JULIA EXTRA Band 0281
sie ein wildes Pferd, das es zu zähmen galt. „Ein ganzes Leben …“
„Auf was?“, fragte sie heiser.
„Auf dich.“
„Auf mich?“ Tamsin wusste gar nicht, was sie mehr verblüffte. Die Aussage an sich oder der Umstand, dass ihr Entführer sie plötzlich duzte.
Fast wäre es ihr lieber gewesen, er hätte sie geschlagen, damit konnte sie umgehen. Stattdessen zitterte sie unter seiner Berührung. Er brauchte nicht einmal Gewalt anzuwenden. Ein sanftes Streicheln, und er konnte von ihr haben, was er wollte. Und dabei war es nur ihre Wange gewesen …
Was würde erst geschehen, wenn er sie küsste, ihre empfindlichen Brustspitzen liebkoste … zu ihr ins Bett kommen und sich über sie …
Rasch schlug sie die Augen nieder. „Warum haben Sie mich entführt?“, fragte sie erneut. „Was haben Sie mit mir vor?“
„Du bist so etwas wie eine Kriegsbeute für mich, Tamsin“, erklärte er in leichtem Plauderton. „Und ich freue mich bereits darauf, herauszufinden, ob Rache tatsächlich so süß schmeckt, wie behauptet wird …“
Während er sprach, fuhr er mit den Lippen über ihre zarte Ohrmuschel. Sein warmer Atem auf ihrem Hals ließ ihre Haut am ganzen Körper wie Champagner prickeln.
„Bitte …“, wisperte sie mit geschlossenen Augen, ohne zu wissen, worum sie überhaupt bat. Ihr Körper fühlte sich völlig fremd an. Angespannt und erregt, kalt und heiß zugleich.
Bedächtig strich er ihr eine rotgoldene Strähne hinters Ohr, zeichnete mit einem Finger die geschwungene Linie ihres wunderschönen Mundes nach und fuhr quälend langsam ihre zarte Kehle entlang, bis zu der Stelle, wo das Laken den Ansatz ihrer Brüste versteckte. Dann verfolgte er gebannt, wie Tamsin sich unbewusst mit der Zungenspitze über die weichen Lippen fuhr, und in der nächsten Sekunde lag sein Mund auf ihrem.
Sein Kuss war fordernd, hungrig und setzte Tamsins Körper in Flammen. Instinktiv schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und vergrub ihre Finger in dem dichten schwarzen Haar, als er seinen Kuss vertiefte.
„Die Fotos der Paparazzi werden dir auf keinen Fall gerecht“, raunte er gegen ihre Wange, als er sich zurückzog. „Um Frauen wie dich entfachen Männer Kriege …“
Tamsin spürte immer noch seine Berührung auf ihrer zarten Haut, als sie einen überraschten Laut ausstieß. Das Laken war ihrem Griff entglitten und bauschte sich um ihre Hüfte. Sein bewundernder Blick wanderte von ihren runden Brüsten, bedeckt durch den zarten Spitzen-BH, über den flachen Leib bis hinunter zu ihrem reizenden Bauchnabel und wieder zurück zu den aufgerichteten Brustspitzen, die sich gegen die dünne weiße Spitze drängten.
Bevor sie das Laken hochziehen konnte, waren seine Hände auf ihrer nackten Haut. Mit einer schnellen Bewegung fasste er Tamsin um ihre schmale Taille und zog sie ungestüm an sich. Sie versuchte erst gar nicht, sich gegen ihn zu wehren. Sie konnte es nicht …
Er küsste sie erneut, mit einer ungezügelten Leidenschaft, die sie bis ins Innerste aufwühlte. Mit seinen warmen, starken Händen massierte er ihren Rücken, und alles, was sie denken konnte, war, dass noch nie zuvor in ihrem Leben sie jemand so geküsst hatte.
Sie war verloren. Ohne sich Rechenschaft über ihr Tun abzugeben, schob sie ihre Hände unter sein Hemd, um ihm noch näher zu sein. Fast fiebrig liebkoste sie mit ihren schlanken Fingern den flachen, harten Bauch und arbeitete sich zu der muskulösen Brust empor. Als er den Verschluss ihres BHs berührte, vernahm Tamsin einen lustvollen Laut.
In dem Moment klopfte es hart an der Tür. Nur widerwillig löste Marcos sich von Tamsin, und nach Atem ringend schauten sie einander in die Augen.
Er wirkt fast verstört, stellte sie erstaunt fest, aber nicht halb so sehr wie ich. Noch während sie das dachte, änderte sich sein Gesichtsausdruck.
„Du bist gut … wirklich gut.“ Wie er es sagte, hörte es sich wie eine Anklage an.
Sie war gut? Als wenn sie diejenige gewesen wäre, die versucht hatte, ihn zu verführen!
Er ging zur Kabinentür und öffnete sie. Draußen stand eine junge Frau mit einem Arm voller Sachen. „Die Kleider für die Señorita, Patrón“, erklärte sie beflissen und zog sich wieder zurück.
Mit zwei Schritten stand er wieder neben dem Bett und legte ein schwarzes Kleid und ein Paar schwarze High Heels auf der Decke ab. „Hier … das war eben Maria, die dir auch den Kaftan ausgezogen hat, damit du bequemer schlafen konntest“, murmelte er spöttisch.
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