JULIA EXTRA Band 0281
Lippen, als er fühlte, wie Alexa sich seiner Hand entgegendrängte.
Sie hielt den Atem an. Im Halbdunkel des Zimmers sah sie das erregte Leuchten in seinen Augen. Zögernd streckte sie eine Hand aus und berührte ganz zart sein markantes Gesicht. Natürlich hätte sie mit Nein antworten können, aber hatte es Sinn, auf all die Lügen noch eine weitere zu häufen? Und war dies nicht sowieso unausweichlich festgeschrieben, seit Giovanni in der Woche zuvor erneut in ihr Leben getreten war? „Ja“, flüsterte sie resigniert. „Ich will dich.“
In dem Moment wusste er, dass sie ihm gehörte … und dass er sie dazu bringen konnte, darum zu betteln, wenn er es nur wollte. Doch irgendwie erschien ihm dieser Sieg seltsam hohl, ohne dass er begriff, warum. Eine derartige Unsicherheit war er nicht gewohnt, weshalb er umso entschlossener die Initiative ergriff. „Komm, wir sollten unseren Sohn nicht wecken.“ Ohne zu zögern hob er Alexa hoch und trug sie in das große Schlafzimmer.
Ein wenig verunsichert blickte Alexa in sein unergründliches Gesicht, als er sie behutsam auf das Himmelbett legte. War Giovanni plötzlich verstimmt, oder bildete sie sich das nur ein?
Er war neben dem Bett stehen geblieben und betrachtete sie so eindringlich wie noch nie zuvor. Dann beugte er sich urplötzlich herab, griff mit beiden Händen in den Ausschnitt ihres schimmernden Satinnachthemdes und riss es mit einem Ruck in der Mitte entzwei, sodass ihr hinreißender Körper seinen glühenden Blicken preisgegeben war.
Alexa atmete erschrocken ein. „Giovanni! Warum … hast du das getan?“
Er wusste es selbst nicht. Um etwas zu zerstören, was ihr gehörte? Um sich daran zu erinnern, dass letztlich alles vergänglich war? Ein seidenes Nachthemd ebenso wie ein Eheversprechen? „Sagen wir einfach, ich konnte es nicht mehr erwarten“, antwortete er rau.
Ihre Vernunft sagte ihr, dass sie hätte protestieren müssen … dass sie ihn darauf hätte hinweisen müssen, dass er soeben ein sehr teures Geschenk zerstört hatte, das ihm vielleicht nichts, ihr aber sehr viel bedeutete. Doch es war zu spät. Erneut stockte ihr der Atem … aber diesmal vor Lust. Denn Giovanni hatte angefangen, sie wieder zu küssen, wobei er sich langsam zu ihr legte. Wie es aussah, konnte … oder wollte er wirklich nicht mehr warten, und er hielt nur noch inne, um ein Kondom überzustreifen.
„Giovanni …“, hauchte Alexa.
Er schob eine Hand zwischen ihre Schenkel, um sie zu öffnen, bevor er sich verlangend gegen sie drängte.
Was, in aller Welt, bewegte sie, ihn mit den Beinen zu umfangen und ihm einladend entgegenzukommen, als hätte es all die verletzenden Worte und Bitterkeit zwischen ihnen nie gegeben? War es reines sexuelles Verlangen, das sie viel zu lange unterdrückt hatte? Oder lag der Grund darin, dass tief in ihrem Herzen trotz allem Giovanni immer noch das Zentrum all ihrer Träume und Sehnsüchte war, auch wenn sie alles getan hatte, ihn zu vergessen?
Der Mann, den sie mehr als ihr Leben geliebt hatte. Und immer noch liebte?
„Nein!“, flüsterte sie verzweifelt.
Giovanni hielt sofort inne. „Nein?“, wiederholte er ungläubig.
„Doch. Ja!“ Alexa schmiegte sich an ihn und krallte die Finger in sein dichtes schwarzes Haar. „Ja!“
Aber gerade diese erregte Aufforderung veranlasste Giovanni, sich zurückzuhalten. Zu groß war sein Bedürfnis, sich zu beweisen, dass er und nicht sie alle Macht in Händen hielt … dass er sie hinhalten und dazu bringen konnte, ihn anzuflehen, während er die Willenskraft besaß, ihr zu widerstehen.
Doch dann presste sie ihre Lippen weich und warm an seinen Hals und ließ die Zungenspitze über seine Haut kreisen, wie sie es früher immer getan hatte. Diese kleine Geste katapultierte ihn zurück in eine Zeit, als Alexa noch der Inbegriff all seiner Hoffnungen und Träume von einer glücklichen Zukunft gewesen war. Giovanni hatte das Gefühl, als habe sie ihm einen Dolchstoß mitten ins Herz versetzt.
Zornig stieß er zu und drang machtvoll in sie ein … und mit jedem weiteren Stoß wollte er die Erinnerung auslöschen, dass er sie geheiratet und sie ihm einmal viel mehr bedeutet hatte als das, was sie jetzt war: eine willige Gespielin in seinem Bett. Sie bedeutet dir nichts!, redete er sich ein, wobei er fest die Augen schloss.
„Giovanni …“
Alexa klammerte sich an ihn, während er sie immer schneller zum Gipfel der Lust trieb. Doch irgendwie schien ihr das Vergnügen rein physisch
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