JULIA EXTRA Band 0281
Und ich werde dir, meiner einzigen wahren Liebe, treu sein, so wie ich es immer gewesen bin. Meine Liebe reicht für uns beide.“
Einen Moment lang stand Giovanni wie angewurzelt da und lauschte auf das heftige Pochen seines Herzens. Dann zog er Alexa in seine Arme und drückte sie an sich, als wollte er sie nie wieder loslassen. Ihre Lippen begegneten sich in einem Kuss, so zärtlich und innig, wie sie sich noch nie geküsst hatten. Ein Kuss, in den sie all ihre Liebe legten und der ein Versprechen für die Zukunft war.
Keiner von ihnen bemerkte zunächst den kleinen Jungen, der sich in die Bibliothek geschlichen hatte. Doch als sie ihn sahen, breiteten sie die Arme aus und schlossen Paolo in ihre Umarmung mit ein.
Alexa und Giovanni erneuerten ihr Eheversprechen in einer kleinen Kirche in Neapel, was Scheich Zahir so erfreute, dass er es sich nicht nehmen ließ, ein großes Fest für sie in Kharastan zu geben. Selbstverständlich waren dazu auch Teri und andere Freunde aus England eingeladen, und natürlich auch die Großmutter aus Kanada.
Der einzige Wermutstropfen in ihrem Glück war die unübersehbare Tatsache, dass der Gesundheitszustand des alten Scheichs sich dramatisch verschlechterte und ihm zweifellos nicht mehr viel Zeit blieb. Dennoch gelang es ihm, sie alle noch einmal zu überraschen, indem er öffentlich Malik, seinen ersten Berater und Vertrauten, als seinen dritten und ältesten Sohn anerkannte.
Alexa und Giovanni, die sich angesichts der Gebrechlichkeit des Scheichs schon Gedanken darüber gemacht hatten, wie er wohl seine Nachfolge regeln würde, waren erleichtert. Giovanni, der als der bis dahin älteste Sohn in der Pflicht gewesen wäre und in seinem Leben noch keiner Verantwortung ausgewichen war, atmete auf, dass ihm die Entscheidung erspart blieb.
Als Alexa ihn lächelnd fragte, ob er denn nicht enttäuscht sei, dass er nun nicht Scheich und Herrscher über dieses wildromantische Land würde, antwortete er ehrlich: „Nein, amata mia … denn ich besitze größere Reichtümer, als sie mir irgendein Königreich bieten könnte. Ich habe dich und Paolo … was mehr könnte sich ein Mann wünschen?“
– ENDE –
Ally Blake
Das Meer, der Strand und du
1. KAPITEL
Tom Campbell warf die Tür seines altgedienten Pritschenwagens zu, schloss sie aber nicht ab. Hier in Portsea lebten Ärzte, Anwälte und andere wohlhabende Bürger hinter hohen Zäunen in großen Häusern auf ausgedehnten Grundstücken mit eigenen Tennisplätzen und schicken Pools. Sie würden ihm bestimmt nicht das ziemlich ramponierte Vehikel entwenden.
Er schob den Werkzeuggürtel zurecht, hängte den rosa Kissenbezug mit alten Lappen über die Schulter und ging durch ein mit Moos bewachsenes Tor, auf dem ein Schild mit dem Schriftzug Belvedere prangte.
Weiter unten auf dem abfallenden Gelände sah er zwischen üppigem Laub weiß gestrichenes Holz und ein schiefergraues Dach, was für ein Haus am Strand nicht ungewöhnlich war. Unüblich war jedoch, dass der Besitz nicht total herausgeputzt und gepflegt war. Genauer gesagt, er war überhaupt nicht gepflegt.
Tom ging über die Zufahrt weiter, die mehr einem Feldweg ähnelte, bis sich ihm schließlich der Blick auf das Haus als Ganzes bot. Es wirkte, als wäre es über Jahrzehnte hinweg erbaut worden, wobei mehrere Architekten mit völlig verschiedenen Ideen das Sagen gehabt hatten. Auf mindestens fünf Ebenen erstreckte es sich auf dem sanft geneigten Hang über der Klippe. An den meisten Fenstern waren die grünen Läden geschlossen und offensichtlich schon lang nicht mehr geöffnet worden, wie man am Rost auf den Angeln erkennen konnte. Dichtes Gebüsch wucherte rings um das Haus.
Es hätte einen neuen Anstrich gut gebrauchen können – und der Garten etwas liebevolle Zuwendung sowie den energischen Einsatz einer Hacke. Der Besitz wäre der Traum eines jeden Restaurators, und das würde er, Tom, seiner Arbeitgeberin „Lady“ Bryce mitteilen, sobald er wusste, weshalb sie ihn engagiert hatte. Immerhin war er kein professioneller Gärtner, sondern nur ein „Mann für alles“, der verschiedenste Dinge erledigte.
Die Dame des Hauses kannte er bisher nur vom Sehen, wenn sie in ihrem schwarzen Jeep die Hauptstraße von Sorrento entlangfuhr – das Haar im Nacken gebunden, eine große Sonnenbrille vor den Augen und die Hände fest am Steuer. Das Etikett „Lady“ hatten ihr die Schwestern Barclay angehängt, denen der Kurzwarenladen gehörte und die pikiert waren,
Weitere Kostenlose Bücher