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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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die Detektei nicht mehr über sie zu berichten gehabt hatte.
    „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was Miss Donohue in dieser Einöde festhält“, hatte der Ermittler gesagt. „Zunächst nahmen wir an, die Farm sei so groß und ertragreich, dass es finanzielle Gründe wären. Es ist aber auch gut möglich, dass die Farm dem Jungen gehört, sodass ihre Position nur sicher ist, wenn sie bleibt und sich um alles kümmert. Auf jeden Fall aber nehmen wir an, dass ihr jedes wie auch immer geartete Angebot von Ihrer Seite nur willkommen sein kann.“
    Soweit Max es jetzt schon beurteilen konnte, hatte sich die Detektei zumindest im ersten Punkt gründlich geirrt. Denn alles, was er sah, vermittelte einen maroden, heruntergekommenen Eindruck. Es war sicher besser, er ging behutsam vor, bis er die Lücken im Dossier über Phillippa Donohue selbst würde füllen können.
    „Ich suche die Kettering Farm“, sagte er ruhig. „Und ich denke, ich habe sie gefunden. Sind Sie Phillippa Donohue?“
    „Ich bin Phillippa, ja.“ Ihr Blick verfinsterte sich. „Kommen Sie von der Molkereigenossenschaft? Sie weigern sich, unsere Milch abzunehmen, haben die Zahlungen eingestellt … Was wollen Sie denn noch von uns?“
    „Ich bin nicht von der Molkereigenossenschaft.“
    Sie starrte ihn an. „Nicht?“
    „Ich bin gekommen, um Sie kennenzulernen.“
    „Niemand kommt hier raus, um mich kennenzulernen .“
    „Nun, eigentlich auch in erster Linie den Jungen“, räumte Max ein. „Ich bin Lucs Cousin.“
    Phillippa hob die Brauen. Offensichtlich fiel ihre strenge Musterung nicht zu seinen Gunsten aus, aber das konnte Max ja auch egal sein. Er wollte nur sagen, was er zu sagen hatte, ein Flugticket besorgen – oder zwei, falls sie mitkommen wollte – und dieses unwirtliche Australien so schnell wie möglich wieder verlassen.
    „Die Kinder haben keine Cousins .“ Das Misstrauen in ihrer Stimme war nicht zu überhören. „Gina und Donald … ihre Eltern, waren beide Einzelkinder. Und alle Großeltern sind tot. Es gibt noch einige weitläufige Verwandte von väterlicher Seite, aber die kenne ich. Sie sind keiner von ihnen.“
    Mehr als die spürbare Ablehnung irritierten ihn ihre ersten Worte. Kinder? Hatte sie wirklich Kinder gesagt. Es gab doch nur Luc … oder etwa nicht? „Ich bin ein Verwandter aus der Linie von Lucs Mutter“, sagte Max, um Zeit zu gewinnen.
    „Gina war schon in der Schule meine beste Freundin. Ihre Mutter Alice hat mich wie ihre eigene Tochter behandelt, und ich war sehr viel mit den beiden zusammen. Aber ich habe nie irgendwelche Verwandte bei ihnen getroffen.“
    Das hörte sich so abweisend an, dass Max lächeln musste. „Dann fällt es Ihnen also leichter zu glauben, ich komme von der Molkereigenossenschaft und versuche, mich mit Lügen über meinen familiären Hintergrund in Ihr Vertrauen zu schleichen? Denken Sie tatsächlich, ich riskiere eine Lungenentzündung, nur um mich mit einer Fremden über Kühe zu unterhalten?“
    Forschend starrte sie ihn weiterhin an, bis sich ganz langsam ihre Mundwinkel hoben. Und damit wurde sie dem Mädchen auf dem alten Foto schon viel ähnlicher. Jetzt wusste Max auch wieder, warum sie ihm auf den ersten Blick gefallen hatte.
    „Ich gebe zu, das wäre wirklich ziemlich lächerlich, aber Sie sind nicht ihr Cousin.“
    Ihr Cousin! Da war es wieder. Mehrzahl! Er verstand nicht, was sie damit sagen wollte und redete einfach ruhig weiter.
    „Ich bin tatsächlich ein Verwandter. Gianetta und ich hatten den gleichen Großvater … auch wenn wir ihn nie kennengelernt haben! Ich bin um die halbe Welt gereist, nur um Luc zu sehen.“
    „Sie stammen also von dem fürstlichen Zweig der Familie ab?“ Es war, als erinnere sie sich plötzlich an etwas, das ihr vor langer Zeit mitgeteilt worden war.
    Max räusperte sich. „So … in etwa. Ich muss mit Ihnen reden. Und ich muss Luc sehen.“
    „Sie sehen ihn doch.“
    Luc starrte Max an, und Max starrte zurück. „Hi“, sagte er etwas unbeholfen. „Ich muss mit dir reden.“
    „Wir sind momentan nicht auf Besucher eingerichtet“, sprang Phillippa für ihn ein und legte wie beschützend einen Arm um die schmächtigen Schultern des Jungen. Er steckte in einem viel zu großen rotgelben Fußballdress und wirkte, als sei er zu schnell gewachsen – als bestehe er nur aus Armen und Beinen.
    Seine Beschützerin musterte Max erneut mit einem scharfen Blick, doch wenn er sich nicht täuschte, klang sie schon viel weniger

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