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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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nicht. Sie sollte nicht nur vorübergehend bleiben, und sie sollte ihn nicht wie einen beliebigen Klienten behandeln. „Du kannst nicht einfach eine Familie gegen eine andere eintauschen.“
    „Das ist der beste Vorschlag, den ich dir machen kann.“
    „Ich kann ihn nicht akzeptieren.“
    Louise zuckte mit den Schultern. „So lautet mein Angebot, Max. Nimm es an oder such dir jemand anderes.“
    „Es muss doch etwas geben, was ich dir dafür geben kann“, beharrte er. Er wollte nicht, dass sie ihm ihre Arbeitskraft schenkte. „Kein Geld, aber irgendein Symbol.“
    „Ein Symbol? Ganz gleich, was?“
    Unergründlich sah sie ihn an. Früher hatte er in ihrem Gesicht lesen können wie in einem offenen Buch. Doch jetzt fühlte er sich wie ein Blinder.
    „Egal, was.“
    „Darauf bestehst du?“
    Max nickte.
    „Dann möchte ich als Lohn dafür, dass ich mit dir an der Expansion der Bella Lucia-Restaurantgruppe arbeite, einen Kuss.“

4. KAPITEL
    Max hörte die Worte, doch es dauerte eine Weile, bis er begriff. „Einen Kuss? Was für einen Kuss? Und nur einen?“
    „Nur einen.“
    Plötzlich war ihm die Krawatte zu eng, doch er unterdrückte den Impuls, sie zu lockern. Das musste ein Spiel sein. Er konnte ihre Gedanken nicht lesen, sie aber offensichtlich seine.
    Und jetzt forderte sie genau das von ihm, was er sich selbst so lange versagt hatte. Sie sah so aufregend aus in dem engen Kostüm. Das weiche Haar umspielte ihr schönes Gesicht, und der Mund war die reinste Versuchung. Max wollte sie küssen, seit er denken konnte, und das machte sein plötzliches Zögern, ihrem Wunsch nachzukommen, verständlich. Denn wenn er einmal gekostet hätte, wie sollte es dann bei diesem einen Kuss bleiben? Ein Kuss war so verdammt wenig.
    „Jetzt?“, fragte er und bemühte sich um dieselbe Gelassenheit, die sie an den Tag legte.
    „Hast du es eilig, den Vertrag unter Dach und Fach zu bringen?“
    Sie neckte ihn nicht nur, sie wollte ihn auch noch herausfordern.
    „Du bestimmst die Regeln.“
    „Okay.“
    Hieß das, jetzt? Oder überließ sie ihm den Zeitpunkt?
    Louise wartete, kam ihm keinen Zentimeter entgegen.
    Max fühlte sich wie ein Teenager, der bei seinem ersten Kuss nicht wusste, wie er es richtig anstellen sollte. Und just in dem Moment bog das Taxi in eine Haarnadelkurve und drückte Louise an ihn. Anstatt sie zu küssen, hielt er sie nun ganz im Arm, als sie abrupt vor dem Restaurant zum Stehen kamen.
    Weich und verführerisch lag sie in seinem Arm und erinnerte Max an seine Träume – oder Albträume? –, denen er zu entgehen versuchte, indem er sich wahllos in andere Beziehungen stürzte. Und in die Arbeit.
    Das Bella Lucia.
    Louise rührte sich nicht, und es kostete Max seine ganze Willenskraft, sie nicht zu küssen. In dieser Situation sähe ein Kuss nicht wie eine symbolische Besiegelung ihres Vertrags aus, sondern würde in eine uferlose Liebkosung ausarten.
    „Schlechtes …“, Max räusperte sich. „Schlechtes Timing.“
    „Vielleicht“, gab sie sanft zurück. Dann entwand sie sich seinem Arm, stieg aus dem Wagen und ging ohne sich umzusehen zum Restaurant.
    „Alles in Ordnung?“, fragte der Fahrer. Max’ Hände zitterten, als er bezahlte.
    „Bestens, danke.“ Ihm fehlte nichts, was eine eiskalte Dusche nicht hätte richten können. „Wir hätten uns anschnallen sollen.“
    Hinter der schlichten Fassade des Bella Lucia Berkeley Square verbarg sich eines der exklusivsten und luxuriösesten Restaurants Londons, ein Ort, an dem sich Politiker, Börsenhaie und wichtige Geschäftsleute zum Essen und Debattieren trafen.
    Obwohl sie innerlich zitterte, wirkte Louise nach außen hin ruhig und ausgeglichen.
    Sie hatte gelernt, die Nerven zu bewahren. In Meetings konnte sie das Adrenalin konstruktiv in Energie umwandeln. So bereitete es ihr nicht die geringste Mühe, Gefühle unter Verschluss zu halten. Und auch jetzt konnte sie es. Musste es können. Allerdings ging es hier nicht um Geschäftliches …
    Wieder einmal hatte sie sich von Max so reizen lassen, dass ihr etwas Unüberlegtes herausgerutscht war. Als er nun zu ihr trat, lächelte sie ihn unverbindlich an. Wortlos hielt er ihr die Tür auf. Vor ihm betrat sie das Restaurant mit der kleinen Bar, wobei sie sich die ganze Zeit über seiner Hand bewusst war, die in ihrem Rücken lag. Kaum merklich, aber doch unmissverständlich da. Immer noch spürte sie, wie er sie vorhin im Arm gehalten hatte.
    „Diesen Moment habe ich schon immer

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