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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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R. Wer war dieser Mann? Auf keinen Fall ein einfacher Räuber. Diese Erkenntnis machte Tamsin Angst.
    „Mit einer Million Euro“, behauptete sie kess.
    „Ein nettes Sümmchen.“
    „Sie wären auf einen Schlag reich.“ Innerlich betete sie, dass Aziz’ Onkel, der das Familienvermögen verwaltete, auch tatsächlich bereit wäre, das Lösegeld zu zahlen.
    „Ein großzügiges Angebot“, murmelte der Bandit. „Doch ich muss Sie enttäuschen … ich bin nicht hinter Geld her.“ Damit beugte er sich in den Wagen und griff nach ihren Schultern.
    Tamsin schrie auf, trat nach ihm und versuchte, nach der Maske zu greifen.
    „Hören Sie auf, so ein Theater zu machen“, grollte ihr Peiniger, doch sie kämpfte verbissen weiter. Als sie ihn mit einem gezielten Tritt am Schienbein traf, fluchte er lästerlich, umklammerte ihre Handgelenke mit einer Hand, langte mit der anderen in seine Jackentasche und zog ein weißes Tuch hervor, das er ihr auf Mund und Nase presste.
    Er will mich betäuben!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie bemühte sich, nicht zu atmen, aber es war zwecklos. Der süßliche Geruch der Droge verursachte ihr Übelkeit. Alle Kräfte aufbietend wollte sie das Gesicht abwenden, doch der Mann verstärkte den Druck nur noch mehr. Verzweifelt rang sie nach Luft, die Erde begann sich um sie zu drehen, und Tamsin versank in tiefer Dunkelheit.

    Als sie aufwachte, lag Tamsin in einem weichen, komfortablen Bett.
    Zögernd öffnete sie die Augen. Ihr Kopf schmerzte unerträglich. Sie hörte Wellenschlag, das Ächzen von Holz und die schrillen Schreie der Seemöven.
    Und jetzt erst fiel ihr auf, dass sie ausgezogen war.
    Abrupt setzte Tamsin sich auf und schlug die edlen Leinenlaken zurück. Sie trug nur einen kostbaren Spitzen-BH mit passendem Höschen – gedacht als verführerisches Outfit für die Hochzeitsnacht.
    „Ich nehme an, Sie haben gut geschlafen?“
    Mit einem Ruck raffte Tamsin die Laken bis zum Kinn hoch. Ein attraktiver Fremder lehnte in der offenen Tür und musterte sie ironisch. Er war groß, breitschultrig, hatte einen olivfarbenen Teint und kurzes schwarzes Haar. Das schneeweiße Hemd und die enge schwarze Hose brachten seinen athletischen Körper ausgesprochen vorteilhaft zur Geltung.
    Tamsin war sich sicher, ihn nie zuvor gesehen zu haben, aber sie erkannte seine Stimme. Und den sinnlichen Mund. Sinnlich und grausam zugleich! Am besten aber erinnerte sie sich an die kalten dunklen Augen.
    „Wo bin ich hier?“ Sie hatte eine verschwommene Erinnerung an einen Helikopterflug und eine Fahrt durch die lauten Straßen Tangers. „Was haben Sie mit Hatima und Camilla gemacht?“
    Er trat ganz in die Kabine ein, und sein intensiver Blick war so hasserfüllt, dass sie schauderte. „Sie sollten sich lieber darüber Sorgen machen, was ich mit Ihnen vorhabe.“
    Genau daran versuchte sie am wenigsten zu denken … denn wenn sie das zuließ, dann fühlte sie helle Panik in sich aufsteigen. Nicht ihretwegen, sondern wegen Nicole, ihrer kleinen Schwester, die immer noch in Tarfaya gefangen gehalten wurde und deren Schicksal ganz allein von ihr abhing.
    Sie musste sich zusammennehmen und Geduld haben, bis die Gelegenheit zur Flucht da war oder zumindest, bis sie einen Plan geschmiedet hatte.
    „Sind die anderen beiden auch Ihre Gefangenen?“, wollte sie wissen und ärgerte sich über das leichte Beben in ihrer Stimme. „Wohin haben Sie mich verschleppt? Haben Sie dem Scheich schon eine Nachricht zukommen lassen?“
    Der bedrohliche Fremde verschränkte die Arme vor der Brust. „Von mir wird er keine Nachricht erhalten.“
    „ Was?“
    Er trat ans Bett heran. Sein muskulöser Körper wirkte angespannt wie der einer Raubkatze kurz vor dem Sprung, und nur mit purer Willenskraft schien er sich davon abhalten zu können, nach ihr zu greifen.
    „Die anderen habe ich in Tarfaya zurückgelassen“, sagte er hart. „Ich brauche nur Sie.“
    „Mich? Aber warum?“
    Stumm schaute er auf seine Gefangene herab, das klassisch schöne Gesicht zu einer undurchdringlichen Maske erstarrt.
    „Wo bin ich hier?“, versuchte Tamsin es noch einmal.
    „Auf meiner Jacht.“
    Hmm … der Geräuschkulisse und ihrer Umgebung nach zu urteilen, war ihr das natürlich längst klar gewesen. Sie hatte es sich nur noch mal bestätigen lassen wollen. Durch eines der Fenster sah man die Sonne als rotorangen Feuerball im Meer versinken, doch Land konnte Tamsin nicht entdecken. Offenbar waren sie auf hoher See. Und hier würde sie

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