JULIA EXTRA Band 0276
nicht verlassen!“, stieß er verzweifelt hervor. „Sag mir, was du verlangst. Ich lasse dich so nicht gehen!“
Charlie schaute ihm in die Augen und fühlte sich plötzlich schrecklich müde. „Mir reicht einfach nicht, was du mir bieten kannst …“
„Aber hast du nicht selbst gesagt, dass Kameradschaft und Stabilität für dich das Wichtigste sind, nachdem dein Exmann …“
„Es ist nicht genug, Marco. Das habe ich heute erkannt.“ Sie lächelte schwach. „Nicht dass ich deine Theorie grundsätzlich verwerfe … sie passt nur nicht auf mich, verstehst du? Liebe ist für mich der Ausgangs-, Dreh- und Angelpunkt einer Beziehung und …“
„Aber du könntest mit der Zeit lernen, mich zu lieben“, wandte er ein.
Charlies Herz machte einen wilden Sprung, ehe es schmerzhaft in ihrem Hals zu schlagen begann. „Lass es gut sein“, bat sie mit erloschener Stimme und machte sich von ihm frei.
„Weißt du, warum ich dir nicht erzählt habe, dass mein Buch auf Platz eins steht?“, fragte Marco mit dem Mut der Verzweiflung.
Charlie schüttelte benommen den Kopf.
„Weil das bedeutete, dass unsere Pseudobeziehung damit gar nicht mehr notwendig wäre!“
„Ich … ich verstehe nicht.“
„Ich wollte dir nicht die Entschuldigung liefern, gar nicht erst nach New York zu kommen.“
„Aber wieso?“
Marco fuhr sich mit allen Fingern durchs Haar und murmelte etwas auf Italienisch, was Charlie nicht verstand. „Weil ich dich liebe!“, brach es dann aus ihm heraus.
Gepeinigt schloss sie die Augen. „Was ist das für ein Spiel?“
„Es heißt Wahrheit .“ Ganz sanft legte Marco einen Finger unter ihr Kinn und zwang Charlie, ihn anzuschauen. „ Tesoro, ich wollte dir alle Zeit der Welt lassen, aber das kann ich jetzt nicht mehr. Ich will und ich darf dich nicht verlieren, weil ich dich liebe.“
„Sag das noch mal“, bat sie mit rauer Stimme.
„Ich liebe einfach alles an dir“, bekannte er lächelnd. „Die Art, wie du dein Haar trägst … egal, ob offen oder in einem strengen Knoten … mit oder ohne Brille … in Abendrobe oder nur mit einem Badetuch bekleidet …“ Hilflos hob er die breiten Schultern.
Sekundenlang starrte Charlie ihn einfach nur sprachlos an. „Ich dachte, wir seien nur Freunde.“
„Ein Freund, der sich unsterblich verliebt hat. Und ich weiß, dass du auch mehr für mich empfindest, cara. Vielleicht kann daraus eines Tages Liebe werden … Charlie, bitte, nicht weinen!“, rief er alarmiert aus, als sie ihr Gesicht in den Händen barg. „Ich wollte dich nicht drängen, es ist nur so …“
„Dass ich dich schon so lange liebe“, ergänzte sie heiser und versetzte Marco damit einen sichtbaren Schock. Aber der währte nicht lange. Ohne Vorwarnung stieß er einen unartikulierten Laut aus und zog Charlie ungestüm in seine Arme.
„Himmel, was habe ich für Ängste ausgestanden! Als du sagtest, du könntest ohne Liebe nicht leben, bin ich fast durchgedreht! Ich, der ich immer so stolz auf meine Ratio war! Oh Gott, tesoro, ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren …“
Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und schaute ihr tief in die Augen. „In Italien … weißt du … ich dachte, dein Exmann hätte immer noch einen Platz in deinem Herzen.“
„Die einzige Person neben Jack in meinem Herzen bist du, Marco, aber ich wusste, dass du mich nicht liebst und nur aus praktischen Erwägungen mit mir zusammen bist, und das hat alles so unendlich schwer gemacht. Küss mich, damit ich endlich merke, dass ich nicht träume“, forderte sie schüchtern und schmiegte sich hingebungsvoll an ihn, als er ihrer Einladung nachkam.
„Hmm, und ich dachte, Küsse dieser Art müssten dir die Wahrheit verraten“, versuchte Marco einen leichteren Ton anzuschlagen.
Charlie lachte leise. „Zumindest haben sie mir vermittelt, dass du Italiener bist, und zwar einer von der leidenschaftlichen Sorte“, neckte sie ihn.
„Ich habe nie eine andere so geküsst wie dich“, versicherte Marco mit einem glutvollen Blick. „Und jetzt rede ich nicht von den heißen Nächten, die wir zusammen verbracht haben – die selbstverständlich grandios waren –, sondern von etwas viel Tieferem.“ Plötzlich wurde er ganz ernst.
„Du hast mein Herz berührt, Charlie, wie es nie zuvor jemand getan hat …“
„Weißt du eigentlich, dass dies das Romantischste ist, was ich je von einem Mann zu hören bekommen habe?“
„Nicht von einem Mann, carissima …von deinem Mann!“
Und
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