Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
sie nicht mehr aufhören.
    Sie presste die Hände fester um ihre Knie, krallte sich an ihren nackten Oberschenkeln fest. Den Kopf in ihren Armen vergraben, bebte sie am ganzen Körper.
    Sie konnte es nicht länger ertragen. Sie war am Ende ihrer Kräfte.
    Ein Schatten fiel auf sie.
    „Clare?“
    Da war eine seltsame Stimme, die sie noch nie gehört hatte. Aber sie konnte sowieso nichts richtig wahrnehmen, ihre Weinkrämpfe übertönten alles. Heiße, qualvolle Tränen machten sie blind. Alles, was sie außer den Erschütterungen ihres Körpers fühlen konnte, waren ihre Finger, die sich in ihre Schenkel gruben.
    „ Clare?“
    Wieder diese Stimme. Noch seltsamer war, dass Clare sie nicht erkannte. Diese Stimme gehörte jemandem, dem sie noch nie begegnet war. Erneut fragte sie sich, wo sie war.
    „ Clare!“
    Sie hörte Worte, die sie nicht verstand; die aber sehr dringlich klangen. Und wie ein Befehl.
    Dann plötzlich war er an ihrer Seite und kniete neben ihr. Ja, es war Xander! Nun hatte sie ihn erkannt. Seine Hände lagen auf ihrer Schulter, und er war so nah bei ihr, dass er seine Arme um sie legen konnte, sie halten konnte. Er fuhr mit einer Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
    Xander sagte etwas. Sie verstand die Bedeutung seiner Worte nicht, sondern konnte ihn lediglich anstarren. Blind durch die Tränen, die ihr über die Wangen liefen, während sie laut schluchzte und kaum Luft bekam.
    Da war etwas in seinem Gesicht zu erkennen, in seinen Augen.
    Er schien völlig schockiert zu sein.
    „Oh mein Gott, Clare! Wieso? Wieso?“, fragte er ungläubig. Das gab ihr den Rest. Ihre Hände fuhren nach oben. Mit den Fäusten hämmerte Clare unablässig auf seine starke Brust.
    „Du Mistkerl!“, brach es aus ihr heraus.
    Sofort schlossen sich seine Hände reflexartig um ihre Handgelenke. Sie wehrte sich gegen seinen stahlharten Griff. Aber es war hoffnungslos.
    Hilflos schluchzte sie auf. „Was meinst du mit ‚Wieso?‘ Wie kannst du mich das fragen? Nach allem, was du mir angetan hast, wagst du es, mich das zu fragen? Als wüsstest du es nicht selbst?“
    Xander umfasste ihre Gelenke fester, während er versuchte, in der Hocke sein Gleichgewicht zu halten.
    „Was ich dir angetan habe?“, schrie er. Es war beängstigend, wie sich plötzlich der Ausdruck seiner Augen änderte. Sie sprühten nur so vor unterdrückter, lebensgefährlicher Wut. „Du hast mir meinen Sohn vorenthalten! Nichts, aber auch gar nichts kann das rechtfertigen. Du hattest vier Jahre Zeit, mir mitzuteilen, dass ich einen Sohn habe. Was du aber nie getan hast. Und du hättest es auch nie getan. Ich hätte mein Leben gelebt, ohne je von ihm erfahren zu haben!“
    Sie verzog das Gesicht. „Glaubst du im Ernst, ich hätte dir gesagt, dass ich von dir schwanger bin? Nachdem du mich aus deinem Leben geworfen hattest wie ein benutztes Stück Papier? Nachdem du mich wie eine Hure bezahlt hattest?“, schrie sie ihn an.
    Sein Blick verdunkelte sich. „Allmächtiger! Hättest du mehr von mir gehalten, wenn ich es beendet hätte, ohne dir zu danken?“
    Sie riss sich mit aller Macht von ihm los. „Du musstest mir nicht für den Sex danken! Lieber Gott, ich wusste, dass ich nicht in deine Nähe hätte kommen dürfen. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es …“
    Sie brach ab. „Ach, was soll’s!“, fuhr sie schließlich fort. „Ich weiß, wie du bist! Ich weiß es seit vier Jahren. Und jetzt habe ich es letzte Nacht noch einmal bestätigt bekommen. Oder etwa nicht? Du hattest Lust, und es war sonst niemand zur Stelle. Wieso sich nicht einfach bedienen? Selbst wenn dabei eine weitere ungeplante Schwangerschaft riskiert wird? Du wolltest Sex, und du hast ihn dir genommen. Und wage ja nicht, mir vorzuhalten, dass ich nicht Nein gesagt habe. Denn ich weiß genau, was für eine Idiotin ich letzte Nacht war. Was für eine absolut unverzeihliche Idiotin! Wie vor vier Jahren! Mich völlig zum Narren zu machen und mich in dich zu ver…“
    Entsetzt über sich selbst, brach Clare den Satz ab. Sie wollte nur noch, dass der Boden unter ihr aufging und sie verschluckte. Sie kämpfte sich auf die Füße und taumelte blind davon. Über ihre Wangen liefen unaufhaltsam die Tränen. Sie schmeckten bitter. Ihre Nase lief, und ihre Glieder schmerzten.
    Xander griff nach ihrer Hand. Als es ihm nicht gelang, sprang er auf, um sie einzuholen. Clare wehrte ihn ab und stürzte zum Meer. Sie musste ihm entkommen! Wie hatte sie sich nur verraten können?

Weitere Kostenlose Bücher