JULIA EXTRA Band 0276
Feuerholzes zu stoppen. „Dafür wird er ein Vermögen fordern, und das habe ich nicht. Wie kann man nur so …“
„Sie müssen ihn nicht bezahlen“, sagte Max ruhig und drückte ihr ein Bündel Holz in die Hände. „Das habe ich bereits erledigt. Können Sie damit schon mal den Herd anheizen? Streichhölzer und Anzünder sind in den großen braunen Tüten. Die wichtigsten Lebensmittel habe ich im Kofferraum mitgebracht. Ich habe den Wagen so hingestellt, dass wir ausladen können, ohne nass zu werden.“ Er wies mit dem Kopf auf den rückwärts vor der Veranda geparkten Mercedes.
„Die wichtigsten Lebensmittel …“, wiederholte Phillippa schwach. Da sie keine Anstalten machte, sich zu bewegen, legte Max ihr die Hände auf die Schultern und schob sie ein Stück zur Seite, damit Duncan ihm das nächste Holzbündel zuwerfen konnte.
Das Gefühl von seinen warmen, kräftigen Händen auf ihren Schultern … diese Stärke und Energie … Phillippa fühlte sich wie in Trance … aufgehoben, schwerelos und wieder sanft abgesetzt. Was war gerade mit ihr geschehen? Wie betäubt ging sie zu dem Mercedes hinüber, legte das Holzpaket auf dem Boden ab, öffnete den Kofferraum und seufzte überwältigt auf.
„Ich … ich kann das nicht annehmen“, brachte sie erstickt hervor und presste eine Hand auf ihr wild hämmerndes Herz. Aus einer der Tüten war eine Rolle Schokoladenkekse rausgefallen, und daneben lag ein Päckchen Kaffee … echter Kaffee!
„Warum nicht? Im Haus ist es mörderisch kalt, und zu meinem Plan gehört nicht, dass ihr alle erfriert oder verhungert.“
„Zu Ihrem Plan?“
„Ja, mein Plan“, bestätigte er grimmig. „Können Sie nicht endlich Feuer machen, damit wir das Ganze drinnen im Warmen besprechen können?“
Phillippa starrte wie gelähmt auf den Holzhaufen, während sich ihre Verwirrung in Ärger verwandelte. „Sie können uns nicht einfach kaufen! Ich weiß nicht, worauf Sie es genau abgesehen haben, aber ich schwöre Ihnen, Sie werden es nicht bekommen!“ Je mehr sie sich in Rage redete, desto größer wurde auch ihre Angst. „Wir wollen Ihr Geld nicht!“
„Phillippa! Noch einmal … ich gehöre zur Familie, und deshalb habe ich jedes Recht, dafür zu sorgen, dass ihr … oder zumindest die Kinder es warm haben und genug zu essen bekommen“, erklärte er freundlich, aber nachdrücklich. Dann hob er das verschmähte Holzbündel vom Boden auf und drückte es ihr erneut in den Arm. „Bitte … machen Sie das Feuer an, und dann werden wir miteinander reden. Ach ja, Fisch und Chips sind auch in spätestens zehn Minuten hier … Lieferservice.“
„Lieferservice ?“ Sie konnte es nicht fassen. „Seit wann …?“
„Leider hatten sie nicht genügend Kartoffeln im Pub“, entschuldigte sich Max. „Aber Mrs. Ryan sagte, Ern könne rausgehen und ein paar ausgraben, allerdings gibt es deshalb erst gegen drei Uhr Fisch und Chips.“
„Ich wette, er hat ihr genauso viel bezahlt wie mir“, meldete sich Duncan wieder zu Wort. „Da bist du wirklich auf eine Goldader gestoßen, Phillippa-Mädchen.“
Zum ersten Mal war Phillippa Donohue wirklich sprachlos. Stumm starrte sie von einem zum anderen und konnte sich nicht entscheiden, wen sie sich zuerst vorknöpfen sollte.
„Gehen Sie endlich rein und machen Sie Feuer“, murmelte Max und schob sie sanft in Richtung Tür.
Und da sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte, ging Phillippa ins Haus und folgte Max’ Anweisungen.
Es mochte ihr vielleicht nicht gefallen … na ja, wenn sie ganz ehrlich war, gefiel es ihr doch, plötzlich umsorgt zu werden. Aber sie vertraute ihm nicht.
Nur, was hatte sie für eine Wahl?
Er war mit den Kindern verwandt, und das war mehr, als sie zu bieten hatte. Während sie die Tüten auspackte, die Max in die Küche getragen hatte, kommentierten Luc und die Zwillinge jedes einzelne Teil mit größtem Enthusiasmus.
„Würstchen!“, kreischten die Mädchen. „Eier! So viele hatten wir nicht mehr, seit der Fuchs unsere letzten Hühner gefressen hat. Marmelade! Honig, Honig, Honig! Und Kakao … und noch mehr Kakao! Schokolade, Limonade!“
Misstrauen hin oder her, dieser Mann war offenbar die Antwort auf ihre Gebete. Und als Max dann plötzlich in der Küchentür stand, erneut bis auf die Haut durchnässt, brachte Phillippa sogar ein schwaches Lächeln zustande.
„Wow“, sagte sie. „Ich kann es immer noch nicht fassen, was Sie für uns getan haben.“
Er deutete eine kleine Verbeugung
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