“
    Sie zögerte kurz, gab sich dann aber einen Ruck. „Wie ich es sehe, gibt es nur zwei Möglichkeiten – du akzeptierst die Regentschaft und tust dein Möglichstes, das Kind, und damit die Bevölkerung von Monte Estella zu beschützen, oder wir ziehen unserer Wege und überlassen das Land dem sicheren Untergang.“
    „Und was ist mit der dritten Alternative …?“ Max ließ seine Mutter keine Sekunde aus den Augen. „Mit der Wahrheit?“
    „Nein! Nicht nach all dem, was ich auf mich genommen habe. Du willst es doch gar nicht, und ich … ich könnte es nicht ertragen …“
    „Nein“, stimmte er ihr mit rauer Stimme zu. „Nein, natürlich nicht.“
    „Danke.“ Ihre Stimme klang wie erloschen. „Was wirst du jetzt tun? Hast du mir nicht erzählt, der Junge sei ein Waisenkind? Gut, das muss nicht automatisch bedeuten, dass er niemand hat, der sich um ihn sorgt. Was, wenn diese Person ihn nicht freigeben will?“
    „Ich habe ein paar vorläufige Recherchen in dieser Richtung angestrengt“, gab Max fast widerwillig zu. „Sein rechtskräftiger Vormund ist eine Freundin der Familie, auf jeden Fall nicht mit ihm verwandt. Sie ist achtundzwanzig und scheint den Jungen zu betreuen, seit seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Keine schlechte Konstellation, würde ich sagen. Möglicherweise ist eine so junge Frau sogar froh darüber, die Verantwortung für ein fremdes Kind abgeben und sich wieder ihrem eigenen Leben widmen zu können.“
    „Es ist eine große Verantwortung, einen Jungen seines Alters auf den Thron zu setzen, aber mit dir an seiner Seite …“
    „Nicht wirklich an seiner Seite, Mama“, unterbrach er sie rasch. „Im Hintergrund, aus der Ferne. Ich kann nicht alles andere aufgeben, egal, wie du darüber denkst.“
    Max vergrub die Hände tief in den Hosentaschen und trat wieder ans Fenster, um erneut auf die Straße zu starren. „Es mag ja sein, dass dieser Junge nach Jahrhunderten der erste anständige Regent von Monte Estella wird. Was auch keine Kunst ist, bei den Vorgängern“, schloss er zynisch. „Aber du hast recht. Wir können ihn nicht sich selbst überlassen. Ich werde stellvertretend für ihn die Geschicke des Landes lenken, bis er einundzwanzig ist.“
    „Dann willst du in Monte Estella leben?“
    „Nein. Nein, und wenn nicht diese fatale familiäre Verbindung zu dem Fürstenhaus bestünde, würde ich mich der Aufgabe leichten Herzens entledigen. Aber heute Morgen hat mich Charles Mevaille aufgesucht. Wahrscheinlich der letzte nicht korrupte Politiker, der das Land verlassen musste, weil Levout es ihm unmöglich gemacht hat zu bleiben. Er hat mir sehr deutlich vor Augen geführt, was passieren muss, um Monte Estella wieder auf die Beine zu helfen. Die Gesetzeslage ist zwar ziemlich kompliziert und undurchsichtig, aber wie es scheint, darf ich als Halbbruder des letzten Thronerben durchaus die Zügel in die Hand nehmen. Und als Prinzregent auf Zeit werde ich es eben von hier aus tun.“
    „Aber das Kind …“
    „Wir werden das beste Kindermädchen engagieren, das verspreche ich dir, Mama. Er wird in einem Schloss aufwachsen, mit allem, was man sich nur wünschen kann.“
    „Aber …“ Charlotte zog Hannibal an sich und kraulte sein

Weitere Kostenlose Bücher