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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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Sonne und in der fürsorglichen Nähe seines Vaters aufblühte. Und allmählich wurde ihr klar, dass eine moralische Verpflichtung noch viel mehr Bedeutung haben konnte als ein drohender Rechtsstreit. Denn mit dem gebührenden Abstand war sie längst zu der Einsicht gelangt, dass kein Gericht der Welt ihr Paolo wegnehmen würde, nur weil sein Vater reich und mächtig war. Aber wie hätte sie es übers Herz bringen sollen, Paolo wieder aus diesem Leben herauszureißen, in dem er so glücklich war?
    Nachts, wenn die Grillen draußen vor ihrem Fenster zirpten, ertappte sie sich dabei, wie sie im Bett lag und in die Dunkelheit lauschte. Hoffte sie wirklich, Giovannis Schritte zu hören? War ihr denn nicht klar gewesen, als sie ihn zurückgewiesen hatte, wie stolz er war?
    Nacht für Nacht lag sie so da und fragte sich, ob sie vielleicht zu ihm gehen sollte.
    Doch je länger sie darüber nachdachte, desto größer wurden ihre Zweifel. Würde sie es mit ihrer Selbstachtung vereinbaren können, sich mit lieblosem Sex zufriedenzugeben, wenn sie sich doch eigentlich nach Liebe, Nähe und echter Partnerschaft sehnte?
    Liebe war nicht Giovannis Sache. Eifersucht, Misstrauen, Kälte … ja. Selbst wenn er mit ihr schlief, gab er seine wahren Gefühle nicht preis. Er gab seine wahren Gefühle nie preis. Konnte eine Frau es aushalten, mit solch einem Mann zu leben? War Alexa bereit dazu?
    Resigniert starrte sie an die Decke. Es war schon seltsam, wie man sich immer wieder sagen konnte, was man alles von einer guten Beziehung erwartete … aber am Ende zählten nur die Sehnsucht und die unerträgliche Leere im Herzen.

12. KAPITEL
    „Mama, wusstest du, dass das Fußballstadion von Neapel Stadio San Paolo heißt?“
    Alexa lächelte. „Nein, Darling, das wusste ich nicht.“
    „Du hast mich nicht deshalb Paolo genannt?“
    Sie saßen beim gemeinsamen Frühstück. Alexa stellte ihre Kaffeetasse auf den Tisch und begegnete Giovannis unergründlichem Blick. „Nein … ich habe dich Paolo genannt, weil es ein hübscher Name ist.“
    „Ich dachte, ich mache mit Paolo und Fabrizio heute Vormittag einen kleinen Ausflug zum Stadion, und dann essen wir eine Pizza am Strand“, warf Giovanni ein und fügte nach kurzem Zögern hinzu: „Möchtest du mitkommen?“
    Sie merkte, wie viel Überwindung es ihn kostete, sie zu fragen. Und es gab Tage, an denen es auch ihr sehr schwerfiel, nach außen heile Familie zu spielen. Heute war so ein Tag. Deshalb schüttelte sie den Kopf. „Nein, danke. Ich hatte vor, mich mit den Stoffmustern für die Vorhänge in der Bibliothek zu beschäftigen. Außerdem habe ich ein Buch über Wandfarben des fünfzehnten Jahrhunderts gefunden.“
    Er zuckte die Schultern, legte seine Serviette beiseite und stand auf. „Wie du willst“, meinte er kühl. „Wir werden gegen fünf Uhr zurück sein.“
    „Kann ich dann noch im Pool schwimmen, Papa?“
    „ Sì, bambino.“ Giovanni lächelte liebevoll. „Du kannst dann noch schwimmen.“
    Doch sein Herz war schwer, als er zusammen mit seinem kleinen Sohn loszog, um Fabrizio abzuholen. Die sichere Erkenntnis, dass er so nicht weitermachen konnte, überschattete den sonnigen Tag.
    Sie alle konnten nicht so weitermachen. Es war nicht fair … vor allem gegenüber Alexa nicht. Giovanni war die Traurigkeit hinter ihrem Lächeln nicht entgangen, und zu seinem eigenen Erstaunen tat ihm ihr stilles Leiden weh. Er fühlte sich wie ein Tyrann, ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, als Männer ihren Willen ohne Rücksicht auf Verluste mit Macht und Gewalt durchsetzten.
    Ja, er wollte seinen Sohn ganz bei sich haben. Aber auf Dauer war das nicht möglich, wenn er seine Mutter erpresste und zum Bleiben zwang. Kein Wunder, dass sie vor ihm zurückschreckte, wenn er nur in ihre Nähe kam. Bei jeder anderen Frau hätte er vermutlich versucht, sie durch Verführung zu halten. Doch das stand nicht zur Debatte. Denn erstens würde es auch nur eine vorübergehende Lösung sein, und zweitens hatte er in diesen vergangenen Wochen einen großen Respekt vor Alexa entwickelt … hatte gelernt, ihre Beherrschtheit und Würde zu bewundern.
    Ja, sie verdiente diesen Respekt … und noch etwas anderes: ihre Freiheit. Giovanni blinzelte in die Sonne, während ein dunkler Schatten auf sein Herz fiel.

    Sobald sie allein war, machte Alexa sich an die Arbeit. Ursprünglich hatte Giovanni es sicher nur so dahingesagt, als er vorschlug, sie könnte sich um die Renovierung des Palazzo kümmern.

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