JULIA EXTRA Band 0276
bedeuten hatten. Auf jeden Fall machten sie Phillippa nervös, und hätte sie geahnt, dass Max auf dem Weg zu Carver Levout war, wäre sie wahrscheinlich noch viel beunruhigter gewesen.
Als Phillippa am nächsten Morgen erwachte, schien die Sonne durchs Fenster herein, und die Zimmertür stand weit offen.
Nacheinander kamen alle drei Kinder herein und bauten sich vor ihrem Bett auf. Sie waren angezogen, frisch gekämmt, und so zufrieden, wie sie wirkten, hatten sie offenbar auch bereits gefrühstückt.
„Warum habt ihr mich nicht geweckt?“
„Haben wir doch versucht“, sagte Sophie. „Aber du hast so fest geschlafen, dass du nichts gemerkt hast.“
„Und Max meinte, wir sollen dich schlafen lassen, da du erschöpft bist“, ergänzte Luc mit einem Unterton von Besorgnis in der Stimme.
„Sehr erschöpft …“, echote Claire.
Phillippa wandte den Kopf und schaute zum Wecker auf dem Nachttisch hinüber. „Elf Uhr! Das ist ja schon fast Nachmittag!“
„Bist du denn jetzt erholt genug?“, wollte Sophie wissen. „Unten wartet nämlich Besuch auf dich.“
Phillippa fuhr im Bett hoch. „Besuch? Für mich?“
Wer sollte das sein? Alle, die sie kannte und liebte, waren hier in diesem Zimmer.
Na ja … fast alle.
„Eine neue Grandma“, piepste Claire.
„Meine Mutter“, klärte Max sie auf, der plötzlich mit einem Frühstückstablett in den Händen hinter den Kindern in der Tür erschien. „Und sie wartet darauf, dass ihr sie mit dem Rollstuhl durch den Garten schiebt.“ Das reichte, um die ganze Rasselbande in Bewegung zu setzen. An der Tür stoppte Luc und wandte sich noch einmal um.
„Ich werde nun doch kein Kronprinz“, verriet er Phillippa strahlend. „Max und ich haben uns heute Morgen unterhalten und einen richtig guten Plan gemacht. Aber jetzt muss ich los. Die Mädchen sind zu klein, um den Rollstuhl zu schieben.“ Luc warf seinem neuen Helden noch ein schüchternes Lächeln zu, dann verschwand auch er.
Phillippa und Max waren allein. Eigentlich hätte sie sich jetzt auch schüchtern fühlen müssen, aber so war es nicht. Stattdessen lächelte sie Max offen und erwartungsvoll an.
„Wann, glaubst du, ist der richtige Zeitpunkt, dich zu fragen, ob du meine Frau werden möchtest?“, murmelte Max, und ihre Welt stand still.
„Was hast du gesagt?“
„Du hast mich schon verstanden.“ Sorgsam setzte er das Tablett ab. „Eigentlich wollte ich warten, bis du deinen ersten Toast gegessen hast, aber du bist so unglaublich schön und verführerisch, dass dich mir bis dahin womöglich noch einer wegschnappt.“
„Ich … ich habe drei Kinder“, stammelte Phillippa fassungslos und senkte verwirrt den Blick. „Da wird man nicht einfach weggeschnappt.“
„Dummköpfe“, lautete Max’ vernichtendes Urteil. „Sie wissen nicht, was ihnen entgeht.“ Damit setzte er sich zu Phillippa auf die Bettkante und zog sie an sich. „Schau mich an“, forderte er lächelnd. „Da halte ich die wundervollste Frau auf Erden in meinen Armen und kann vor Glück kaum atmen. Ist das nicht fantastisch? Sag sofort, dass du mich heiraten wirst.“
Ihr Herz schlug bis zum Hals, und es kostete sie alle Kraft, sich ihm zu entziehen. Nur widerstrebend gab Max sie frei, und Phillippa zog sich so weit zurück, dass sie ihm in die Augen schauen konnte.
„Warum, Max?“, wollte sie wissen.
„Ganz einfach, weil ich dich liebe.“ Sie sah es in seinem Lächeln – diesem unglaublich anziehenden, verstörenden, betörenden Lächeln, das sie jedes Mal schwach machte. „Alle Ängste, alle Bedenken und Versuche, unsere Leben zu strukturieren und in vernünftige Gleise zu lenken, laufen aufs Gleiche hinaus. Ich liebe dich, Phillippa, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Nie hätte ich geglaubt, dass ich mal so etwas sagen würde. Das ist dein Verdienst, du kleine Zauberin … meine Märchenfee.“
Er beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf Phillippas Nasenspitze, aber sie war noch viel zu entgeistert, um zu reagieren.
„Jetzt werden wir gemeinsam unser Leben organisieren … und die Krone und das Land. Wichtig ist dabei nur, dass wir zusammen sind und uns lieben. Sag endlich, dass du meine Frau wirst, Phillippa. Ich möchte es so schnell wie möglich den Kindern erzählen, damit sie sich mit uns freuen können.“
Phillippa fühlte sich hin und her gerissen zwischen Hoffnung und Zweifeln. Wie gern hätte sie Ja gesagt. Aber einen wichtigen Punkt galt es noch zu klären.
„Was meinte Luc damit,
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