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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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zurück. Sie selbst hatte die ganze Aktion nur wie durch einen dichten Nebel wahrgenommen.
    „Großartige Rede, Marco“, lobte Karina mit schnurrender Stimme über den Tisch hinweg, als er sich setzte.
    „Fantastisch wie immer, Darling “, stimmte Sarah von links in die Laudatio mit ein.
    „Danke. Und was sagst du dazu?“, raunte Marco Charlie ins Ohr.
    „Ich bin aufrichtig beeindruckt“, murmelte sie tonlos.
    „Und ich überlege, wie wir uns am schnellsten von hier verdrücken können“, flüsterte er ihr zu. „Ich muss noch mit ein, zwei Leuten reden, dann verschwinden wir einfach unauffällig. Möchtest du vorher noch einmal mit mir tanzen?“
    „Nein danke, Marco. Ich bin ziemlich müde.“
    „Dann warte hier auf mich!“, befahl er mit künstlicher Strenge, küsste sie auf die Wange und runzelte die Stirn, als er den ernsten Ausdruck auf Charlies Gesicht bemerkte. „Was ist los? Du hast doch hoffentlich keine Zweifel an deiner Entscheidung?“
    „Lass uns erst diese Scharade hinter uns bringen, ja?“, murmelte Charlie schwach.
    Jemand fasste Marco am Arm, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und Charlie nutzte ihre Chance. Sie wollte nicht in aller Öffentlichkeit zu weinen anfangen, aber viel länger konnte sie sich sicher nicht beherrschen. Also stand sie auf, griff nach ihrer Tasche und lief aus dem Ballsaal. Im Foyer schlug sie den Weg zu den Toiletten ein, änderte aber abrupt die Richtung, sobald sie das Schild Ausgang erspähte.
    Draußen auf der Straße blieb sie stehen, schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Als sie um sich schaute, sah sie ein Liebespaar Arm in Arm auf sich zukommen und spürte erneut Tränen unter ihren Lidern brennen.
    Das war es, wonach sie sich sehnte! Jemand, dem sie etwas bedeutete, der sie liebte und sich um sie sorgte.
    Nein, sie war nicht übermüdet von ihrer langen Reise, dies war kein Jetlag und kein unvernünftiger Kleinmädchentraum! Endlich, seit Wochen und Monaten, sah sie wieder klar! Sie konnte das Spiel nicht spielen, zu dem Marco sie aufgefordert hatte.
    Es tat einfach zu weh.
    Und noch bevor sie sich Rechenschaft über ihr Tun ablegen konnte, hatte Charlie bereits die Hand ausgestreckt und stieg kurz darauf in das Taxi, das auf ihr Zeichen anhielt.
    Kaum dass sie Platz genommen hatte, versuchte sie, Marco über sein Handy anzurufen, aber es meldete sich nur die Mailbox.
    „Ich bin’s.“ Sie versuchte sicher und souverän zu klingen, doch der namenlose Schmerz in ihrem Innern presste ihren Brustkorb zusammen, sodass sie kaum Luft bekam.
    „Ich weiß, dass es feige ist, einfach so zu verschwinden … aber es tut mir leid, Marco. Ich kann diese Sache nicht durchziehen. Seit heute Abend ist mir absolut klar, dass es mit uns nie funktionieren würde.“
    Charlie holte tief und zitternd Luft, ehe sie weitersprach. „Ich fahre jetzt ins Hotel zurück, packe meine Sachen und checke aus. Ich hoffe, du kannst mir vergeben …“
    Als sie ihr Handy in die Tasche zurücksteckte, begannen endlich die Tränen zu fließen und hörten nicht auf, bis das Taxi vor ihrem Hotel anhielt.
    Verärgert über ihre Schwäche wischte Charlie sie fort, bezahlte den Fahrer und beeilte sich, hinauf in ihre Suite zu kommen. Dort suchte sie ihre Sachen zusammen und warf sie in den Koffer. Sie hatte den Deckel noch nicht geschlossen, da hörte sie eine vertraute, aber wütende Stimme.
    „Was zur Hölle tust du da?“
    Charlie schloss gepeinigt die Augen und atmete tief durch, ehe sie sich zu Marco umwandte. Ein Blick in sein finsteres Gesicht ließ ihre Knie zittern. „Tut mir leid, Marco … hast du meine Nachricht denn nicht bekommen?“
    „Und ob!“ In einer heftigen Aufwallung knallte er sein Handy auf den Tisch. „Aber ich verstehe das ganze Theater nicht! Wo willst du überhaupt hin?“
    „In ein anderes Hotel.“
    „Warum?“
    Charlie hob hilflos die Schultern. „Das habe ich doch bereits versucht dir zu erklären. Ich kann nicht zu dir ziehen, Marco, deshalb gehe ich. Du brauchst mich ohnehin nicht mehr. Dein Buch ist auf Platz eins, also ist alles in bester Ordnung.“
    „Nichts ist in Ordnung!“, stieß er aufgebracht hervor. „Du bist nur übermüdet und weißt nicht …“
    „Danke für die Diagnose, Dr. Delmari“, flüchtete Charlie sich in Spott. „Aber Sie irren sich!“
    Marco schien einen Moment verunsichert, doch als Charlie sich an ihm vorbeischieben wollte, legte er seine Hände auf ihre Schultern. „Du darfst mich jetzt

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