JULIA EXTRA Band 0276
an. „War mir ein Vergnügen. Dürfen Duncan und ich mal kurz in Ihren Wirtschaftsraum?“
Phillippa starrte auf die Pfütze, die sich zu seinen Füßen auf dem brüchigen Linoleum gebildet hatte. „Wollen Sie beide dort etwa einen Striptease aufführen?“
„Ich habe keine trockenen Sachen mehr, und Duncans wasserdichte Kleidung hat sich als nicht so dicht erwiesen, wie er dachte. Aber jetzt haben wir ja einen Wäschetrockner.“
„Wir haben was ?“
„Mr. und Mrs. Aston haben ihrer Tochter letzte Woche eine neue Zentralheizung spendiert“, erklärte er sachlich und veränderte dann seine Stimme: „Diese vielen Windeln von den Zwillingen werden noch ihr Tod sein, habe ich Ern gesagt. Der kleine Jason ist zwar aus den Windeln heraus, dafür ist er dauernd dreckig und muss ständig umgezogen werden. Als unsere Kinder klein waren, hatten wir kein Geld, aber jetzt ist es da. Warum sollen wir es dann nicht nutzen, um unsere Tochter zu entlasten? Aber was soll unsere Emmy jetzt mit diesem Ungetüm an Wäschetrockner anfangen, wenn sie dreimal so viel Windeln in dem neuen Heizungsraum aufhängen kann? Sie können ihn also gerne haben.“
Sein Akzent mochte französisch sein, aber ansonsten traf Max Mrs. Astons Stimme so perfekt, dass Phillippa nicht anders konnte, als zu kichern.
„Sie haben tatsächlich Emmys Wäschetrockner gekauft?“
„Bekomme ich keinen Applaus?“
Phillippa lächelte ihm zu und hob die Hände, doch dann schwand das Lächeln wieder, und ihre Hände fielen kraftlos zu den Seiten herab. „Max, das ist verrückt. Ich …“
„Meine Sachen kommen zuerst in das Ungetüm. Das ist der Preis. Oh, und ich brauche etwas, um … meine Blöße zu bedecken, während sie trocknen. Haben Sie etwas für mich?“
„Ich … ich denke schon.“
„Zwei Minuten, mehr brauchen Duncan und ich nicht, und dann nehme ich noch eine heiße Dusche. Ich werfe meine Sachen raus und Sie stopfen sie in den Trockner, okay?“
Es dauerte natürlich länger als zwei Minuten. Duncan half Max, den Wäschetrockner in den Wirtschaftsraum zu hieven, doch während Max im Bad verschwand, gesellte sich Duncan auf ein Schwätzchen zu Phillippa in die Küche.
„Wer ist er?“
„Ein Verwandter von Gina aus Übersee. Sie selbst bekam ihn nie zu Gesicht, und als sie und Donald verunglückt sind, hat sich die Familie nicht einmal gerührt. Wenn er sich jetzt so großzügig und fürsorglich zeigt, dann treibt ihn unter Garantie sein schlechtes Gewissen dazu.“
„Du hast Mr. Stubbins gar nicht erzählt, dass Max vielleicht ein Prinz ist“, wisperte Luc, als Duncan sich schließlich mit den Informationen, die Phillippa bereit gewesen war, ihm zu geben, auf den Weg machte.
„Wenn ich ihm das gesagt hätte, würde jedes Klatschmaul aus der Umgebung trotz Dauerregen noch heute auf unserer Schwelle stehen.“ Phillippa öffnete eine Tüte Crumpets, holte ein paar der runden, flachen Hefebrötchen raus und ging zum Toaster hinüber. „Und ich habe nicht die geringste Lust zu teilen. Wir haben Crumpets, Butter, Marmelade und Honig. Ich glaube, ich fange mit einem Honig-Crumpet an.“
„Max sagt, dass gleich auch noch Fisch und Chips geliefert werden.“
„Die Brötchen habe ich schon in der Hand. Was ist besser, jetzt zu essen oder irgendwann?“
„Magst du Fisch und Chips nicht?“
„Doch … danach.“
„Solltest du Max nicht noch was zum Anziehen bringen?“
„Ja“, entgegnete Phillippa gelassen, steckte zwei Crumpets in den Toaster und stellte dann Teller und Besteck vor die Zwillinge hin, die am Tisch saßen und jede ihrer Bewegungen aufmerksam beobachteten. „Aber man muss Prioritäten setzen …“
Als sie Lucs zweifelnden Blick sah, lachte sie verlegen auf und wurde sogar ein wenig rot bei der Vision, die sie plötzlich vor Augen hatte: Auf sie, Phillippa Donohue, wartete im Bad ein nackter, umwerfend attraktiver Beinahe-Prinz, und sie … zog ein getoastetes Crumpet vor!
Rasch bestrich sie das erste warme Brötchen mit Butter und Honig, die zu einer homogenen Masse verschmolzen, und stopfte es sich in den Mund, während sie sich auf die Suche nach etwas Tragbarem für ihren hohen Besuch machte. Doch das erwies sich leider als schwieriger als angenommen. Außer Donalds Melkcape waren alle seine Sachen längst bei der Fürsorge gelandet. Nach kurzem Zögern griff Phillippa nach ihren übergroßen Gymnastikhosen und einem Bettlaken.
Die Badezimmertür stand einen Spalt breit auf.
„Mr. de
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