JULIA EXTRA Band 0281
bis du erreicht hattest, was du wolltest, aber …“
„Aber du wolltest es nicht, richtig?“, vollendete Giovanni spöttisch ihren Satz. „Ich hatte richtig Mühe, dich zum Mitmachen zu bewegen, stimmt’s?“
Alexa hielt es für besser, seinen Einwand zu ignorieren. „Du hättest wenigstens den Anstand besitzen können, dich vor Morgengrauen in den Salon zu schleichen und dir dort auf einem der Diwans ein Bett zu machen. Auf diese Weise wäre Paolo nicht Zeuge geworden …“
„Zeuge von was? Wie ein Mann und seine Frau zusammen in ihrem Bett aufwachen?“, fiel Giovanni ihr ins Wort. „Ist das so ein schreckliches Verbrechen, cara?“
„In unserem Fall schon!“ Ihr Blick schweifte zur Tür, aber von Paolo war nichts zu sehen. Alexa zog sich den grünen Seidenkimono an, band sich den Gürtel fest um die schmale Taille und fuhr sich mit den Fingern durch das zerzauste Haar. „Wir sollten eigentlich gar nicht mehr verheiratet sein … falls du das vergessen hast!“
„Augenblicklich habe ich Mühe, mich an irgendetwas zu erinnern … vor allem, wenn dein goldenes Haar so aufreizend über deine schönen Brüste fällt“, gestand er vielsagend.
Sie hätte schon ein Herz aus Eis besitzen müssen, um auf ein derart sinnliches Kompliment nicht zu reagieren. Und dass sie nicht aus Eis war, jedenfalls nicht Giovanni gegenüber, hatte sie längst zur Genüge bewiesen. Alexa atmete tief ein. „Würdest du dir bitte etwas anziehen?“
Er sah sie spöttisch an. „Es ist das erste Mal, dass eine Frau mich darum bittet.“ Doch er verschwand im Bad, und als er zurückkehrte, hatte er sich ein weißes Badetuch um die Hüften geschlungen, das allerdings seine neuerliche Erregung nicht verbergen konnte. „Frustrierend, nicht wahr, bella?“, meinte er, als er Alexas verstohlenen Blick bemerkte.
„Was sollen wir jetzt tun?“
„Hinsichtlich der Frustration oder unserer Pläne für den Tag?“
„Giovanni!“
Nachdenklich strich er sich über das unrasierte Kinn. So ungewöhnlich es für ihn war, er wusste wirklich nicht recht weiter, denn dies war trotz all seiner Erfahrung ein völlig neues Terrain für ihn. Erstens schlief er normalerweise nicht mit Frauen, die Kinder hatten … es sei denn, Letztere waren schon älter und außer Reichweite. Genau genommen ließ er sich auf keine Beziehungen ein, die ihn in irgendeiner Weise in Schwierigkeiten bringen konnten, was vor allem eifersüchtige Ehemänner oder fürsorgliche Mütter einschloss, die auf eine Zusicherung drängten, dass er ihre jeweiligen Töchter heiraten würde.
In all diesen Dingen hatte er immer geradlinig seinen Weg verfolgt, und wenn man das als egoistisch bezeichnete, dann sollte es eben so sein. Zumindest war er stets ehrlich und versprach nie mehr, als er zu halten bereit war. Unverbindlichen Spaß ohne Bedingungen. Wenn das einer Frau nicht gefiel, Pech gehabt … es gab immer eine andere, die genauso schön und ganz wild darauf war, Giovanni da Verrazzanos Angebot anzunehmen.
Bei Alexa jedoch war das fragliche Kind ihr gemeinsamer Sohn, was die Sache völlig veränderte. Wenn er ehrlich war, wollte er nicht kaltherzig von ihr einfordern, dass sie Paolo von einem Babysitter beaufsichtigen ließ, sondern im Gegenteil, er wollte mit seinem Sohn zusammen frühstücken. Aber würde er mit diesem Eingeständnis nicht seine Verletzlichkeit offenbaren, eine Schwäche, die Alexa bei einem zukünftigen Sorgerechtsstreit um Paolo ausnutzen könnte?
Seine unergründliche Miene verriet nichts von all diesen widerstreitenden Gedanken. „Wir werden zunächst einmal dem Scheich unseren Sohn vorstellen und dann wie geplant die Hochzeit von Xavier und Laura feiern.“ Er lächelte kühl. „Es hat sich nichts geändert, cara … oder hattest du das etwa erwartet?“
Sie sah ihn fassungslos an. „Nichts? Willst du wirklich behaupten, dass die vergangene Nacht nicht in irgendeiner Weise eine Auswirkung auf uns haben wird?“
Er zog spöttisch die Brauen hoch. „Das liegt bei dir. Von mir aus jederzeit … du brauchst nur ein Wort zu sagen, und ich bin sofort für eine Wiederholung zu haben.“ Seine dunklen Augen leuchteten vielsagend. „Befriedigung wird garantiert.“
„Du arroganter Schuft!“
„Es ist nur die Wahrheit. Du weißt es genauso gut, wie ich es weiß.“
„Mistkerl!“
„Mäßige deinen Ton, Alexa. Ich möchte nicht, dass Paolo eine derartige Ausdrucksweise lernt.“
Alexa hatte sich selten in ihrem Leben so zornig und
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